PRESSE-SPIEGEL: Der Volkszorn kocht: Diskussionsstand von heute bei spiegel-online zum Thema – „braucht das Land eine neue Linke?“
Wie wohltuend – echte Worte neben all dem PR-Gewäsch der Betonkopfmänner Schröder, Müntefering und Clement. Sie sind ja im Begriff, auch unsere Sprach voll zu vergewaltigen – neuestes Unwort aus der pr-geprägten Politik, der selbst-nichts-Könner, offenbar: „zielführend“.
Und – übrigens, als hätte der IG Metall Mann von der neuen WÄHLERINITIATIVE Arbeit und soziale Gerechtigkeit – bei CHRISTIANSEN am Sonntag HELLSICHTIGKEIT…
hatte er doch gefragt – „Wo soll das denn enden..? Bei der 50- bei der 100-Stundenwoche?
Und Du reibst Dir die Augen : heute liest Du tatsächlich, dass nun Arbeitgeber die 50-Stunden-Woche fordern, um wieder den Aufschwung…(welchen Aufschwung…?
Hier ein paar wunderbare O-Töne aus dem Volk, das ist das, was die SPD-und GRÜNos nicht mehr kennen: AKTUELL tobt (zu Recht!) die Empörung..über die Kontrolleros…(warum nicht wider ULBRICHT…schreibt einer…die besten Schreiber sind nicht die Journalisten, merkst du dabei…sondern das „Volk“, also wir – selbst..!
SPIEGEL ONLINE Forum Politik
Neue Linkspartei – Gefahr für die SPD?
Am vergangenen Wochenende haben etwa 40 SPD-Rebellen und Gewerkschafter den Verein „Wahlalternative Arbeit & Soziale Gerechtigkeit“ gegründet. Im Herbst soll daraus möglicherweise eine Partei entstehen. Was halten Sie von diesem Projekt? Braucht die Bundesrepublik eine neue Linkspartei? Oder wäre das nur Ausdruck politischer Rückwärtsgewandtheit? Steckt mehr hinter diesem Vorhaben als die Sehnsucht nach besseren Zeiten, die nicht mehr wiederkommen werden?
Beiträge
(58 vorhergehende Beiträge)
Andreas Hoberg – 01:18pm Jul 6, 2004 CEST (#59 of 67)
eine solche Partei wird doch nur von den SPD leuten fuer eine Gefahr gehalten, die genau wissen, dass eine inhaltliche Alternative ihre Karriereaussichten schmaelern wuerde. Es ist auch bezeichnend fuer diese Schroederjuenger, dass sie nur durch fehlende Fachkenntnisse und nicht vorhandenes Faktenwissen glaenzen.
Angela V. – 01:38pm Jul 6, 2004 CEST (#60 of 67)
An Joerg Wichmann:
„Viele Enttäuschungen verträgt dieses Volk nicht mehr, und es wird irgendwann den ganzen Klüngel hinwegfegen – weltweit.“
Das gab es in Deutschland doch schon ‚mal, als es hier ernste wirtschaftliche Probleme gab. So um 1933 ‚rum. Zwar gab es damals in unseren Nachbarländern auch eine Wirtschaftskrise, aber nur die Deutschen konnten sich nicht auf die LÖSUNG ihrer Probleme konzentrieren und haben sich, emotional hochgeschaukelt, daran gemacht, die ausgemachten Übeltäter „weltweit hinwegzufegen“, in einer sog. Endlösung. Muss das jetzt wieder sein, wenn man dieser aggressiven Sprache glauben darf – nichts aus der Geschichte gelernt? Ob links oder rechts, kann es in diesem Land nicht ‚mal sachlich und mit Verstand zugehen, ohne dass wir bei jedem Wehwehchen nach Vergeltung schreien? ‚Mal die Ärmel hochkrempeln und machen, das fehlt in diesem Land! Das haben aber auch nur wieder unsere Nachbarn begriffen…
Andreas Hoberg – 01:45pm Jul 6, 2004 CEST (#61 of 67)
Betriebsraete bezweifeln den Konfrontationskurs der Gewerkschaften:
gemach, gemach. also dass der Vorsitzende des BR von Porsche und VW die Kritik an ihrem Schroeder nicht gut finden, nun ja ueberraschen kann das nicht.
Diese Herren, die aufgrund ihre Position schwerlich noch ein Empfinden fuer die Situation von Arbeitslosen aufbringen koennen, bebgreifen die sozialen Sprengstoff, den die Agenda 2010 anrichtet, gar nicht. Diese Herren werden doch von ihren Unternehmen gefuegig gemacht mit allerei Schnickschnack wie Dienstwagen etc. (unfassbar, dass ein Betriebsrat so etwas annimmt.) allgemeine Bestechung mag da auch eine Rolle spielen.
Ich selbst bin einmal BR gewesen, und bin mir immer beuwsst gewesen, wie leicht man in die Gefahr der Bestechlichkeit kommt. (und damals war ich in einem relativ kleinen Unternehmen taetig)Ich halte auch garnichts davon aus diesem Grund, BR mit mehr Macht (eg. Lohnverhandlungen) zu versehen. Das muessen externe Verbaende tun.
Wenn die Gewerkschaften nicht mit der SPD brechen, dann reicht die Gruendung einer neuen ( ich vermeide den Begriff „links“ nicht)Partei nicht aus, es geht hier vielmehr um eine soiziale Bewegung.
Rainer Fasnacht – 02:28pm Jul 6, 2004 CEST (#62 of 67)
Braucht die Bundesrepublik eine neue Linkspartei?
Ist das eigentlich typisch deutsch, daß man zunächst mal nach dem formalen Rahmen fragt und nicht nach den Inhalten? Ist doch klar: Vielleicht braucht Deutschland eine neue Linkspartei, vielleicht aber auch nicht! Was Deutschland auf jeden Fall aber braucht, ist eine andere Politik.
Oder wäre das nur Ausdruck politischer Rückwärtsgewandtheit?
Spätestens seit Otto Rehagel und seinen griechischen Fußballern sollte auch dem letzten Deppen klar geworden sein: Auch wenn die eigenen Rezepte brandneu sind, müssen sie nicht unbedingt besser sein, als die von gestern.
Aber ganz so ist es ja auch nicht, es soll ja nicht alles so gemacht werden, wie in den 70ern. Wer zum Beispiel heute die Umverteilung der vorhandenen Arbeit auf mehr Köpfe fordert, wer also Arbeitszeitverkürzung als Mittel sieht, mehr Leute in Lohn und Brot zu bringen, kann nicht einfach die Erfahrungen mit Arbeitszeitverkürzungen beiseite schieben. Arbeitszeitverkürzung ohne Maßnahmen dagegen, daß Unternehmen die kürzere Arbeitszeit einfach durch Arbeitsverdichtung auffangen sind erfahrungsgemäß Humbug. Man wird also Arbeitszeitverkürzung bei Ausweitung der Mitbestimmung in den Betrieben fordern. Eine Mitbestimmung die sich auf die Anzahl der Personen erstreckt, die für einen Arbeitsprozeß erforderlich sind. Das aber ist dann nicht mehr der sozialpartnerschaftliche Sozialstaat, wie er in den 70ern mehr oder weniger existierte. Der ging nämlich von der Vorstellung aus, keine Mitbestimmung bei ökonomischen Faktoren, sondern lediglich Mitbestimmung bei den sozialen Folgen. Und da paßt ja nun die Mitbestimmung bei dem Kostenfaktor „Personal“ überhaupt nicht hinein.
franzsteinhilber – 02:48pm Jul 6, 2004 CEST (#63 of 67)
Wenn es, von vielen Nichtwählern heiß ersehnt und erträumt, endlich neue Parteien gibt, so ist doch niemand anders daran schuld, als die Stammparteien selbst. Die unglaubliche Arroganz aller Stammparteien, dem Bürger nicht mehr zuzuhören, führte die Politiker in eine lebensfremde Politik.
Im Detail: Was ist denn das für ein Unfug, dass ein Arbeitnehmer 30-40 Jahre lang zwangsweise Beiträge in eine Versicherung einzahlen muss, um dann hinnehmen zu müssen, dass zukünftig die Kontrolleure in seiner Wohnung ein- und ausgehen, bevor er seine Versicherungsleistung bekommt? Da können wir doch gleich „Walter Ulbricht“ zum Bundeskanzler machen. Armut durch Gesetz. Schon empfinden die Bürger, dass die Unverletztlichkeit der Wohnung nur noch „für Reiche“ gilt.
Hier werden doch – auch noch von der SPD – die Freiheitsrechte mit Füßen getreten. Und was soll das denn bringen, wenn jemand seine Coach für 50 Euro verkaufen muss, weil er jetzt nur noch einen Anspruch auf Obstkisten haben soll? Oder dass man ihn am besten zum Tragen eines leuchtfarbenen Erkennungssymbols auf der Brust verpflichtet, damit er sich nicht heimlich ohne Wissen des Sozialamtes ein Eis kaufen kann?
Wer solche Reformen will, wer den Überwachungsstaat will, gehört vielleicht in die ehemalige Sowjetunion, aber nicht mehr nach Deutschland. Deutschland ist ein freiheitliches Land und das muss es auch bleiben.
Christian Rast – 03:14pm Jul 6, 2004 CEST (#64 of 67)
Wenn man sich die einzelnen Beiträge durchliest, dann hört man viele Klagen, aber wenig Alternativen. Der Protest ist mir verständlich, aber Lösungen zeigen die Beiträge nicht auf.
Auch mit der Gründung einer neuen Partei „links von der SPD“ werden sich die derzeitigen Rahmenbedingungen nicht ändern. Oder erwarten Sie ernsthaft, dass eine „neue Linke“ zu wundersamer Geldvermehrung mit Verteilung sozialen Wohltaten führt. Wer soll die denn bezahlen?
Die Beiträge zeigen, dass viele Menschen in Deutschland immer noch nicht begriffen haben, dass wir seit langen Jahren über unseren Verhältnisse leben.
Ich würde mich über die Nennung konkreter Alternativen in diesem Forum freuen. Was bieten Sie außer Protest als Gegenentwurf zur „angeblich menschenverachtenden“ Agenda 2010 an?
franzsteinhilber – 03:15pm Jul 6, 2004 CEST (#65 of 67)
Angela V. – 01:38pm Jul 6, 2004 CEST (#60 of 61)
bei jedem Wehwehchen
Für Bürger jenseits der 10 000 Euro, gibt es noch nicht einmal ein Wehwehchen.
Leute mit wenig Einkommen kämpfen schlicht um ihr direktes, ganz konkretes Überleben.
Prof., Politiker, Unternehmer und Beamte vergessen das nur allzu geflissentlich. Sie sind ja unkündbar.
DAW – 03:43pm Jul 6, 2004 CEST (#66 of 67)
Steigende Steuern – Garant für Arbeitslosigkeit
Dass wir eine neue Linkspartei brauchen, merken wir vor allem daran, dass Welteke, unser verwöhnter und ex-verbeamteter PArtylöwe bei der Bundesbank, sich darüber beklagt, dass er mit den 8.000 Euro Versorgung im Monat nicht auskomme. Gleichzeitig will er uns noch glauben machen, dass er von Ersparnissen lebe und Miete zu zahlen hätte (bei dem Einkommen seiner Posten zuvor ist ein luxuriöses Haus in max. 10 Jahren schuldenfrei ohne sich groß einschränken zu müssen!).
Hallo, geht’s noch? Ab 01.01.2005 sollen Millionen mit 245,00 Euro / Monat auskommen. Diese widerliche Type sollte sich mal gehörig schämen! Und wenn es so wenig ist, die 8.000 Euro nicht verlangen, sondern in der Staatskasse lassen, sind ja wohl doch nur „Peanuts“ für ihn…
MfG
Daniel
David Deeg – 03:43pm Jul 6, 2004 CEST (#67 of 67)
Zitat aus #58:
„…Deshalb freue ich mich auf die neue Linkspartei. Meine Stimme hat sie, und ich bin gespannt auf ihr Programm, das sich sicher in den nächsten Wochen und Monaten erst entwickeln wird. …“