Der Lämpchenkauf..

…ja, manchmal stellst Du Dir selbst ein Bein..ohne es zu wollen, bien sur, wer will sich schon selbst…aber – something to amuse yourself…von der live-Site mal in die Impressiönchen…denn ne Short Story iss-es ja nu-wirklich-nicht…AUCH dies KEINE richtige…genau aber trotzdem jetzt…ehe eine passendere Rubrik…sonst geht so ein Text-lein ja unter…hier -!
29.10.2004Hi- willkommen – ! Chérie wollte eine kleine Leselampe für 5 Euro 50 kaufen. Ein Schnäppchen. Klar. Und immer war die Lese-Lounge zu dunkel. Zu schummrig. Die Lampe gekauft. Freudig in die Lese Lounge geeilt. Birne in die Lame gedreht, Stecker in die Dose und auf „On“ gedrückt – und Licht glühte auf. Um sofort wieder zu verglühen.

Oh! Erneuter Versuch. Dasselbe Ergebnis. Cherie versuchte es an einem anderen Stecker. Nichts. Gar nichts. Cherie seufzte. Wäre ja auch zu einfach, wenn es so einfach wäre. Einfach eine kleine, schon zusammengesetzte Lampe zu kaufen,Birne rein, den Schalter switchen und schön hell lesen. Cherie beschloß, die Lampe erst einmal zu vergessen. Wenigstens einen Tag. Hatte sie bislang nicht auch ohne diese Lampe gelebt? Doch dann, am 2. Tag, dachte Cherie, nein, nun will ich doch nicht nur eine Lampe anschauen, ich möchte doch eine Lampe zum Lesen…eine, die mir Licht spendet, klein und fein. Die Lampe wieder in die Tragetasche des Geschäfts. Die Birne wieder in den noch vorhandenen Glühbirnenbehälter..und ab in die U-Bahn, hin zum Laden. Cherie lächelte selbstironisch. Um ja nur die Frage nach dem Kassenzettel erst gar nicht aufkommen zu lassen. Den hatte sie ja schon beim Kauf weggeschmissen. Wer hebt einen Kassenzettel über einen Lampenkauf von 5.50 Euro auf….

„Irgendwas funktioniert mit der Lampe nich…“..grinste Cherie, ein wenig ungelenk,

„wahrscheinlich hab ich da irgendeinen Kniff nicht gefunden, hab auch diverse Stecker ausprobiert, scheint ein Wackelkontakt..geht eine Sekunde an und dann sofort…wieder aus, ja. !“

Zum Glück ist es nicht der zerstreut wirkende junge Mann an der Kasse, sondern eine nette junge Frau. Die nimmt die Lampe, schraubt die Birne wieder ein, steckt den Stecker in die Steckdose, drückt auf „On“ und die Lampe brennt. Cherie blickt erschrocken. Da geht die Lampe wieder aus.

Cherie ist erleichtert. Die Verkäuferin wußte sofort, woran es lag: Der Knopf für „an“ und „aus“, oder „on“ und „off“, wie das jetzt heißt, der reagierte nur auf menschliche Berührung. So lange der Finger drauf war, ging das Licht an, so kann ja kein Mensch lesen, nicht wahr? und ziehst Du den Finger vom Kippschalter, geht das Licht wieder aus. Cherie und die Verkäuferin sahen sich strahlend an. Die Verkäuferin griff ins Regal und holte ein paar Teile der neuen Lampe, probierte die Birne auf dem Festkörper der Lampe aus – funktionierte. Wunderbar! Cherie bedankte sich überaus strahlend. Und machte sich wieder auf den Heimweg. Zwei U-Bahn-Stationen. Es wurde schon leicht dunkel, um diese Jahreszeit. Freudig packte Cherie die Teile der Lampe aus der Tragetasche aus. Endlich würde sie ein kleines helles Licht in der kleinen, bislang dunklen, Lese-Lounge…Cherie stellte den unteren Teil der Lampe, den sogenannten Festkörper auf den kleinen Tisch. Holte die Birne aus der Tragetasche, schraubte sie fest, am Festkörper der Lampe, verstehst! – griff wieder in die geräumige Tragetasche, um das Oberteil der Lampe, den auch so genannten Lampenschirm herauszuholen. Cherie hielt den kleinen Lampenschirm in der Hand und blickte auf den Schirm und die Lampe und die Birne. Der Stecker funktionierte. Die Birne glühte, was das Zeug hielt. Aber der Lampenschirm – tja, der konnte nicht befestigt werden. Der schön eingepackte Lampenschirm – war allein eingepackt, ohne die Lampenschirmhalterung, die das Oberteil der Lampe mit dem Festkörper der Lampe..ja irgendwie verbinden muß. Freischwebend schwebte der Lampenschirm leider nicht über dem Festkörper der Lampe….Cherie warf der Lampe Blicke zu. Cherie murmelte unverständliche Worte vor sich hin.

Cherie zog die Schnur wieder aus dem Stecker. Packte die Birne wieder in die Glühbirnenschachtel, packte die Lampe und den Schirm wieder in die Tragetasche, zog wieder Mantel und Mütze an, und fuhr wieder mit der U-Bah, 2 Stationen bitte sehr! zum Geschäft, wo sie die kleine entzückende Lampe zum Preis von…..

Cherie überlegte, wie sie nun auftreten wollte.

Irgendwas tobte in ihrem Inneren. Aber lachte auch insgeheim laut und ohne Ende. Jedenfalls saß ein anderer, durchaus sehr sympathisch wirkender junger Mann, an der Kasse. Und Kunden waren auch keine weit und breit zu sehen.

Aufmunternd blickte der junge Mann Cherie an: „Was kann ich für Sie tun…?“

Cherie wußte nun nicht so recht, wo und wie sie beginnen sollte. „Es geht um eine Lampe..“ fing sie an. Und sie packte sie aus. Noch ehe sie mehr zu sagen brauchte – pfiff der junge Mann durch die Zähne – „Oh, der fehlt das Halteteil“ – es heißt in der Fachsprache anders, aber das hatte Cherie schon wieder vergessen. „Wie wunderbar!“ rief sie erleichtert aus…“ich komme jetzt nämlich schon zum dritten mal wegen dieser Lampe…!“

Der junge Mann nickte routiniert – „ja, so preiswerte Lampen, da kann schon mal was…!“

„Erst kaufte ich sie. Dann ging sie nicht. Weil der Schalter defekt war. Dann tausche ich sie um. Und dann fehlt das Verbindungsstück zwischen …“

„Kein Problem!“

Der junge Mann greift ins Regal und biegt ein schmales Teil auseinander, die Halterung.

Sie setzen die kleine Lampe nun wieder zusammen. „Ich lass die Birne auch gleich drin..“ grinste Cherie, „und geh das Risiko ein, dass daheim dann die Birne kaputt iss, dann schmeiß ich nämlich des gesamte Ding zum Fenster raus, verstehen Sie?“

Der junge Mann, geübt, hatte bereits eine neue Tragetasche ergriffen, die alte war schon zu zerknittert, die von Cherie, in der sie ihre kleine preiswerte Lampe fast jeden Tag hin- und her-transportiert hatte, zwei U-Bahn-Stationen hin, zwei U-Bahn-Stationen zurück.

„Hier – die Tasche!“ sagte Cherie und gab dem jungen Mann die Tasche für den Müll. Da fiel noch was raus. „Oh, da liegt noch ein Stück Pappe drin!“ entschuldigte sich Cherie. Der junge Mann hielt das Stück Pappe hoch. „Das ist die eingepackte Halterung!“

Oh nein.

„Aber das konnten Sie natürlich nicht wissen, dass eine Halterung eingepackt so aussieht!“

„Nein, das konnte ich nicht. Vor allem, da ich urpsrünglich eine fertige, eine komplette Lampe aus dem Regal…ich wußte nicht, dass sich so eine dreibeinige Lampenhalterung so schmal zusammenklappen lässt…!“

Ja, und dann wünschte der junge Mann der lieben Cherie noch viel Spaß beim Lesen, mit der Lampe.

Unglaublich, aber wahr: die Lampe, sie funktioniert!

Schönen Tag noch !