BGS-Beamter und Lehrer unter den Tätern..
Erste Geständnisse nach Zerschlagung des Kinderporno-Rings
Auch ein BGS-Beamter im Bundespräsidialamt flog auf
Eine Polizistin stellt Beweismaterial sicher
Nach der Zerschlagung des größten Kinderporno-Rings der Welt: Jetzt gibt es die ersten Geständnisse. Das Brisante: Auch ein BGS-Beamter im Bundespräsidialamt flog auf….
Hintergund: Ende September ließen verdeckte deutsche Ermittler im Rahmen der „Operation Marcy“ den größten Kinderpornographie-Ring der Welt hochgehen. Deutschlandweit wurden mehr als 500 Wohnungen durchsucht, hunderte Verdächtige festgenommen.
Inzwischen wird nach Berichten des „Tagesspiegels“ gegen 26 Berliner ermittelt, unter ihnen auch ein Beamter des Bundesgrenzschutzes (BGS), der im Bundespräsidialamt tätig ist. Aus Ermittlerkreisen heißt es, er habe die Tat bereits gestanden.
Der 35-jährige Mann sei aufgrund der Vorwürfe bereits umgesetzt worden, bestätigte Klaus Papenfuß, Sprecher des Grenzschutzpräsidiums Ost. Ob der Polizist bisher „nur“ Wache am Tor geschoben hatte oder auch intern eingesetzt worden war, wollte die Justizbehörde bisher nicht bekannt geben. Tatsache sei aber, dass er am Präsidialamt keinen Dienst mehr leisten dürfe, so Papenfuß. Seinen Beamten-Status werde er verlieren.
Unter den 26 Berliner Beschuldigten sind auch eine Frau und vier Lehrer. „Das geht querbeet durch alle Berufsgruppen“, so Justizsprecherin Andrea Boehnke. Die Lehrer wurden sofort vom Dienst suspendiert, ihre Bezüge gekürzt. Bei Hausdurchsuchungen konnten die Beamten belastendes Material sicherstellen, das sich die Lehrer offenbar aus dem Internet heruntergeladen haben.
Für die Verbreitung pornographischer Schriften drohen Haftstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren.
quelle: bild-t-online vom 7.10.03