Gerade sponn sich eine große, hochbeinige Spinne vorsichtig an der weißen Wand entlang. Sie kam auf den Lap zu. Wahrscheinlich eine lesebegierige Spinne. Hocherfreut…was auch die Stadtnatur.. noch so zu bieten hat! Die erste Hausspinne seit…??????????
wurde der Besuch auf einem Papier zurück zum offenen Fenster…und…tschauie…! Die habens ja gut, die haben so Klebe an ihren Beinen, die stürzen nicht von der Wand ab!
___________
halb eins, Mittag in Berlin. Sonne, ungebrochen..
Also, jetzt, im Juli… gestern, als es noch Juli war, du drehst dich um, und schon bist du in der letzten AUGUST-WOCHE..!
Nachher mehr, vielleicht..
(mal ein bißchen die Spannung aufbauen, was?)
Ja, warum nicht jetzt.
Das Geburtstagskind, gerade Anfang 40 geworden aber das sah man ihm nicht an er sah älter aus..lach, nein! Erzählte…geheimnisvollen Blickes… wie sie das Stück „damals, vor der Wende“ von einem West-Sender mitgeschnitten hatten. „APRIL“.. wie eine Inkarnation von .. ja, hier türmen sich die bombastischsten Wörter, , Zutreffendes bitte ankreuzen: „Freiheitsdrang…?“ ist einer davon.. Und natürlich GLÜCK…!
Die Übergänge sind immer fließend und unvorhergesehen.
Und was hat das damit zu tun, dass die BERLINER ZEITUNG so gerne unsere eigenen geheimen Orte… preisgibt…? Dann sind es keine mehr…
FEMINISSIMA hatte diesen singulären Ort des Essens, zur Winterszeit entdeckt, da-selbst gluckste allerdings auch der Wannsee.. also auch im Winter! und dann nochmals im Sommer… 2003, der erste Sommer in Berlin brüllend heiß, und am Kaiserdamm, Südseite, einlogiert…
Nur das Wasser selbst …erlaubte Abkühlung.. und das Hocken am selben, und sich einzubilden, es wäre..na, es war dort, wie es war: köstlich..!
Ja schon erstaunlich, dass sich neben all den Villen und der Zugebautheit des Wannsees… da, ein paar Schritte vom Haus der Wannsee-Konferenz entfernt, ein paar Treppen runter… dieses Lokal befindet…
so unprätentiös…
Als wir eines Tages in der Ackerstraße einen Italiener entdeckt hatten, oder war es doch eine andere Straße mit Anfangs-A?
und den Geheimtip.. zufällig später auch in der BERLINER ZEITUNG wiederfanden waren wir abflugsweise..traurig.
Noch später, war denn „ohne Resservierung“ kein Platz mehr zu kriegen. Der Charme vorüber…
Aber das lag gewiss nicht an dem lobenden Artikel in der BERLINER ZEITUNG, sondern, weil das kleine Resto schon längst ein Geheimtip VIELER war.. und uns auch genauso…. Denn wie hätten wir es sonst finden sollen..? In der Nähe des Weinberges…? Des SCHOKOLADEN..? Des CLUBS DER POLNISCHEN VERSAGER..??
und dann…naja…wie das halt zuweilen so geht…
Auf jeden Fall BEOBACHTET die BERLINER ZEITUNG sehr fein, (deswegen lesen wir sie ja auch!)
und auch sehr genau. (Vielleicht doch ma wieder ein Abo??).
So wie die Beobachtung, jüngst, dass es in PRENZLAUER BERG, womit in der Szene das Quadrat um die Schönhauser gemeint ist, und der Odersberger, die Danziger, der Kollwitzplatz.. und Helmholtzplatz… und noch ein paar –
Dass es dort „lauter junge Schwangere und keine Alten“ mehr gibt.
Eine Beobachtung fehlte: Es gibt auch keine Ausländer dort. Nur als Betreiber von Spätkaufläden.
Weiße Amerikaner gelten nicht als Ausländer.
Der Autor war daheim in seinem Dorf in Dalmatien gewesen. Dort hatte es sie noch gegeben : die Alten. Und sogar ganz viele. Aber kaum Junge.
Wir mußten ein bisschen weinen, beim Lesen des kleinen Textes, einspaltig, links oben.
War es nicht dieses Wochenende?
Nein, es war kein dramatisches Weinen. Eher ein verhuschtes…. und du blickst auf, in die Ferne, die am Fenster endet, und du hörst so etwas wie einen fernen Ton in dir, du siehst die Gärten der Großmutter…. du hörst ihr Lachen. Und du siehst jenes Bild: Das an vier Ecken-Enden geknotete Taschentuch auf ihrem Kopf, als Sonnenschutz, wenn sie im Garten arbeitete…
Sie war rund, diese Oma, kugelrund, so wie eine gemütliche Oma sein muß.
Sonntags mußte die Tochter oder die Enkelin das Korsett schnüren. Ja, Großmutter hielt auf Form. Sonntags wurde pünktlich gegessen. Und das Sonntagskleid getragen.