Angeblich wollen 80% der Bürger und Bürgerinnen dieses Landes freiwillig viel für ihre Gesundheit zahlen. Die Frage ist nur – WER die Umfrage in Auftrag gegeben hat:
22.1.04 – Die Crux mit den Umfragen.
In Zeiten allgemeiner Verknappung, verknappt auch mehr oder öfter der Zusammenhang.
Und damit ergibt sich leicht eine verknappte Darstellung.
Anderst ausgedrückt: ein falsches Bild.
Etwa sehr frag-nach-fragwürdig die neuesten Schlagzeilen in Sachen „Gesundheitsreform“.
Denn, wetten daß – eine Umfrage, gestartet von der „Allianz der Privatversicherungen“ –
ein fast absehbares Umfrage-Resultat…in sich birgt?
So ist es.
Danach sollen sich 80% der Befragten (ca 1001. Befragte gelten nach einer – wer hat sie aufgestellt? – StatistikRegel als „repräsentativ“) –
für eine sozusagen breite Bereitwilligkeit zur Zuzahlung und mehr Wettbewerb unter den Ärzten und Krankenhäusern ausgesprochen haben.
Gegen Wettbewerb im Medizinbetrieb hatte noch nie jemand etwas.
Immerhin konnte sich die mal beabsichtigte TÜV-Regelung für Ärzte bekanntlich wegen des massiven Protests der Ärzte-Lobbies nicht durchsetzen.
Und noch längst hat sich auch –
dafür legen sich vor allem seit Jahren Patienten/Patientinnen-Selbsthilfegruppen vergebens ins Zeug –
eine Qualitätskontrolle nicht durchgesetzt,
im weiten Bereich der Krebs-Vorsorge-Untersuchungen, als auch nicht bie den OPs und der Nachsorge.
Noch immer wurschtelt jeder vor sich hin.
Geht die Frau aus der Provinz zu dem Arzt ihres eigenen Vertrauens und glaubt und vertraut ihm noch immer fast-blind,
wenn der sie, Connections hin oder her, in die Klinik überweist, zu der er irgendwelche Kontakte…hat.
Oder, noch schlimmer, er hat gar keine Ahnung und überweist in die nächstbeste Klinik, die auch operiert und sogar auch etwa Mamma-Carcinome, obwohl dafür keine nachgewiesene Qualifikation besteht.
Es reicht aus, wenn ein Gynäkologe dort ein paar Belegbetten hat.
Ob dann der oder die Patientin Chemos und oder Bestrahlungen anschließend erhalten, auch das darf derzeit noch nach eigenem Ermessen etwa jede noch so ansonsten unbedeutende Klinik selbst entscheiden.
Der Gedanke liegt nahe, dass – weil diese für den Patienten nicht immer ungefährlichen Therapien – die aber gutes-Geld-der-Klinik-bringen, hier nicht (immer)unbedingt im Namen der Gesundheit..entschieden wird.
Sondern im Namen der GeldVermehrung.
Ein beinha typisches Beispiel liegt (es ist sicher nicht die große Ausnahme) FEMINISSIMA vor:
Eine operierte Patientin wollte die von der operierenden Klinik angeordnete Chemotherapie in ihrem Heimatort machen, um zuhause sein zu können.
Und bat darum, den genauen Chemo-Plan zu erhalten und mitzunehmen.
Dies verweigerte die Klinik erbost.
Das veranlasste die Frau zu der Überlegung – Ja, haben die etwas zu verbergen?
Sie hatte aber das Chemo-Therapie Kürzel aufgeschrieben.
In ihrer Heimatstadt ließ sie sich aufgrund der Diagnose einen neuen Chemotherapie-Plan aufstellen.
Dort kam ein Arzt zu dem Ergebnis, eigentlich sei angesichts ihres Alters und der Allgemeindiagnose eine Chemotherapie nicht unbedingt nötig.
Das Risiko der Nebenwirkungen einer aggressiven Chemotherapie plus Bestrahlung könne größer sein, als der Nutzen.
Diese Verunsicherung kennen die Patientinnen-Organisationen seit inzwischen Jahrzehnten – geändert hat sich kaum etwas, bislang, beklagen sie.
Hierzulande.
Insofern – darf die Umfrage der PRIVATVERSICHERUNGEN sicher durchaus auch als eine Interessenvertreter-Umfrage zwecks Steigerung der Privatversicherten…angesehen werden.
Denn das anvisierte Ziel soll letztlich die Abschaffung der gesetzlichen Krankenkassen sein.
Oder???