BURDA streicht150 Stellen bei Milchstraße

FEMINISSIMA hatte mehrfach über den bevorstehenden Übernahme-Kroko-Deal…geschrieben (fem&Wirtschaft)….nun wird der Schmerz in HH konkret…(für 28 Mio EURO hat BURDA die MILCHSTRASSE geschluckt, das Kartellamt hatte nix dagegen..).
Dienstag, 15.02.2005, 7:41

Nach Übernahme: Burda streicht 150 Stellen bei Verlagsgruppe Milchstraße

DJV und ver.di fürchten um Medienstandort Hamburg.

München/Hamburg (ddp). Nach wochenlangem Zittern verliert die Hamburger Verlagsgruppe Milchstraße in der Hansestadt mehr als ein Drittel ihrer Mitarbeiter. Der Münchner Medienkonzern Hubert Burda Media, der den Zeitschriftenverlag Ende Dezember übernommen hatte, baut in der Hansestadt rund 150 der 420 Stellen ab. Wie Burda- Vorstand Helmut Markwort am Montag in München ankündigte, werden die Zeitschriften „Amica“ und „Tomorrow“ künftig in München verlegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und bezeichneten den Stellenabbau als „weiteren schweren Schlag für den Medienstandort Hamburg“

Die Zeitschriften „TV Spielfilm“, „Fit for Fun“, „Max“ und „Cinema“ sollen weiter an der Elbe herausgegeben werden. Geplant seien zudem Investitionen in Millionenhöhe in die Milchstraßen-Titel, unterstrich Markwort.

Der Stellenabbau betrifft den Angaben zufolge überwiegend den Verwaltungs- und kaufmännischen Bereich wie etwa die Anzeigenvermarktung. Allerdings wolle Burda „möglichst vielen“ betroffenen Mitarbeitern eine neue Stelle an anderen Standorten anbieten, sagte Markwort. Der Milchstraßen-Verlag erreicht nach Burda-Angaben mit seinen Titeln mehr als zehn Millionen Leser und erzielte im Jahr 2003 einen Umsatz von 160 Millionen Euro.

Die DJV-Landesvorsitzende Marina Friedt sagte: „Massenentlassungen gehören offensichtlich auch im Medienbereich weiter zu den beliebteste Mitteln unternehmerischen Handelns.“ Kurzfristige Gewinnsteigerungen durch Personalabbau könnten kreative verlegerische Konzepte aber nicht ersetzen. Seit Beginn der Medienkrise 2001 sind den Angaben zufolge mehrere Tausend Medienarbeitsplätze in Hamburg verloren gegangen.

Neuer Milchstraßen-Chef soll Andreas Mayer werden, der bislang Geschäftsführer der Titel „Max“ und „Tomorrow“ war. Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung, Martin Fischer, scheidet laut Markwort auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen aus.

Wegen der negativen Marktentwicklung, sinkender Anzeigenerlöse, hoher Fixkosten und konzeptioneller Probleme habe der Verlag jahrelang rote Zahlen geschrieben, sagte Markwort. Nun müssten Fixkosten gespart und Doppelfunktionen abgebaut werden. „Wir werden darauf achten, dass alle Zeitschriften lesernah und zielgruppengenau positioniert werden“, fügte er hinzu.

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