Der Titel ist mehrstufig:
„Die ANGST vor dem LEBEN.
Der Fall Robert Enke.
Was Menschen
den Halt verlieren läßt.“
Die letzte Zeile des Titels
ist irgendwie falsch,
weil verallgemeinernd,
denn es geht um
Robert Enke.
Und nicht darum,
„Was Menschen den Halt verlieren lässt“.
Aber das ist im
Hinblick
auf die FEMINISSIMA-Gedanken
zweitrangig.
Es geht um den Artikel selbst.
Und vor allem um das,
was NICHT geschrieben worden ist .
Ein Artikel,
den du vor allem
„zwischen den Zeilen“
lesen mußt..
Was du im Artikel erfährst:
Eigentlich war Robert Enke
ein Kinderstar.
Ein Kinderstar des Fußballs.
Er war gerade mal 10 Jahre alt, ,
als ein Nachbar,
so erzählt der Vater von Robert Enke,
auf die Idee kam,
der Junge sei beim Fußballspielen
mit den Nachbarkindern so auffällig begabt,
ob man ihn nicht in die Profi-Richtung….
So fing es an.
Und da Kinder so begeisterungsfähig sind,
und auch letztlich so wehrlos,
gab es offenbar niemand in der Familie,
der „STOP!“
sagte,
als das fußballerisch so begabte Kind
immer schon viel zu früh,
soll heißen,
jeweils viel zu jung,
eine Stufe höher gehievt wurde,
wo er sich gegen Ältere und Größere
durchsetzen mußte.
Und natürlich auch die ..
väterliche…??
Anerkennung nicht
verlieren wollte…?
Der auch, so informiert ein Halbsatz, Sportler gewesen war,
Leichtathlet.
Was erfährst du noch:
Robert hat noch einen Bruder
und eine Schwester.
Den Bruder hast du bei der
Trauerfeier im Fernsehen gesehen,
erkannt,
er sieht Robert wie aus dem
Gesicht geschnitten ähnlich,
auch vom Alter her
Waren es Zwillinge?
Von der Schwester
hast du nichts gesehen oder gehört.
Auch nicht von der Mutter.
Was erfährst du noch aus dem Artikel:
Robert war 15 Jahre alt,
als sich die Eltern trennten.
Der SPIEGEL lässt hier aus,
was als Information zu erwarten gewesen
wäre:
WIE wurden die
Kinder „aufgeteilt?“
Wer lebte bei welchem Elternteil?
Was machte die Mutter?
War sie berufstätig?
War sie Hausfrau,
und zog die Kinder allein weiter auf?
Wie war das Verhältnis der Geschwister
untereinander?
Es gibt keine Geschwister
ohne Rivalität.
Wo stand Robert in der Geschwister-Rangfolge?
War er der Erstgeborene?
Der Zweitgeborene?
Oder das Nesthäkchen…?
Wie reagierten die Kinder
auf die Trennung der Eltern?
Und was hatte sich zuvor dort abgespielt…?
Die Kinder,
selbst so mitten in der Pubertät?
Robert auf jeden Fall. in der Pubertät und Trennung der Eltern…
Wie stand die zerbrochene Familie zueinander?
Darüber verliert der SPIEGEL kein Wort.
Auch der Begriff MUTTER fehlt eigentlich.
In dem Artikel.
Außer,
dass es die Mutter war,
die dem Vater telefonisch mitteilte,
dass ihr Kind,
ihr Sohn Robert,
sich vor einen Zug geworfen hätte.
Was erfährst du noch aus der SPIEGEL-TITEL-STORY:
Der Robert,
inzwischen ein erwachsener Mann,
verheiratet,
den schlimmsten Verlust erlitten,
neben den Demütigungen,
denen er in Spanien und in der Türkei ausgeliefert war
(du erfährst nicht,
ob er dort alleine war, als Torwart,
oder seine Frau bei ihm),
den Eltern erleiden können:
Die geliebte kleine Tochter war
verstorben,
im vielleicht süßesten aller
Kindesalter,
im Alter von 2 Jahren…erst…
da sie die Welt voll
entdecken,
und wie die Fotos zeigen,
es war ein quietschvergnügtes kleines
Mädchen,
seines angeborenen Herzfehlers zum Trotz –
da fragt also dieser
erwachsene, gestandene,
und schon so vom Schicksal geschlagene Mann, Robert Enke –
längst um 10 Jahre älter aussehend,
als 32 Jahre ..:
„Papa, würdest du es mir
verübeln,
wenn ich den Fußball aufgebe..!“
EIGENTLICH IST DAS DER SCHLÜSSELSATZ.
Robert hat sich nicht von
seinem Vater abgenabelt.
Er fragt ihn..
quasi um Erlaubnis…
es ist so viel
mehr damit gemeint…
etwa – stehe ich
noch in Deiner Achtung….
in Deiner …Liebe..?
wenn ich kein Nationaltorwart mehr bin?
Mich mich aus dem Rampenlicht
und dem Superstress entferne,
in den Ihr mich einst hineinkatapultiert
habt…???
LIEBE bloß gegen LEISTUNG..??
Ein weiterer entlarvender Satz,
stets schafft der Vater einen versöhnlich wirkenden…Nebensatz…
Unterschwellige Aggressionen sind spürbar..
offenbar mochte er Teresa nicht,
Roberts Frau.
Er bezeichnet sie als
„Krankenschwester,
Organisatorin…“
nicht als „Frau“……
Sie habe Robert so
beschützt und betütelt,
dass er dadurch so überbeschützt und
„lebensunfähig“
geworden wäre…
Der Leser erfährt in
einem weiteren Halbsatz
dass der Vater für seine Tochter ..
ein Auto in Hannover abholte,
auch hier entnimmst du eine Bevormundung,
wieso kann eine Tochter
ihren Wagen nicht selbst abholen..?
und dabei auch Robert und seine Frau
besuchen wollte.
„Darf ich bei Euch vorbeikommen?
Und zu Robert –
„Wir können reden,
nicht als Fachmann,
sondern als Vater zu Sohn..!“
Robert habe dies strikt
abgelehnt.
Selbstverständlich vergisst der Vater nicht zu erwähnen,
dass er zu Robert auf dessen Frage,
geantwortet hätte –
„Klar, Fußball ist nicht alles,
wenn du aufhören willst..!“
Robert Enke wird an anderer Stelle zitiert –
„Ich kann eigentlich nichts anderes
als
Fußball…“
Du erfährst,
an anderer Stelle des Artikels,
dass die „bakterielle Entzündung“
gar nicht stattgefunden hat,
sondern ein anderer Begriff war,
für DEPRESSION.
Zuletzt deswegen Rober Enke
9 WOCHEN ausgefallen war,
weswegen Löw Enke
von den bevorstehnden Freundschaftsspielen
herausgenommen hatte.
Gerade als Enke wieder auf dem Platz stand..
Was nicht böse gemeint gewesen sei,
von Trainer Löw:
Der Vater
verteidigt sofort den Trainer.
Den habe
er auch sofort angerufen,
damit er sich
nicht schuldig fühle,
an Enkes Freitod.
Aber hallo :
Wenn ich einen so
schwerkranken MANN,
einen so schwerkranken SOHN,
einen so schwerkranken
BRUDER habe,
da durchbreche ich doch das Schweigen!
Und dieser Mann, Sohn, Bruder beinah täglich zuletzt
bei einer (uns vollkommen unbekannten( angeblichen Koriphäe in Behandlung war,
außerdem noch Pillen schluckte,
uns derart fertig war,
dass er nicht mal mehr an seinem geliebten Training
teilnehmen konnte,
da müssten doch ALLE, ABER AUCH ALLE ALARMLICHTER geblinkt haben!
Aber es ist erst Enkes Berater, ,
der total alarmiert ist,
als er erfährt,
Enke hat sich für ein Training verabschiedet,
das gar nicht stattgefunden hat….
die Familie, der Fachmann von außer Haus ebenfalls,
sie waren blind……..!
Es wirkt auch wenig glaubhaft,
dass ein so berühmter Mann
davor Angst gehabt hätte,
die Adoptiv-Tochter wieder zu verlieren,
wenn seine Depressionen offenkundig würden.
Schließlich ist da auch noc die Adoptiv-Mutter!
Aber – FRAUEN finden eigentlich nicht wirklich statt.
Im SPIEGEL-Artikel.
Und vielleicht war es auch im Leben des Robert Enke so:
Vielleicht war seine Angst
eine ganz andere.
Die vor der absoluten und machtbewußten MÄNNERWELT,
in der er lebte.
Und ein Vater –
der nun im SPIEGEL-Artikel sagt,
er habe geahnt,
dass es mit Robert eines Tages so enden würde.
Unterlassene Hilfeleistung also…?
Der VERSAGER – das ist die Angst des Torwarts,
doch der Versager –
ist der Vater.
Der Vater-Psychotherapeut.
Dessen Bruder Diplom-Psychologe.
(Schreibt der SPIEGEL).
Oder – weiter gefasst –
eine zerbrochene Familie?
Noch tiefer zerrissen,
durch den Tod des Enkelkindes?
Eklatant die Fotos.
Als die kleine Tochter noch lebte,
wirkt Robert Enke wie um 10 Jahre jünger,
hat noch Haare auf dem Kopf,
seine Augen lachen mit.
Die letzten Bilder…
danach,
erloschene Augen. .
Kein Lächeln mehr.
Der Kopf kahlgeschoren.
Die Familie hätte ihren Sohn und Ehemann
als rettende Maßnahme
zwangseinweisen müssen.
„Er gefährdet sich selbst.“
Dieser gewaltsame Tod,
sich vor einen Zug zu werden,
damit noch einmal maximale,
weltweite AUFMERKSAMKEIT zu erheischen,
sich keine Gedanken mehr darüber machend,
auch das Leben anderer zu zersören,
den Lokführer,
die Rettungskräfte…
von der eigenen Familie
abgesehen,
sprechen für ein Ausrufe-Zeichen.
Ein AUFSCHREI, bis ans Ende der Welt.
Ein Ausrufezeichen!
das bis zu
Enkes Selbst-Mord
übergangen
worden war.
All die Trauer.
Aber nirgends ein –
„Wir hätten es verhindern können!“
Oder gar ein:
„Wir sind mitschuldig.“