…Wer die Reportagen von MONITOR, REPORT, KONTRASTE, PANORAMA und STERN-TV verfolgt,
staunt ja immer mehr über die Dreistigkeit, mit der sich Politiker (man erinnere sich an Ex-Bundeskanzler Kohl, CDU, gegenüber einem PANORAMA-Reporter, als es um die „schwarzen Kassen“ ging – da durfte Kohl ungestraft den Reporter und die Redaktionen, aus der er käme, als „Vaterlandsverräter“ bezeichnen).
In den genannten politischen TV-Magazinen fällt immer häufiger auf, dass sich die „Täter“ einem Interview vor der Kamera entziehen…
Was der STERN-Korrespondent Hans-Martin Tillack, seit 1999 für das Magazin aus BRÜSSEL berichtend,
und nicht unkritisch, versteht sich…
seit diesem Frühjahr durchmacht, erleben viele Journalisten und Journalistinnen im „kleineren Bereich“ oft tagtäglich.
Das dollste Ding ja kürzlich, als herauskam, dass im Badenwürttembergischen ein Banker eine ihm mißliebige Journalistin ermorden lassen wollte.
Klammheimlich wird die PRESSE-FREIHEIT auch gesetzlich hierzulande demontiert, siehe folgenden Text.
Jedenfalls – hier das aktuelle Résumée der ungeheuren Schikanen, denen Tillack ausgeliefert war – jetzt schlägt er zurück – juristisch.
QUELLE: spiegel-online/perlentaucher
MEDIENZENSUR
„Stern“-Reporter klagt gegen EU- Kommission
Durchsuchtes Büro, gefilzte Wohnung, beschlagnahmte Papiere: Der Brüssler „Stern“-Korrespondent Hans-Martin Tillack soll einen EU-Beamten bestochen haben. Jetzt wehrt sich der von den Behörden gegängelte Journalist juristisch. Auftakt für ein Brüsselgate?
Brüssel – Ein Medienkrimi made in Europa: Am 19. März 2004 war das Brüsseler Büro des „Stern“-Magazins wegen des Verdachts auf Bestechung durchsucht worden. Hans-Martin Tillack, seit 1999 zuständiger Berichterstatter für das Magazin in Sachen Europäische Union, wurde verdächtigt, einem Angestellten einer europäischen Institution Geld für vertrauliche Informationen gezahlt zu haben.
Knapp drei Monate nach der Razzia hat der Korrespondent Tillack nun Klage beim Luxemburger EU-Gericht gegen die EU- Kommission eingereicht. Wie der Korrespondent am Mittwoch in Brüssel mitteilte, fordert er die europäische Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf unter anderem dazu auf, ihre Anzeige gegen ihn bei den belgischen Justizbehörden zurückzunehmen. Außerdem wolle er verhindern, dass die belgische Polizei seine Dokumente an Olaf weitergibt. Der Journalist fordert zudem Schadenersatz von 250.000 Euro.
Neben dem Büro des „Stern“ war auch Tillacks Privatwohnung Mitte März durchsucht worden. Dabei hatte die Polizei Aktenschränke und Dokumente beschlagnahmt. Im April hatte es noch eine zweite Büro-Durchsuchung gegeben. Tillack selbst wies den Verdacht der Bestechung energisch zurück.
Journalistik-Professor Michael Haller sieht im Vorgehen von Behörden und Insitutionen eine Bedrohung der Pressefreiheit. Mehr und mehr Behörden kämen ihrer Auskunftspflicht nicht nach, zitierte der „Tagesspiegel“ den Wissenschaftler, der ein Informationsfreiheitsgesetz fordert.
Der Bundestag hatte am 30. April 2004 das so genannte „Paparazzi-Gesetz“ verabschiedet mit dem Ziel, die Intimsphäre in „geschützten Räumen“ zu gewährleisten. Der Justitiar des Deutschen Journalistenverbandes Benno Pöppelmann kommentierte dies scharf: „Wie hoch muss der Zaun sein, damit es sich um einen geschützten Raum handelt?“, so Pöppelmann im „Tagesspiegel“.