Die LICHTERKETTE BERLIN vom Samstagabend – eine 35 Kilomenter lange Lichterkette, über 100.000 Berliner protestierten damit am Samstagabend friedlich gegen den offenbar unmittelbar bevorstehenden Krieg – blieben in der nachfolgend übernommenen Presse-Agenturs-Meldung über die weltweiten Proteste -leider unerwähnt.
FEMINISSIMA hatte am Samstagabend auf ihrer live-Site darüber berichtet. Und selbstverständlich auch dran teilgenommen…
P O L I T I K
Protestmärsche gegen Bush
W egen eines drohenden Irak-Kriegs sind erneut Hunderttausende Menschen weltweit auf die Straßen gegangen.
In Irak nahmen mehrere Hunderttausend an einer Kundgebung teil, die offenbar von der Regierung organisiert wurde. Auch im Jemen folgten Zehntausende dem Protest-Aufruf ihres Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Die Demonstrationen in mehreren arabischen Ländern waren entschieden amerikafeindlich. „Nieder mit den USA“, skandierten die 3000 Teilnehmer eines Protestmarschs in Jordanien, gleichzeitig riefen sie El-Kaida-Chef Osama bin Laden zum Angriff auf Israel auf.
In Spanien, Griechenland und Japan demonstrierten je über 10 000 Menschen gegen einen Krieg. Auch in weiteren europäischen und asiatischen Ländern sowie in Australien und Neuseeland fanden Großkundgebungen statt.
In Mailand folgten mindestens 300 000 Menschen dem Protest-Aufruf der größten italienischen Gewerkschaft CGIL. Ihr Chef Guglielmo Epifani warnte die Regierung in Rom, die den harten Kurs der US-Regierung gegenüber Irak unterstützt, im Falle eines Krieges werde „das Land stillstehen“.
Unter den 50 000 Demonstranten in Paris waren viele Muslime. Einige Teilnehmer schwenkten eine US-Flagge, deren Sterne sie mit Hakenkreuzen übermalt hatten. 40 000 Belgier, darunter mehrere Minister, zogen in einem Protestmarsch durch Brüssel. In Spanien richtete sich der Protest auch gegen die eigene Regierung, einer der engsten Verbündeten der USA.
Die Sitzblockade an der Frankfurter US-Airbase wurde am Nachmittag von der Polizei aufgelöst. Der Luftwaffenstützpunkt ist nach Ansicht der Organisatoren eine wichtige Drehscheibe für den Truppenaufmarsch der Amerikaner. In Nürnberg bildeten rund 4000 Demonstranten einen „Friedensring“ um die Altstadt.
Britische Muslime mahnten bei einem Protestmarsch durch London alle islamischen Länder, einen Angriff auf Irak nicht zu unterstützen. Bei einer Gegendemonstration sprachen sich Exil-Iraker für einen Krieg aus.
16.03.03
(Quelle: ap/dpa)