..von der Akademie der Darstellenden Künste, Frankfurt/Main mit dem Hörspiel-Preis des Jahres 2003 ausgezeichnet. (Der renommierteste Hörfunk-Autorenpreis neben dem Preis der Kriegsblinden).
die MDR-Produktion ist heute ABEND – um 22 Uhr auf – MDR FIGARO zu hören.
Hier mehr aus dem Pressetext des MDR:
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MDR FIGARO | Di, 09.03. | 22:00
„Kein Brief gestern, keiner heute“
MDR-Produktion zum Hörspiel des Jahres 2003 gekürt
Die MDR-Produktion basiert auf Briefen, die der Schriftsteller Franz Kafka an seine Freundin Felice Bauer schrieb. Die Jury lobte die „bemerkenswert stilsichere Collage“, die „den Menschen Kafka in seinen Verletztlichkeiten“ erahnen lasse. MDR FIGARO sendet „Kein Brief gestern, keiner heute“ am Dienstag, 22:00 Uhr.
auf dieser Seite:
Sehr geehrtes Fräulein Felice!
Stilsichere Collage
Feinnervige und präzise Regie
Autor und Auszeichnung
Franz Kafka (1883-1924)
Franz Kafka und Felice Bauer. Sie gehören zu berühmten Liebespaaren der Literaturgeschichte. Und das im doppelten Sinne. Franz Kafka schrieb seiner Freundin 500 Briefe, sah sie aber nur zwölf Mal in fünf Jahren. Die Kafka-Collage „Kein Brief gestern, keiner heute“ geht dem Rätsel dieser Liebe nach. Autor Matthias Baxtmann verwendete Briefe, aber auch Tagebuchnotizebn und Ausschnitte aus Prosawerken wie „Das Urteil“ oder „Der Prozess“. Regie führte Barbara Plensat.
Sehr geehrtes Fräulein Felice!
In der Anfangsszene tippt der 29-jährige Versicherungsangestellte seinen ersten Brief an die Berlinerin: „Sehr geehrtes Fräulein Felice! Für den leicht möglichen Fall, dass sie sich meiner auch im geringsten nicht mehr erinnern können, stelle ich mich noch einmal vor …“ In den folgenden fünf Jahren entlädt sich seine Leidenschaft zu Felice in Form von Briefen an sie: „Liebste F., So wie ich bin, darf ich zur Not leben, ich wüte nach innen, quäle nur in Briefen, sobald wir aber zusammen leben, werde ich ein gefährlicher Narr, den man verbrennen sollte.“ So dauerte die Verlobung nur wenige Wochen.
Die Collage macht diesen inneren Kampf nachvollziehbar. Der Hörer verfolgt mit, wie Kafka die Liebe zu Felice zu leben, die Angst vor dem dominanten Vater zu überwinden und seinen eigenen großen Ansprüchen an sein Literatentum gerecht zu werden versucht. Am Ende sitzt er in seiner Prager Wohnung – im „Hauptquartier des Lärms“ – und begreift seine Tuberkulose-Erkrankung als Ausdruck seines Scheiterns.
Barbara Plensat führte Regie beim Hörspiel des Jahres 2003
Stilsichere Collage
Die MDR-Produktion wurde am 7. März von der Deutschen Akademie für Darstellende Künste in Frankfurt/ Main zum besten „Hörspiel des Jahres 2003“ gekürt. Die Jury lobte die „stilsichere und wirkungsvolle Konfrontation verschiedener Originaltexte, die um die Liebe des Schriftstellers zu Felice Bauer kreisen“. Indem Autor Matthias Baxtmann Ausschnitte aus Briefen, Tagebuchnotizen und Erzählwerken miteinander verschränke, werde die Figur „außerordentlich plastisch“: Kafka spricht.
Jürgen Holtz
Feinnervige und präzise Regie
Die Juroren zeigten sich zudem beeindruckt vom
gelungenen Zusammenspiel aller Beteiligten bei dieser Produktion: Barbara Plensat überzeuge mit einer feinnervigen und präzisen Regie. Peter Kaizars dezente, effektvoll akzentuierende Komposition bilde eine kongeniale Klangumgebung. Besonders hervorzuheben seien die Leistungen der Sprecher. Markus Meyer (Kafka), Jürgen Holtz (Mann) und Regina Lemnitz (Frau) agierten sensibel und in jeder Situation glaubhaft. So werde aus dem Hörspiel ein nachhaltiges Hör- und Denkerlebnis.
Autor und Auszeichnung
Der Autor Matthias Baxtmann wurde 1957 in Berlin geboren. Er studierte zwei Semester Chemie, bevor er eine Tätigkeit als Archivar im Bertolt-Brecht-Archiv aufnahm und später als Graphikdrucker arbeitete. Er ist studierter Puppenspieler und arbeitet seit 1992 außerdem als Theaterpädagoge mit Kindern. Mit seinem Hörspiel- Debüt gelang es ihm laut Jury, ein wissenschaftlich und journalistisch bereits oft bearbeitetes Thema für das Radio auf eindrucksvolle Weise neu zu entdecken.
Die Auszeichnung „Hörspiel des Jahres“ gilt neben dem Hörspielpreis der Kriegsblinden als renommiertester Titel. Darum konkurrieren ARD-Produktionen, die sich zuvor als „Hörspiel des Monats“ hervortaten. Auslober ist die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt/Main. Die Auszeichnung ist undotiert.
zuletzt aktualisiert: 08. März 2004 | 21:11
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Programmtipp
Kein Brief gestern, keiner heute
MDR FIGARO
Di | 09. März | 22:00
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