….passend zu Pollys Aktivitäten, erreicht uns gerade ein Artikel aus der JUNGEN WELT – von heute – ja, hier geht es rund. Den Redaktionstieren fliegen schon die Ohren rückwärts-nach-hinten-flach, na, Ihr wißt schon, was gemeint ist. /Interview mit Axel Troost von der WAHLALTERNATIVE…im Sommer hatte sich das alles noch anders angehört…oder??? Hörschaden? Wir?
„Kontakte zur PDS im Moment nicht sinnvoll“
Wahlalternative gibt Gregor Gysi einen Korb. Kooperation mit PDS ist formal unmoeglich und inhaltlich schwierig. Ein Gespraech mit Axel Troost
Interview: Peter Wolter
* Dr. Axel Troost ist Mitglied im Geschaeftsfuehrenden Bundesvorstand der Wahlalternative Arbeit & Soziale Gerechtigkeit (WASG)
F: Gregor Gysi hat eine Art Kooperation zwischen PDS und Wahlalternative Arbeit & Soziale Gerechtigkeit (WASG) ins Gespraech gebracht. Wie steht die WASG dazu?
Ich denke, es gibt darauf zwei Antworten. Zunaechst eine formale: Das Parteiengesetz sieht Wahlbuendnisse nicht vor. Die Loesung, dass die PDS den Osten und die WASG den Westen uebernimmt, ist formal also gar nicht moeglich. Es gibt aber auch ein inhaltliches Problem: Die WASG ist ein breites Wahlbuendnis, das sich nicht als Linkspartei, sondern als Buendnis versteht, das gegen die herrschenden Parteien antreten will. Und da waere es sicherlich schwierig, wenn wir uns auf eine Kooperation nur mit der PDS einrichteten.
F: Hat es schon Kontakte zwischen PDS und WASG gegeben?
Nein, noch nicht. Das halten wir fuer die jetzige Situation auch nicht fuer sinnvoll. Wir muessen als WASG erst einmal zeigen, dass wir insbesondere in den alten Bundeslaendern eine grosse Akzeptanz bekommen. Es hat einige Anlaeufe neuer Parteien gegeben, in den Bundestag einzuziehen. Die sind bisher klaeglich gescheitert.
F: Aber gibt es nicht auch PDS-Mitglieder, die in der WASG mitmachen?
Es gibt Mitglieder der PDS, der SPD, auch Teilnehmer, die noch in der CDU oder der FDP sind. Auch DKP-Mitglieder sind dabei, ich glaube, es gibt sogar einen Beschluss des DKP-Parteivorstandes, das Projekt zu unterstuetzen.
F: PDS und WASG werben weitgehend um dieselbe Waehlerschicht. Waere es nicht besser, eine Gebietsabgrenzung vorzunehmen und eine politisch-inhaltliche Kooperation zu vereinbaren?
Man muss da unterscheiden. Es gibt in der aktuellen Politik und bei mittelfristigen Forderungen grosse Uebereinstimmung. Aber die gibt es gegenwaertig auch mit Personen wie Norbert Bluem oder Heiner Geissler (beide CDU – d. Red.). Und diese wollen wir als WASG mit einbeziehen. Zu so einem Projekt waere die PDS nie in der Lage.
F: Ein Problem haben beide Parteien im Westen gemeinsam. Beide haben eine hohe Anziehungskraft auf Leute, die frueher in allen moeglichen Bewegungen, radikalen Grueppchen oder Miniparteien taetig waren. Und fuer die ist die Versuchung gross, fruehere Aktivitaeten mit der WASG wieder aufzunehmen …
Solche Leute gibt es sicher in jedem Landesverband. Aber in der Regel halten sie sich zahlenmaessig in Grenzen und muessen dann politisch isoliert werden, wenn sie zu sehr auf die Nerven gehen. Meine Erfahrung ist aber, dass wir grossen Zulauf haben von Leuten, die in den letzten zehn, fuenfzehn Jahren nicht mehr aktiv waren. Die zum Teil die Vorstellung hatten, sich nie wieder parteipolitisch zu organisieren. Dazu gehoere ich auch.
F: Wie ist die Resonanz in den Gewerkschaften? Gewerkschafter im Norden sind nicht ganz so enthusiastisch bei der Mitarbeit in der WASG wie im Sueden …
Das ist richtig. Es ist aber nicht die Frage nach dem Nord-Sued- oder nach dem Sued-Nord-Gefaelle – es geht darum, wie man die Politik der Bundesregierung bekaempft. Und es gibt die erfreuliche Tendenz, dass in praktisch allen neugewaehlten Landesvorstaenden auch eine Person aus dem hauptamtlichen Gewerkschaftsbereich vertreten ist. Und das ist schon mal ein vernuenftiger Ansatz.
F: Wann kann man damit rechnen, dass ein Bundesbuerger zum ersten Mal die Chance hat, sein Kreuzchen auf einem Wahlzettel bei der WASG zu machen?
Sicher bei der Bundestagswahl 2006. Alles andere werden wir auf der Bundesdelegiertenkonferenz am 20./21. November diskutieren. Es gibt z.B. im Landesverband Nordrhein-Westfalen Bestrebungen, zur Landtagswahl anzutreten. Wir werden aber als Bundesvorstand beantragen, die Gesamtpartei solle ueber diese Frage entscheiden und kein einzelner Landesverband. Das werden wir intern besprechen.
F: Wird es bei dem Namen WASG bleiben?
Auch da gibt es unterschiedliche Positionen. Die einen sagen, es sei ein sperriger Name, er sei nicht besonders erfreulich. Die anderen meinen, der Name sei Programm und habe sich fest etabliert. Auch darueber werden wir intensiv diskutieren.
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