Eine kleine Kritik…der PANZER-NAcht/ZDF über „KANT“..von Feminissima
Der TV-KANT…
– ein FEMINISSIMA-Ironie
9.2.2004
Die langen Nächte
mit Herrn Panzer/ZDF/
könnten ja das Gegenteil dessen sein,
womit der Flirrer-Schirm sich oft bekleckert.
Doch womit ist die supra-narzistische Selbst-Bespiegelung dieser Menschen gerechtfertigt,
die über KANT geschrieben haben?
Gedacht haben, ihn sogar jahrelang studiert haben?
Muss hier der Zuschauer wirklich buchstäblich „außen vor“, wie ausgeblendet bleiben?
Soll es wirklich (nur) der eigenen Wissensdarstellung dienen – oder darf nicht doch (auch) ein Stückchen Gedankenzuckerl für den Zuschauer mit dabei sein?
Kann eine Sendung als „gut“ gelten,
wenn einer der Darsteller ohne Punkt und Komma losgeht um zu reden, ohne auch auf eine versuchte Zwischenfrage einzugehen, die Kamera ihrerseits suchend auf die mehr oder weniger klug oder gar interessiert blickenden oder gerne auch ausdruckslosen Gesichter der anderen am künstlichen Kamin fährt, um die gähnende Langeweile des LEER-GEREDES abzufangen?
Es gab durchaus spannende und interessante Sendungen dieser PANZER-Nächte.
Die „lange Nacht, mittwochs“ – war oft sogar atemberaubend, der Schlaf sollte wegbleiben, keinen Gedanken verpassen wollte man.
Aber nun sind diese Sendungen kalt, man friert, so man nicht gleich wegzappt, weil auch leider Herr PANZER viel von seiner früheren Verbindlichkeit eingebüßt hat, die ihm als GASTGEBER ja eigentlich gut zu Gesicht steht.
Immerhin, er bewirtet ja seine Gäste nicht daheim am heimischen Herd.
Er hat sie an den flackernden Kunstkamin einer öffentlich-rechtlichen Anstalt eingeladen.
Und damit eigentlich doch auch den Zuschauer?
Oder?
Erhält er nicht sogar ein Honorar dafür?
Und die Gäste sicher auch, dafür, dass sie gekommen sind?
Warum also so wenig gastfreundlich gegenüber den Gästen draußen?
ja, diese Tugenden des Einbeziehens des Zuschauers, vielleicht gar der Realität, des Alltags, gerade bei KANT, der immer MODERN war, en vogue, und wie! – da braucht es gar nicht den Herrn Freud mal wieder zu strapazieren!
ja, die Grundtugenden…auch sie sind flüchtig..jene Manieren, die so gerne wieder zitiert werden, sie beginnen bei der Gast-Freundlichkeit…
Bei Herrn Panzer sind sie eher abhanden gekommen.
Sind sie daher abkömmlich?
Mitnichten. Herr Panzers Überheblichkeit spürt durch.
Der Kunde ist verstimmt und wendet sich. Ab.
Früher war er anders.
Oder wirkte das nur so?
Wird er gar alt?
Wird er statisch?
Ist die Frage frech?
Ist die Frage kühn?
Kann es gerecht sein, dass, wer „männlich“, des nachts hochtrabend daherkommen darf, wie er will?
Wärend woanders, des nachts, mit jenen, die „weiblich“, schmutziges Geschäft („Ruf an…!“) betrieben wird?
Das passt nicht zusammen?
Fällt aus dem Rahmen?
Ist unsachlich?
Nun, wir sind die schleimigen, aber auch die hochsalbert-dahersalbeienden Nachtschwätzer leid.
Um es vornehm auszudrücken:
Wir sind ihrer überdrüssig!
Zurück zur kühlen Sachlichkeit..:
Und – ist LANGEWEILE – muß LANGEWEILE ein Kriterium sein für eine sogenannte „seriöse Sendung?“
Das ist zu bestreiten.
Und anzuzweifeln.
Sehr sogar.
Wissen ist spannend.
Hochspannend.
Das Spannendste.
Doch wer lediglich mit seinem Wissen „angeben“ möchte, ist selbst nur Pseudo!
Und auch, wer seine Bescheidenheit verloren hat:
angesichts des Wissens, das existiert, und von dem wir uns letztlich immer nur einen Bruchteil erarbeiten können -:
der hat auch schon verloren.
Doch auch das Reden um des Redens willen ermüdet.
Strengt an.
Belästigt.
Wenn denn keiner mehr ahnt, übersieht, wie der Satz denn mal endet – ob er je! erbarme! noch einmal endet! und wie er überhaupt begann? und bang die innere Frage, nagend, bohrend, ob denn der Redende nicht vielleicht längst – verzweifelt ist, an seiner Gegenwart, an sich selbst, an der Ausuferung seiner Gedanken, die ihm davongelaufen, ohne Punkt und ohne Komma! ungerettete, verlorene Gedanken, einsam und verlassen, im Stich gelassen, dem Hirn entjagt, davongelaufen, ungebremst -!
Ja- lechzt dieser Redende, Verdurstender-in-seinem-Wortschwall Monologisierende,
denn nicht LÄNGST! nach einer rettenden Unterbrechung ? –
die Licht bringt in sein Gehäcksel, die Struktur wieder einfängt, des vor Universums-Sekunden einmal Gedachten…jener Redende, den Segen erbetend-erbittend, bitterlich, innerlich-zitternd, erlöst zu werden, durch den moderierenden Gastgeber, der schweigt.
Oder die Gäste, die anwesenden.
Sie schweigen auch.
Sind sie bloß artig?
Hören sie überhaupt zu?
Sind sie längst eingeschlafen?
Oder vorformulieren sie bereits süffisant-verinnerlicht ihre Gegenreplik…dagegen, egal wogegen, denn auch sie werden sich wahrscheinlich wieder so ausdrücken, dass niemand mehr Lust hat, mitzudenken, zuzuhören…mitzuleiden…an dieser Unfähigkeit des Einbeziehens…der Verlust der Sinnlichkeit…!
ach KANT! das hast Du soo ja nicht gewollt?!
Ach Fernsehen!
Und die Selbstdarstellung.
Wozu braucht man noch Zuschauer, nicht wahr?
Kommt frohgemut in den Montag, den 9. Februar 2004 –
ab heute gibt es übrigens eine NEUE CD von NORAH JONES…sie erreicht uns.
GARANTIERT.
Our last page view:25810.
Erreichen wir unsere Gäste??
Die Nacht-Lounges sind geöffnet…