CAMOUFLAGE – heiße Internetliebe

wie wir soeben feststellten, steht CAMOUFLAGE nur zur Hälfte, das ist sehr schade. Die Short Story war, wie all das überhaupt Beste vom letzten Jahr, im Zuge eines Crashs hier verschwunden…wir hatten sie wieder eingesammelt, technisch damals noch völlig 10 Grad unter Null…unterbelichtet…und die rund 20 seitige Short Story zischte, im September 2002 gepostet sofort in die Nr. 2 hoch, wie eine Rakete…wenn die 2. Hälfte nicht noch irgendwo gespeichert ist…na, vielleicht sonst bei unseren FANS??????? Es gab ja viele, die sich sofort alles gesaved haben….Na, mal rumhören…denn das ist ja erst der Anfang…
CAMOUFLAGE – oder die heisse InternetLiebe.
Von :roseville /vom Februar 2002

Giselle hetzte durch die Parfümerie. Ein neues Make Up. Ein neuer Duft. Ein neuer Lippenstift?
Oder auch eine neue Seife? Oder ein Sprung zum Frisör?
Oder auch neue Klamotten?
Giselle fand sich in der Fußgängerzone wieder. Schweißgebadet.
All die Selbstzweifel .
Nur weil sie einen neuen Mann kennenlernen wollte.
Auf die ganz moderne Art.
Eigentlich hatte sie ja nicht nach einem Mann gesucht.
Die Suche – sie war allumfassend. Und nun ein neuer Mann.
Giselle preßte ihre Handtasche an sich. Dem Kaufrausch widerstanden. Gerade noch.
Eigentlich hieß Giselle schlicht Gisela.
Aber wer wollte schon noch heutzutage Gisela heißen.
Verriet das Alter.
Giselle klang zeitlos.
Auf jeden Fall beschwingt.
Wie ein aufspringender kniekurzer Faltenrock im Frühsommer.
Mit einem Papiertaschentuch wischte Giselle sich den Gloss von den Lippen.
Die Fachverkäuferin hatte ihn so schnell aufgetragen.
Er schmeckte süßlich. Eklig. Warum sollte eine Frau einen nach künstlichen Erdbeeren schmeckenden Gloss auf ihren Lippen tragen. Und sündhaft teuer dazu.
„Urlaubsgefühle“ hatte die Verkäuferin damit versprochen.
Giselle hatte die junge Verkäuferin angestarrt.
Was wollte sie damit sagen?
Aber Giselle fragte nicht.
Danke. Nein.
Instinktiv hatte sie den Gloss versucht, mit dem Handrücken wieder abzuwischen.
Aber er klebte und schmeckte. Eklig. Süßlich.
Wenn nun dadurch noch Herpes-Bläschen entstanden. Vor lauter Ekel.
Das wäre natürlich –
Das wäre nicht auszudenken.
Giselle träumte bereits von den Küssen des Fremden, den sie am nächsten Tag kennenlernen würde.
Seit Wochen , na ja, vor knapp zwei Wochen hatten sie sich in einem Internet-Chat getroffen.
Liebe auf die erste Silbe?
Anscheinend.
Jahrelang hatte Giselle Barrieren gegen diese moderne Form der Kommunikation gepflegt.
Genauso leidenschaftlich geriet nun ihre Begeisterung .
Mit Menschen aus der ganzen Welt per Mouse-Klicks schreiben und reden !
Daheim, egal-wie-man-aussah- ,vorm eigenen Computer hockend!
Nie wieder Einsamkeit!

Der persönliche Auftritt per Codewort.
Das Code-Wort als Maske. Maskerade: Camouflage. Karneval, at any time!

Giselle erkannte, daß sie viel verpasst hatte.
Beim beinah ersten Chat war sie auf „DschungelTiger“ gestoßen.
„SommerSchnee“ Giselle fühlte sich nur noch wie Sommer und nicht mehr wie Schnee.

Nächtelang.. bis hinter den Jalousien der neue Tag anbrach, hatten sie sich Halbsätze, Ausrufezeichen, Fragezeichen, Blümchen, .Sonnen, Gedichte, Küsse von PC zu PC gesendet .

Die IT-Kurzsprache war wie Eintauchen in Kindersprache. Der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
„Herzklopf – ich“ und „co“….erntete ein anerkennendes „lol“ ;
auch ein vielsagendes : „und so —“ wurde gebührend gewürdigt.
Vor allem die aussagestarke Pünktchen…Pünktchen….-Dramaturgie hinter „und so“……!
Gelacht. Gereimt. Gedichtet. Geflirtet.

Das Versteckspiel aufgebrochen. Ein wenig.
Tiger sendete Fotos von sich. Und seine E-Mail-Adresse.

Dann seinen richtigen Namen.
Bernhard.
Brav und redlich wie Gisela, dachte Giselle, dieser Vorname eines DschungelTigers.
Dann seine Telefonnummer. Auch die Handy-Nummer. Und schließlich seine persönliche Anschrift.

Sie hatten über Geschmack nicht nur Rezepte ausgetauscht.
In den schnellen Stunden zwischen Mitternacht und Morgengrauen Gefühle über die Tastaturen gleiten lassen.. spielerisch-verspielt, Andeutungsweises angedeutet …. sublim angetrieben von einer kühl-heißen Lust, von kühnen unausformulierten Sehnsüchten…sich ausliefernd…einem Treibsand von Kitsch, ausgeliehener Kunst und dem vordergründigen Kauderwelsch eines immer begehrenderen Verlangens…Giselle zitierte aus einem französischen Film:

Die Hauptdarstellerin hatte dem Hauptdarsteller gestanden: „Ich begehre Sie“. Der Hauptdarsteller hatte geantwortet: „Ich liebe Sie nicht..!“

DschungelTiger fand daraufhin Giselle noch faszinierender…, aufregender.. und :.geheimnisvoll….
So dicht konnte man beieinander sein…und doch jeder für sich allein vor seinem Bildschirm…Giselle vergaß die qualmende Zigarette in ihrem Aschenbecher, so schnell schrieb sie, mit allen zehn Fingern, blitzschnell, die spontanen Gefühle oder Brüller, Gedankenblitze ,hinein in das Gerät…. hinein in eine gedankengrenzensprengende Weite eines Alls, einer elektronischen Weltvernetzung – ach, Giselle, begeistert, erregt – war wieder zu sich gekommen, als es neben ihr ungut roch: das Ende der Zigarette war auf den Boden gefallen und glimmte vor sich hin.

Ihr Alter ? Nein, Giselle gab es nicht preis. Wozu? „Wir wollen doch nicht heiraten, nicht wahr?“ Unspannend. Wäre doch wider die Spielregeln des Spiels, oder?
Tiger revanchierte sich mit virtuell erhobenem Daumen.
Okay, toll, sollte das heißen.
Giselle sendete rasch zwei kleine strahlende Sonnen….lach…grins…Scherz…und so….. Und so!

Aber – Giselles Telefonnummer?
Ja. Stimme war erlaubt.
Die Stimme.
Nach den Silben, den geschriebenen.

Nun also die Stimme.
Die Privatadresse von Giselle.
Treffen, bald.
Ja.
Bald.
Bernhard.
Mit der leichten Ruhrpott-Beimischung in seiner Stimme.
Ruhrpott und Comedy wie eins, dachte Giselle kurz und verstohlen.
„Mein Bernhardiner!“ hatte Giselle enthusiastisch geschrieben.
Passte aber nicht so recht zu Tiger, oder?
Tiger – begeistert. Endlose „lols“. Und ein „chapeau!“

Die Fotos.
Doch, sie waren in Ordnung.
Wirklich.
Perfekt inszeniert.
Tiger – dunkelhaarig, dunkle Augen…na gut, der Haarschnitt vielleicht etwas zu korrekt…vielleicht gerade beim Frisör..gewesen….Giselle grinste.
Eine Hand von Tiger über einen Baumstamm gespreizt.
Eine filigrane Hand.
Maniriert, irgendwie, huschte es instinktiv durch Giselles Kopf, doch sie lächelte.

Der Scan vielleicht unscharf. Die Komposition der Fotos künstlerisch.
Selbstauslöser? Nein, antwortete Tiger, aber selbst komponiert.
Genial. Antwortete SommerSchnee.
Hatten die Fotos ihre hitzigen Vorstellungen abgekühlt?
Oder lag es an Tigers betont lockerer Stimme, die mit dem Ruhrpott-Einschlag?
Nein, widersprach Giselle ihrem Inneren.
Fotos verraten nichts. Sekundenaufnahmen.
Wer so schrieb, wie Tiger, besaß keinen korrekt-braven Haarschnitt !
Und erst recht keinen Ruhrpott-Akzent.!
Camouflage? In Wirklichkeit, Giselle wußte es genau, würde alles anders sein.
Sie würden sich in die Arme fliegen.
Nach all den zigtausend Zeilen und Zeichen, die sie sich schon gesendet hatten…
Ihren Seelen, die sich schon so zärtlich-verhangen ausgetauscht hatten.

Tiger wollte Giselle besuchen.
Tagelang sah Giselle sich durch Straßen und Läden rennen, im Kopf die ausgefallensten Menüs zelebrieren. Sie müßte die gute alte weiße, aber leicht angegilbte rechteckige Tischdecke, die mit der feinen Lochstickerei, sie wies hier und da ein bräunlich umrandetes Loch von einem fallengelassenen Zigarrettenstummel auf, war aber noch immer respektabel und edel – also diese Tischdeckte müßte sie dringend in die Reinigung bringen. Oder wenigstens zum Bügeln. Na, besser gleich reinigen. Tiger wollte nämlich jetzt so dringend bald kommen. Am Wochenende. In dieser Woche. Eine Woche bloß. Für all die Vorbereitungen. Nein, Giselle beschloß kurzerhand: sie selbst wollte DschungelTiger besuchen. Wozu sich all dem Stress aussetzen…!

Sich irgendwo in einem Hotel treffen.
An einer Hotelbar lehnend….
Den Drink in der einen, die Zigarette in der anderen Hand….dem Eingang erwartungsvoll entgegenlächeln…
Schlug Giselle vor.
Irgendwo in der Mitte des Landes.
So daß keiner stundenlang im Auto oder im Zug sitzen brauchte…?
„Oh, Du rauchst?“ entfuhr es Tiger am Telefon.
„Erwähnte ich nicht, daß neulich mein Teppich plötzlich so merkwürdig roch… weil das Zigarettenende aus dem Aschenbecher auf den Teppich gefallen war.?“ Lachte Giselle.
„Guter Grund, mit dem Rauchen aufzuhören…“ lächelte Tiger zurück ins Telefon.
„Ja, aber später!“
Von der Hotel-Idee hielt Tiger nichts.
Wie Ruch von : „Stundenhotel“.
„Ja, vielleicht wird es ja auch nur eine Stunde…lol…“ gab Giselle keß zurück.
„Stell Dir vor, wir treffen uns….finden uns….na…sagen wir – nicht so wirklich aufregend….dann können wir doch nett essen, plaudern, und wir ziehen wieder unserer Wege…oder wie auch immer..Auf keinen Fall so privat, wie ein Besuch in der Wohnung eines Menschen….oder ?“
.
„Ich habe schon wie verrückt aufgeräumt,“, lachte Tiger,
„seitdem Du die Pläne umgeworfen hast.
Ich bin nämlich erst kürztlich umgezogen!“

„Oh, davon hattest Du ja gar nichts erwähnt!“ rief Giselle aus.
„Nein, bitte, ich will Dir keinen Aufräum-Stress machen, den ich mir gerade vom Hals geschaufelt habe…lach….warum nicht irgendwo ein nettes Hotel? Ich kümmere mich darum, wenn Du willst?“

Giselle fügte hinzu:
„Ich liebe Hotels, weißt Du! Sich einfach um nichts kümmern müssen…! Traumhaft.
Ich könnte immer in einem schönen Hotel wohnen, wenn ich das Geld dazu hätte…!“

„Nee – Du“ – lachte Tiger,
„das wäre nichts für mich.
Ich brauche meine vier oder acht oder sechzehn Wände….“
„Ich meine ja auch nur so…“ räumte Giselle freundlich ein.

„Außerdem“ – warf Tiger kokett ein –
„wie soll ich Dich erkennen. Du hast ja kein Foto geschickt.
Und Dein Alter verschwiegen…“

„Das wäre das geringste Problem…“ grinste Giselle.
„Du weißt aber doch, daß ich über Vierzig bin….“

„Ich bin Ende Dreißig“…
sagte Tiger.

„Ich dachte – Mitte Dreißig….?“ Giselle spielte die kunstvoll Empörte.
Sie lachten.

„Ach, ist doch alles egal. Oder?“ Giselle suchte nach einer Zigarette, während sie telefonierte.
„Wie ich schon sagte, wir wollen ja nicht heiraten, uns nur endlich einmal kennenlernen…“
Sie wußte, daß sie log. Sie wollte mehr von Tiger. Sie begehrte Tiger.
Ob mit oder ohne Adrett-Schnitt und Ruhrpott-Akzent! Sie wollte ihn kennenlernen. Und richtig!

Denn ihre elektronischen Unterhaltungen , wenn sie sich schrieben, „sendeten“ – glichen längst nur noch mühsam zurückgehaltenen Liebeserklärungen.

Tiger unterschrieb eine Mail, inzwischen sendete er tagsüber noch mehrfach E-Mails an Giselle, zuletzt mit „tausend Küssen“.. garniert mit unzähligen virtuellen Blumen….

„Was machst Du beruflich?“ hatte Tiger gefragt.
„Vieles“ – schrieb Giselle mit flinken Fingern in ihren PC.

„Du faszininierst mich immer mehr….!“ erschien Tigers Zeile auf der Sendeleiste von Giselles PC.

Giselles Herz klopfte schneller, wenn sie von Tiger angeklickt wurde, sobald sie das Netz online betrat…und sie schrieb vergnügt – „Moment, ich will mich noch etwas aufrüschen, ehe ich Dich treffe“…sie spielten, was viele im Chat spielten – „reales Leben“. Verabredung, Moment, ich kämme mir gerade noch die Haare, ziehe die Lippen nach…
Giselle begriff , warum gerne von „Internet-Sucht“ gesprochen wurde..
So viele Möglichkeiten boten sich an.
Man konnte ja auch weltweit recherchieren.
In Bibliotheken nachlesen, virtuellen.
Museen besuchen.
Zeitungen lesen.
Esoterik – und Suchbegriffe eingeben.
Für Giselle alles noch immer eine buchstäblich neue – „endlose“ Welt…
Und – man konnte so viele Menschen treffen…unbekannte..

Als Tiger sie das erste Mal „in real“ angerufen hatte, über Handy, saß Giselle in einem Restaurant.
Ihr Handy lag auf dem Tisch, klingelte, als sie den Rotwein serviert bekam.
Aufgeregt hob sie ab. Doch der Empfang in dem Keller-Restaurant war nicht möglich.
So konnte Giselle nur die Mail-Box abhören.
Und Tigers Stimme auf sich wirken lassen.
Locker. Betont.
Schwungvoll.
Aber anders, ganz anders, als Giselle sich diese schon so geliebte , obschon noch unbekannte Stimme vorgestellt hatte.
Lag vielleicht an dem leichten Ruhrpott-Akzent..
Aber was konnte eine Stimme dafür?
Daß Giselle sie sich anders vorgestellt hatte?

Giselle rief zurück, als sie zuhause war.
Vom Festnetz aus.
Preiswerter.
Und der Empfang besser.
Sie telefonierten länger als zwei Stunden.
Giselle fühlte sich aufgekratzt. Danach.
Tigers Sprache, die gesprochene – ebenso präzise und einfühlsam auf alles eingehend, wie seine geschriebene. In jenem Telefonat hatte Tiger erstmals so „darauf gedrungen“, sie, Giselle, nun endlich auch bitte persönlich kennenlernen zu wollen..

„Aber hattest Du mir nicht von Deiner Fern-Beziehung zu einer Frau mal geschrieben?“ fragte Giselle. Und hoffte, daß es unbefangen klang. Da war eine Spur unerlaubter Eifersucht in ihr.
Wieso sollte Tiger nicht auch andere Frauen kennen…Chatter….oder wie auch immer. Normal.
Sicher war niemand gerade auf der Welt so allein wie Giselle…dachte Giselle selbstironisch.

Nein, für die Hotel-Idee war Tiger nicht zu gewinnen.

Er würde, wenn es Giselle recht wäre, sie bekochen…und hinterher könnten sie vielleicht ja noch ausgehen. Tanzen vielleicht. Es gäbe da ein südamerikanisches Tanzlokal….
Giselle fragte spontan – „Wie groß bist Du etwa – wegen meiner High-Heels! Sonst nehme ich flachere Schuhe mit, wenn wir tanzen gehen…ich bin mit meinen echten Tanz-High-Heels nicht so klein…weißt…“

„Na – so um die 1.70…bisschen mehr….“ antwortete Tiger.
„Ich auch!“ lachte Giselle.
„Na, kann ja auch in Ballerinas tanzen und Jeans….ist ja auch bequemer, als Abendkleid und die sündhaft hohen Absätze….!“

„Ja…“
Tigers Stimme schien etwas ausdruckslos.

„Dachtest Du, ich wäre eine zierliche kleine Frau —???“
Giselle war so gut gelaunt, ihre Vorfreude kaum noch auszuhalten.

„Du hast ja kein Foto geschickt…..“ lächelte Tiger ins Telefon.
„Und Du wirktest auf den Fotos i groß, lang und schmal…“ auch Giselles Stimme lächelte.

„So geht’s!“ Da war wieder Tigers gewohnte Munterkeit , sein trockener oder auch zärtlich gefärbter Humor.

„Mach Dir keinen Stress“, kicherte Giselle.
Und fragte kokett an, ob sie ihren Schlafsack mitbringen solle.
Nicht nötig, gab Tiger kund.. Er besaß selbst einen.
Wenn schon kein Gästezimmer.
Das also war geklärt.

Tiger hatte ihr, wie fürsorglich, die Zugverbindungen durchgemailt.
Giselle lachte auf. Niemals zuvor hatte ihr wer die Zugverbindungen gemailt.
Sie rief bei der Bahn-Auskunft an, fertig.
Und fragte noch nach dieser oder einer anderen Alternative.
Aber süß von Tiger.
Leider aber waren die Umsteig-Zeiten nicht angegeben.
Nur, daß sie zweimal umsteigen mußte. Aber nicht – wo.
Giselle rief rasch bei der Bahnauskunft an.
Gut.
Sie würde das billige Wochenend-Ticket nehmen, 21 Euro – früher 40 DM ,quer durch das Land.
Mit den etwas langsameren Zügen.
Genauso am Sonntag zurück. Auch nur zweimal umsteigen. Und vor Mitternacht zu Hause.
Achtzig Mark, dachte Giselle ironisch, hätte mich auch locker ein Abendessen gekostet, wenn ich es für Tiger vorbereitete hätte…und dazu noch all der Einkauf- und Koch-Stress…
So war das doch ganz gut aufgeteilt….sie fuhr mit der Bahn…und Tiger kochte…

Giselle ertappte sich dabei, daß sie von Tigers feuchten Küssen auf ihrem Gesicht träumte, während sie genervt das Papiertaschentuch wieder in ihrer Jacke verstaute, ihre Lippen waren noch immer klebrig. Sie suchte nach einer Zigarette. Mitten in der Fußgängerzone zu rauchen, na und.
Tiger war Nichtraucher. Und im Gegensatz zu Giselle bevorzugte er Süßes.

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Giselle outete sich als Anhägerin von Knobi und scharfer, südlicher Küche.
Tiger mochte, wie Geselle, auch Fisch, Lamm, und Ente. Aber keinen Knoblauch.
Na, was Tiger wohl für sie kochen würde? Es sollte eine Überraschung werden!
Gerne! Sehr gerne ließ sich Giselle überraschen….wie schön…wie lange war es her…

Problem eher, in Tigers Wohnung nicht rauchen zu können.
Nichtraucher , er, und gerade frisch eingezogen.
Da wäre Zigarettenrauch das allerletzte.
Na, dachte Giselle, wird schon gehen.
Besser, wenn ich mal weniger rauche.
Und nach dem Essen – später, im Tanzlokal, konnte sie ja noch genug rauchen…da rauchten alle, sicher. Sie würden erst spät nachts zurückkehren. In seine Wohnung.
….Und am nächsten Nachmittag, vielleicht gerade nach dem Aufstehen, Giselle lächelte, würde sie schon wieder den Zug zurück nehmen. Rund 5 Stunden Fahrtzeit, zwei mal Umsteigen.

Ein kalter Februarwind blies Giselle den Staub ihrer Zigarettenasche in die Augen.
Giselle quetschte die Kippe an einem metallenen Mülleimer der Fußgängerzone aus.
Ein Blick auf ihre Armbanduhr. Kurz vor Ladenschluß. In der Kleinstadt schlossen die Läden, die großen Supermarktketten ausgenommen, schon um 18 Uhr.
Entschlossen machte Giselle kehrt.
Kaufte in der Parfümerie das zu teure Make Up, den zu teuren Duft und den zu teuren Mascara.
Eilte zurück zum Wäsche-Lädchen .
Kaufte das sonnengelb-schilfgrüne Nachthemd aus Chiffon, fließend, knöchellang und nicht durchsichtig: es war mit hellem taftähnlichen Stoff unterfüttert.

Giselle schwitzte. Sie verdrängte den Euro-Preis sofort aus ihrem Hirn.
Nein, sie konnte doch unmöglich mit ihren üblichen T-Shirts bei Tiger übernachten.
Giselle haßte Nachthemden. Sie engten ein und erinnerten an Krankenhaus.
Okay. Giselle atmete tief durch.
Nun hatte sie alles.
Später noch ein langes Bad, Quark mit Sahne als Maske aufs Gesicht, eine Ölpackung aufs Haar.
Und ausnahmsweise früh genug schlafen gehen – juchhu, Freude stieg in ihr auf.
Morgen würde sie Tiger treffen!

Ihren Tiger!
Als das Telefon am Freitagabend klingelte, Giselle hatte gerade gebadet, die Nährmaske vom Gesicht entfernt, die Haare mit der Ölkur drin, wieder ausgewaschen, und sich behaglich in ihren Morgenrock eingekuschelt, stand barfuß in ihrer kleinen Chaos-Küche und biß in eine Tomate – wußte sie sofort, daß es Tiger war.
Ja, es war Tiger.
Hallo – ! Giselle überschäumend vor Schwung…
„Moment, Tiger, muß gerade die Tomate – „
„Ich kann Dich leider morgen nicht von der Bahn abholen!“ sagte Tiger tieftraurig.
„Der Anlasser von meiner Karre will nicht mehr. Und ich hab noch keinen Ersatz gefunden, um einen anderen einzubauen!“
„Was, Du kannst Anlasser ein- und ausbauen…??“
Giselle war sofort beeindruckt.
„Und da ich morgen bis 16 Uhr arbeite – “ fuhr Tiger fort
und den Einkauf dann ohne den Wagen machen muß – könnte das etwas knapp werden, mit der Zeit.
Bis ich dann von mir wieder am Bahnhof bin, mit dem Bus …“
„Ich nehme ein Taxi!“, gab Giselle locker von sich.
„Oder ist es sehr weit? Vom Bahnhof bis zu Dir?“
„Höchstens zwanzig Mark“, antwortete Tiger.
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„Also so um die 10 Euro, höchstens“.
Oh, dachte Giselle…
„Dann können wir ja morgen gar nicht rausfahren…“ warf sie noch ein, aber eher scherzhaft.
„Bis zum Meer wäre es eh zu weit, dafür ist so ein Wochenende zu kurz…“
Ja. Natürlich. Sie kam ja erst am Samstagabend an, und fuhr am Sonntag schon wieder zurück.
„Schade….ein bißchen…“ sagte Giselle nach einem kleinen Zögern,
„ich hätte mich so gefreut, wenn Du mich abgeholt hättest. So auf dem Bahnsteig nach mir Ausschau gehalten hättest…“
„Ja- “ Tiger lachte ein wenig.
„Aber andererseits hab ich so noch Zeit gewonnen…“
Giselle verstand sofort, was Tiger meinte.
Wahrscheinlich mußte er seine Wohnung noch auf Hochglanz bringen oder wollte das Essen schon halbwegs vorbereiten. Und wenn er bis 16 Uhr arbeitete, dann war es ohne PKW auch etwas knapp…
Mit noch auch Einkaufen und so…
Tiger lebte ja in einer mittleren Großstadt.
Da konnte man das nicht so wie hier in dieser Kleinstadt….dachte Giselle.
Und äußerte ihr vollstes Verständnis.
Kein Stress.
„Wenn ich da bin, bin ich da“.
Nur zur Orientierung – auch für den Taxifahrer –
„Gegenüber vom Haus in dem ich wohne, ist eine große Tankstelle!“
Oh.
Giselle schluckte.
„Du wohnst gegenüber einer großen Tankstelle?“
„Jep“, antwortete Tiger munter –
„die hat Tag und Nacht offen, und sonntags frische Brötchen…!“
Giselle verstand.
Sie schätzte die Anwesenheit von solchen Tankstellen ebenfalls.
Tag und Nacht geöffnet.
Erreichbar.
Aber doch bitte nicht direkt gegenüber wohnen…
Lärm, Krach – die ganze Nacht.
„Es ist eine der großen Ausfahrtsstraßen aus der Stadt raus – !“
erklärte Tiger.
Giselle verkniff sich ein entsetztes „Oh!“ und fragte nur –
„Ja, ist das denn nicht sehr laut….?“
„Das Schlafzimmer geht nach hinten“, antwortete Tiger unbekümmert.
Giselle nickte.
Es konnte ihr auch wirklich egal sein.
Auch wenn sie Ausfall-Straßen haßte.
Es waren meist die häßlichsten und verkehrsintensivsten Straßen.
Eine optisch wenig einladende Mixtur aus Gewerbegeländen, Firmen und konturloser Wohnblocks.
Giselle spürte eine tiefe Abwehr in sich aufsteigen. Sie kannte diese Straßen. Nur zu gut.
Sie hatte lange genug in Großstädten gelebt.
Kilometerlanges Rausfahren, ehe die Autobahn erreicht war….diese Ausfallstraßen gesäumt von den Wohnblöcken der sozial Schmalbrüstigen und den Großklötzen häßlichster Industrie. Dazwischen billige kleine Imbißbuden und Säuferkneipen.
„Na gut, dann bis morgen!“ sagte Giselle…
„Freu mich!“ rief Tiger.
„Ja, ich auch!“
Giselle legte den Hörer auf.
Wanderte mit dem Rest der Tomate ins Badezimmer zurück und betrachtete sich kritisch im Spiegel.
Ihr Gesicht sah weich und sauber aus…ihre feuchten, rötlichen Haare glänzten.

8
Zu „ihrem Tiger“ paßte kein jäh kaputtgegangener Anlasser.
Und auch keine Großtankstelle gegenüber seiner Wohnung.
Und – Giselle solle auf die 2. Klingel von oben drücken.
Tiger habe noch keine Zeit gefunden, sein Namensschild anzubringen.
Er sei erst vor wenigen Wochen eingezogen.
Auch das paßte nicht zu ihrem Chat-Dschungel-Tiger.
Eingezogen und noch kein Namensschild an der Klingel.
In dem Haus, in dem Giselle wohnte, erledigte so etwas ein Hausmeister.
Sie hatte sich mit dieser 100-Quadrat-Meter- Wohnung radikal verkleinert.
Ihre Rollen als Mutter und Ehefrau hatten sich erledigt.
Giselle suchte jetzt nach einem neuen Auftritt.
Im Augenblick hatte sie sich arbeitssuchend gemeldet.
Eine schöne Formulierung.
Immerhin.
Wie gut, daß Giselle meistens gearbeitet hatte.
Und auch nicht schlecht verdient.
So bezog sie erstmals jeden Monat Geld, für das sie selbst nicht gearbeitet hatte.
Etwas ganz Neues.
Ungewohnt.
Hätte sie dieses Arbeitslosengeld nicht – !
Giselle wollte gar nicht näher nachdenken.
Aber sonst wäre sie – ja, ein Sozialfall.
Ihr Mann war außerstande, und sicher auch ohne Lust, ihr etwas zu zahlen.
Ich bin unabhängig, dachte Giselle.
Zumindest finanziell.
Neuerdings hörte sie wieder Janis Joplin.
„Freedom’s just another word for nothing left to lose..“
Freiheit – nur ein anderes Wort für Einsamkeit ..naja..
Jahrelang hatte Giselle ihre alten Platten nur sorgsam gehütet, wie auch den alten hochnoblen Plattenspieler. Jetzt begann sie, diese alten Platten wieder aufzulegen.
Während sie chattete…manchmal einen Song-Text wie einen Code einstreuend…
Er verriet viel über Alter, .aber auch über die eigene Kultur…
Ja, dachte Giselle.
Sie würde wieder Texte für Musik-Bands schreiben.
Vielleicht auch wieder – egal!
All diese Gedanken waren der eigentliche Antrieb für die Anschaffung des PCs.
Dann der PC-Kurs.
Dann die Entdeckung des „Chattens“.
Sie hatte es sich technisch vorher einfach nicht vorstellen können.
Und jetzt – wie eine Sucht.
Giselles Chat-Sprüche kamen gut an.
Giselles Sprachfantasie begann zurückzukehren…
Seit zwei Jahren lebte Giselle solo..
Die neue Freiheit – Giselle mußte sich erst wieder an sie gewöhnen.
Aber sie genoß es täglich mehr, niemandes Familien-Dienstmädchen mehr zu sein.
Seltsam, daß Frauen wie automatisch die Fürsorge-Rollen in den Familien übernahmen.
Ja gut, es war nur ein anderer Ausdruck für – ihnen alle Arbeit aufzuhalsen.
Sich von ihnen bedienen zu lassen.
Eigentlich wollte Giselle schon längst wieder umgezogen sein.
In eine größere Stadt.
Oder wieder in eine quirlig-lebendige Echt-Großstadt.
Aber Giselle hatte sich noch nicht entscheiden können, wohin.
Berlin gefiel ihr. Aber auch Tübingen.
München. Aber auch London….oder Barcelona.
Ach, sie würde noch eine Weile in dieser Wohnung bleiben, Giselle ahnte es.
Sie lag preislich gerade an der Grenze dessen, oder genauergesagt, eigentlich schon darüber, was sie sich zur Zeit leisten konnte.
Aber dafür Kleinstadt.
Langweilig. Ohne Abwechslung. Jeder kannte jeden.
Jede Woche schloß ein Geschäft.
Firmen waren abgewandert.
Beinah wie im Osten, allmählich auch die Provinz des Westens, dachte Giselle zuweilen.
Es war ein Fehler gewesen, aber was nützten solche Gedanken jetzt, damals in die heimatliche Kleinstadt zurückgekehrt zu sein. Nach der ersten Scheidung. Und das Kind noch klein.
DieWahrheit, die sie natürlich sofort verdrängte, war, sie hatte damals nicht gewußt, wohin. Beruflich. Mit sich selbst. Und überhaupt.

Täglich passierte Giselle ein Altenwohnheim, wenn sie zum Einkaufen ging.
Da saßen sie im Sommer, auf einer Terrasse des Hauses, die zurückgelassenen Mütter.
Entsetzlich, dachte Giselle. Entsetzlich. Diese modernen Zeiten. Wie entsetzlich.
Bis sie sich einen PC zugelegt hatte. Und in einem Schnellkurs – das Internet wie für sich allein entdeckt hatte. Den neuen Zugang zum weltweiten Leben. Sagenhaft!

Und nun diese heiße Liebe zu einem Unbekannten. Sofort. Beim ersten Klick!
Ein Unbekannter. Mit dem sie Tag und Nacht reden konnte, ohne das Haus verlassen zu müssen.
Der sie so verstand. Der sie faszinierend und geheimnisvoll fand.
Der ihren Geist und ihre Bildung bewunderte.
Dschungel-Tiger !
Tiger hatte sie wieder zum Lachen gebracht.
Tiger gab ihrem Leben wieder einen Sinn.
Und nicht nur er!
Mit dem zufälligen Einloggen in gerade diesen Chat hatte sie wie eine neue Familie gefunden.
Abends sich einloggen und von allen Seiten wurden einem
Die „Huhus“ und die „Grüß Dich, SommerSchnee“ entgegengesendet…..doch, traumhaft.
Nie wieder Einsamkeit.
Dank Internet.
Und morgen würde sie – erstmals in ihrem Leben, ein blinde Date wagen, jawoll!
Wenigstens war Tiger schon Ende Dreißig. Und nicht Anfang Dreißig!
Giselle blieb bei „um die Vierzig..“.und an guten Tagen oder Abenden, wie jetzt –
Sah sie da nicht doch aus – wie Ende Dreißig…?
Giselle schenkte sich ein kleines ironisches Lächeln in den Spiegel des Badezimmers –
Sie selbst kannte ja ihr Alter.
Und sie fand es, für den Bruchteil des Bruchteils einer Sekunde schade, daß sie nicht jetzt noch einmal so gute 15 Jahre jünger wäre…
Um noch einmal ganz neu anzufangen…auch beruflich.
Dann tippte sie sich an die eigene Stirn.
Unsinn. Das Leben war spannend und aufregend, nicht wahr?

Morgen Abend werde ich mit Tiger Latino tanzen….und vorher hat er für mich…gekocht….
Da gibt es, fünf Stunden und zwanzig Minuten und zwei Umsteige-Bahnhöfe entfernt, einen Menschen, den es drängt, mich kennenzulernen. Der sich auf mich freut.
Dem ich wichtig bin.
Der mich faszinierend findet.
Vorsichtig packte Giselle das teure und feine Nachthemd aus, das sie vorhin erworben hatte.
Es konnte auch als Hauskleid getragen werden….perfekt!
Giselle zog es über.
Es lag kühl und angenehm auf der Haut, bodenlang und mit kimono-artigen weiten Ärmeln…
Sehr angenehm.
Gut, daß sie es gekauft hatte.
Sie fühlte sich königlich darin. Souverän. Mondän. Lässig. Doch, es paßte zu ihr.
Ein einziger Mensch, dachte Giselle, was er verändern kann. Im Guten wie im Schlechten.
Oder war es nur ihr Problem, so abhängig von einer Resonanz zu sein?
Was nützte das schönste Spiegelbild, wenn es sich nicht im Gesicht und in der Seele eines anderen wiederspiegelte? Die schönsten Gedanken, wenn sie nicht mit jemand anderem geteilt werden konnten? Und erst die Freude? Freude, dachte Giselle, ist ohne andere Menschen einfach nicht möglich. Nicht machbar.
Vielleicht, dachte Giselle plötzlich wieder beunruhigt, wurden diese Frauen, die sie immer vor dem Altersheim sitzen sah, nur deswegen wie über Nacht so alt und gebrechlich und auch geistig senil, weil ihnen dieser menschliche Gegen-Spiegel entzogen worden war?
Sie wurden nicht mehr gebraucht. Nicht mehr erwartet. Es fragte sie keiner mehr – „Wie geht es Dir?“ Es sagte ihnen keiner mehr – „Hey, wie schön,daß es Dich gibt.“ Oder – „Ich liebe Dich“.
Als Frau, als Mutter, als Omi….die modernen Zeiten…die Wohnungen klein und eng, auf die Kleinraum-Familie abgestimmt. Gräßlich, dachte Giselle. Bevor ich richtig alt werde, muß mir noch etwas einfallen. Damit ich nicht vergreise, weil mein Hirn, mein Gefühl, mein Dasein überflüssig geworden sind…nutzlos sozusagen, menschlich betrachtet…oder war das ein dummer Gedanke?

Wie auch immer DschungelTiger aussehen würde, wie billig klein und häßlich auch seine neue Wohnung, die gegenüber einer Großtankstelle an einer der Ausfahrtstraßen einer Großstadt sein mochte, es spielte keine Rolle.

DschungelTiger erwartete Giselle! Er überlegte sich, was er für sie kochen wollte. Und sie würden anschließend Latino tanzen gehen. Das allein zählte.

Giselle schlummerte selig in den nächsten Morgen hinein.
Sicherheitshalber hatte sie zwei Wecker gestellt.
Und zusätzlich auch noch den telefonischen Weckdienst beauftragt.
Das Wetter war schon ein gutes Omen.
Blauer Himmel. Ein klarer, eiskalter Februartag.
Aber Giselle glühte.
Sicherheitshalber hatte sie auch ein Taxi bestellt.
Sie wollte kein, aber auch nicht das geringste Risiko eingehen, den Zug zu verpassen.
Sie wollte, koste es was es wolle, und es hatte schon angefangen, zu kosten! an diesem Samstagabend erstmals seit Lichtjahren von Jahren, wieder tanzen gehen. Und zwar Latino. Mit DschungelTiger, der Nichtraucher war, Süßes liebte, Knobi verabscheute und eigentlich nie verraten hatte, was er beruflich so trieb. Egal. Er war witzig undEr geht.
Der März.
War er nicht kurz?
Flüchtig
So zwischenmonatig, dieses Jahr?
Kein Winter mehr, doch mancherorten schon-noch
aber auch kein Frühling
kein richtiger
auch nicht am 21. März,
doch eigentlich
Frühlingsanfang
so kühl,
irgendwie
dieses Jahr,
der Frühling,
der keiner war.

Leider das neue Ende nicht gesaved..umsonst geschrieben…irgendwie beim Schreiben offline gekommen…strange…