30.1.05

….ein Text vom 30. Januar 2005, von der live-site.
30. Januar 1945
Das deutsche Schiff Wilhelm Gustloff mit geschätzten 9.000 deutschen Ostflüchtlingen an Bord, vor allem Frauen und Kindern, wird von russischem U-Boot versenkt.

Woanders, drei Tage nach der Befreiung des KZ von Auschwitz, wird das KZ Bergen-Belsen befreit.

Aber mit dem Gedenkpomp vom 27. Januar 2005 war es dann ja wohl erst einmal getan..
Wie aktuell zu lesen ist, verbirgt die CIA noch immer über millions of pages über die Zusammenarbeit mit NS- Schergen direkt nach der Befreiung …und bekannt ist auch, dass „man“ wußte, was in NS-Deutschland passierte. Immerhin wurden ja Schiffe mit jüdischen Flüchtlingen zurück nach Deutschland geschickt…

Heute sagte die alte Frau, sie ist hochbetagt, die die Flucht aus dem Osten überlebt hat:

„Wir fühlen uns zuweilen wie einst die Überlebenden der TITANIC…als seien wir schuldig dafür, dass wir als „Deutsche“ die Flucht überlebt haben, nicht alle von den Alliierten ausgerottet worden sind. Doch – WIR, die Frauen und Mütter, WIR haben den Krieg bestimmt nicht gemacht..!“

Und sie blickt zur Seite.
Damit niemand sieht, dass sie gegen ihre Tränen ankämpft.
Sie murmelt: „Über unsere Toten darf man nicht trauern. Aber tot sind sie.“

Und seit der Antike, seit „ANTIGONE,“ bleibt die ewige Frage der Menschheit unverändert – so lange sie nicht aufhört sich umzubringen:

…Darf ich auch um den toten, den gefallenen Feind trauern?
Oder – anders formuliert:
die Rangunterschiede des Todes…
Heftig diskutiert wurde ‚diese Frage‘ ja während des „Afghanistan-Eisatzes“ der USA.
Das Wort KRIEG wird ja inzwischen gerne vermieden.
Die Wirkung dieser Propaganda, dieser Tötungs-Camouflage, sie bleibt nicht aus:
Der Krieg wirkt minimalisiert.
Findet statt en miniature, sozusagen.
Die Toten wissen allerdings nichts davon.
Und ihre Angehörigen auch nicht.
Bei den Taliban hörte es sich immer so an, als besäßen sie keine Familien.
Davon war jedenfalls nie die Rede.
In der westlichen konzernregierten Presse.
Aber von allein sind die doch auch nicht auf die Welt gekommen, die Taliban???
Der „Feind“ ist eben kein Mensch. So die Kriegsstrategien. Und so lange Menschen da mitmachen, tja…..!

Nun, es werden immer welche mitmachen und auch die Kriege anzetteln: denn death sells. Und Zerstörung auch.