Neue Therapien und Erkenntnisse bei Schlaganfall und Demenz/8/09
live-Text von gestern: last page view: 2.372.210. heute: 1.927 – willkommen!
update 14 Uhr 45 in Berlin. Sommer.
10. August – Unser Hirn ist lernbereit und lernfähig wie ein junger Hund…..! Gib ihm (dem Hirn!)die Chance dazu!
NEUES zu:
Erstens: Therapie von Hirnschlag, Schlaganfall, Hirnverletzungen.
Zweitens: 20 Jahre in Aktion: ROTTERDAM-STUDIE zur Vorbeugung gegen Alzheimer.
Drittens: FEMINISSIMAs eigene psychosoziale-realistisch-empirische Studie: „Herz in Not – Hirn geht tot“. EINSAMKEIT, ins ALTERSHEIM abgeschoben werden, NICHT MEHR-GEBRAUCHT und NICHT-MEHR-GELIEBT-werden, ist die Hauptursache für das Entstehen von Demenz. Die Flucht des Psycho-Hirns vor der unerträglichen Realität!
12 Uhr 25/14 Uhr
Das Spezialheft SPIEGEL-Wissen: Die NEUE Kunst des Heilens /2/09/
Wenn du bereit bist, mehr als 2 Buchstaben Twitter zu lesen, , dann renn zum Kiosk, und ersteh das neue Heft von SPIEGEL-Wissen –
Titel siehe oben, Untertitel: “ Was moderne Medizin wirklich kann´“
Was so aufregend an diesem Heft ist?
GEDANKEN werden nicht verschrien, kaum, dass sie gedacht,
sie werden formuliert, ausgebreitet, in der Realität getestet, und dann …
ja, kommt auch durchaus heraus…
was eigentlich GAR NICHT NEU ist, sondern lediglich gedanklich „verlegt“ worden war, im Eifer brandneuen Suchens… und Forschens, und auch im Fieber neuer Medikamentenherstellung.
So ist etwa der Begriff STRESS aus der Mode gekommen. Besser gesagt, zum Modewort deklassiert, seit einigen Jahren. Keiner will mehr gestresst sein. Das macht sich nicht gut. In unserer modernen schönen Welt der dauer-20-Jährigen…?!
Nun kehrt der Stress als Forschungs-Star zurück…
Er ist ein Star der Finsternis… Er lässt sich nicht verdrängen….
Er schlägt denn einfach woanders zu…
Im Hirn…zum Beispiel. In Form von Demenz, von Schlaganfall. Zum Beispiel. Im Herzstillstand. Herztod.
Neue Erkenntnisse von Forschern sind ebenso bemerkenswert wie verblüffend, reibst dir ein wenig die Augen :
Denn neben allem Hightech & Petri-Schalen
schimmert eigentlich Großmutters Naturheilkundewissen durch, jetzt aber auf den eleganten Bildschirmen modernster Forschung… Auch der schlicht und ergreifende Satz:
STRESS MUSS NICHT SEIN.
Und Hirn und Herz machen einen Dankbarkeits-Knicks, wenn er sich wieder ver-absentiert.. als neue Erkenntnis..!
Und Ansatz von Ergebnissen neu-alter Therapien…….
Darüber hier gleich zwei drei Sätze!
Und über die zwillingshafte Verwandtschaft zwischen Hirn & Herz…. nicht nur in der Literatur….
und jene.. eigentlich auch nicht neue, aber immer wieder unterschätzte Begabung unseres Gehirns:
Viel schlauer und flexibler zu sein, so ungemein reaktionsschnell!
Wenn wir ihm nur öfter die Chance dazu geben würden!
WAS UNSER GEHIRN ALLES KANN: UND WIE ES NOCH IMMER UNTERSCHÄTZT WIRD..! IN DER MEDIZIN. DER FORSCHUNG. BEI DEN THERAPIEN.
„HEILKRAFT IM OBERSTÜBCHEN“ – ist der Artikel von Jörg Blech überschrieben, der den Schlaganfall und seine Auswirkungen, Lähmungen, Beeinträchtigung oder gar Verlust der Sprachfähigkeit,
neu darstellt:
Er geht auf die Wandlungsfähigkeit des Gehirns ein, genannt NEUROPLASTIZITÄT, in der Fachsprache.
Und auf diese Neuroplastizität gründen Mediziner und Therapeuten ihre Zuversicht, erkrankte Gehirne kurieren zu können.
Die im Oberstübchen schlummernde Heilkraft, soll gegen eine Vielzahl von Erkrankungen geweckt werden:
Der Therapeut Edward Taub behandelt in Birmingham inzwischen auch Menschen, die aufgrund von Multipler Skerlose lahm an den Händen sind, sowie Veteranen, die mit Hirntraumen aus dem Irak zurückgekehrt sind. Das ZIEL ist:
DAS GEHIRN DER PATIENTEN ZU VERÄNDERN.
Der Zwang, die gelähmte Hand einzusetzen, wirkt bereits nach wenigen Tagen zurück in das Hirnorgan.
Dort, wo z.B. ein Schlaganfall ein Areal hat absterben lassen, werden benachbarte Hirnregionen und Nervenzellen darauf getrimmt, die motorische Funktion zu übernehmen:
Das Gehirn kuriert sich selbst: Die Lähmung geht zurück oder verschwindet sogar.
Zwei Studien an mehr als 300 Patienten legen nahe, so schreibt Jörg Blech (Spezialheft SPIEGEL-WISSEN),
dass der Taubsche Trick funktioniert:
Auch ein Jahr nach der Therapie waren bei allen Studienteilnehmern ‚klinisch bedeutsame Verbesserungen‘ zu verzeichnen.
Das Alter der Patienten spielte dabei keine Rolle. Ebensowenig, wie lange die Hirnverletzung schon zurücklag.
UND WIE schaut das LERNEN GEGEN DIE LÄHMUNG aus..??
Vereinfacht gesagt: Die gesunde Hand in einen Fäustling stecken und so bewegungslos zu machen, die gelähmte Hand muß eingesetzt werden.
Gleiches gilt für die WIEDERGEWINNUNG DER SPRACHE: Das Sprachvermögen kehrt zurück!
Gesten und Zeigen auf einen Gegenständ sind tabu.
Der Begriff muß angesprochen werden.
Etwa durch Spielen mit Spielkarten:
Die..“Tortur“ des Dr. Taub, so berichtet der Autor Jörg Blech, , „verändert sogar die Struktur des Nervengewebes. So Kernspin-Resultate vor und nach den Therapien.
Das Zurückweichen der Behinderungen gehe mit erstaunlichen Veränderungen im Gehirn einher:
Bestimmte Areale im Oberstübchen werden stärker durchblutet, sie verbrauchen mehr Sauerstoff, dehnen sich aus und sind leichter zu stimulieren. Die elektrische Aktivität in ihnen verdoppelt sich glatt!“
Dr Taub wird zitiert mit einem nachgerade revolutionären Satz:
„SCHLAGANFALLPATIENTEN WERDEN NICHT LANGE GENUG UND NICHT INTENSIV GENUG THERAPIERT!“
Allerdings wird nicht nur zu kurz behandelt:
Viele Ansätze, beispielsweise bei der Behandlung von Menschen mit schweren Hirntraumen, verfolgen das falsche Ziel, meinen Kritiker:
Die Reha-Medizin baue aus Tradition auf Techniken, die die verlorene Funktion KOMPENSIEREN sollen, anstatt die „DEFIZITE SELBST ZU VERÄNDERN!“
Dieser Ansicht ist etwa der Neurologe Michael Selzer von der University of Pennsylvania School of Philadelphia.
Gerade um das Heer der hirnverletzten Kriegsveteranen, die zu Hunderten aus Afghanistan und dem Irak in die USA zurückkehren, angemessen behandeln zu können, hält Selzer EINE WENDE IN DER REHABILITATION FÜR ÜBERFÄLLIG.
Das Ziel müsse lauten:
Gehirnschäden zu kurieren, indem man das Vermögen des Gehirns ausnutzt, sich zu ändern und selbst zu heilen!
Dass im Schädelfach keine unveränderliche Datenplatte verankert ist, sondern ein „durchaus wandlungsfähiges Organ seinen Dienst verrichtet“, hat der Kalifornier Merzenich erstmals in den achtziger Jahren entdeckt.
In Tierversuchen mit Affen (Vorsicht, brutal..!) amputierte er Finger und unterbrach auf diese Weise die Nervenleitung zwischen einem Finger und dem Gehirn.
Die Region, die den Finger in der Hirnrinde repräsentiert hatte, wurde jedoch keineswegs arbeitslos, stellte der Forscher fest. Vielmehr begannen diese Nervenezellen damit, auf die Signale des benachbaren, unversehrten Fingers zu reagieren.
Jene Nervenzellen, die im Hirn für die Steuerung eines Fingers, eines Arms zuständig sind, suchen sich flugs eine neue Aufgabe.
Das Wichtigst allerdings, bei allen Therapien ist üben, üben, üben.
Äußerst kontraproduktiv also ist, wenn Angehörige von Schlaganfallpatienten, um darauf zurückzukommen, meinen, durch ihre eigene Ungeduld… ode
r aus einem Hilfe-Reflex, ihren Angehörigen Griffe und Sprache „abzunehmen“.
Was aber hat STRESS mit allem zu tun? Und wo ist die Verbindung zum zweiten Thema – DEMENZ..???
Nun, dass Schlaganfall eine Stress-Folge sein kann… gilt seit Jahrzehnten als unbestritten. Bluthochdruck, Übergewicht, zu wenig Bewegung, Hektik, Ärger, zu viel von allem… vielleicht sogar auch Ehrgeiz….
Dass aber auch Demenz eine Folge von Stress sein kann, das massenhafte Absterben von Hirnzellen, diese Theorien zur Alzheimer-Entstehung, gewinnen gerade wieder an Bedeutung.
Jenseits aller Millionen-Summen, die die EU, die USA, Japan, Australien und China investieren, um Biomarker zu finden, mit denen Alzheimer in einem frühen Stadium zuverlässig und einfach erkannt werden kann.
Einige verblüffend einfache Empfehlungen, wie man Alzheimer vielleicht vorbeugen kann, gibt es ja längst:
Seit fast 20 Jahren werden die Einwohner des Rotterdamer Stadtbezirks OMMOORD in der sogenannten Rotterdam-Studie regelmäßig untersucht. Um beispielsweise herauszufinden, ob bestimmte Lebensgewohnheiten oder Risikofaktoren das Entstehen von Alzheimer fördern oder verhindern können.
Das erstaunliche Ergebnis: (Oder vielleicht auch gar nicht erstaunlich!):
alles, was gut für’s Herz ist, ist offenbar auch gut für’s Hirn!
Quelle: Der Artikel: „Verjungung aus der Spritze“ von
Veronika Hackenbroch/SPIEGEL-WISSEN/2/2009
FEMINISSIMAS eigene Studie keineswegs repräsentativ, aber realistisch, beweist, dass psychosoziale Faktoren eine Rolle spielen, may be the major role? bei der Entstehung sogenannter „Alters-Demenz“
„Herz in Not..“ „Hirn geht tot..“
Oft auf diesen Seiten von FEMINISSIMA zitiert..
jener Urgroßvater, der 95 Jahre alt wurde, geistig kerngesund, nur das Herz versagte denn, nach einer verschleppten Erkältung… Die Großmutter – wurde 91 Jahre alt, entdeckte mit 87 Jahren ihre Leidenschaft für den SPIEGEL, wäre sicher auch noch älter geworden, wenn sie nicht erstmals in ihrem Leben sich in ein Krankenhaus begeben hätte..
Diese Vorfahren… mit denen du das Glück hattest, viel Zeit in deinem Leben verbringen zu dürfen, dieses unersetzliche Gefühl von Geborgenheit und Verstandenwerden.. kennengelernt zu haben:
Damals heiratete man noch früh, Kinder kamen früh zur Welt:
So dass eine Großmutter durchaus erst 40 Jahre jung war, wenn das erste Enkelkind zur Welt kam..
von heutiger vorprogrammierter Alters-Einsamkeit und Altersarmut keine Spur.
Das Leben reichte sich sozusagen wie von selbst weiter..:
die Jungen bauten die Existenz auf, die Alten bewirtschafteten den Garten, das Feld, versorgten die Tiere, um sie herum sprang die dritte und vierte Generation, die Enkel und Urenkel….
Man lebte weitgehend von dem, was Garten und Feld hergaben, zu Weihnachten wurde eine Gans geschlachtet, vielleicht…, wenn es die Kleinen nicht verhinderten…
Man saß abends zusammen, auf der Bank vor der Haustür, „nach getanem Tagwerk“, so wurde erzählt, man kannte seinen Nachbarn, es war ein unauffälliges, bescheidenes, aber soziales Leben.
Es gab keine Altersheime. Niemals hätte man sich von Uropa und Omi getrennt..niemals!
Auf dem täglichen Weg vorbei an einem neu entstandenen Altersheim konntest du den Verfall der alten Menschen von einem Tag auf den anderen sehen.
Unvergessen jene Frau, in der Kindheit und Jugend immer als Geschäftsfrau bekannt:
Kaum hatte der Sohn das Geschäft übernommen und geheiratet, wurde die Mutter ins Altenwohnheim verfrachtet.
Vier Wochen später erkannte sie niemanden mehr. Nur ein Beispiel von vielen.
Ob eines der vielen hier immer wieder an-geplanten Bücher je entsteht?
„Mit dem Verlust der Schlüsselgewalt..verlierst du auch dein Selbst“..
Über den psychischen Verfall von Menschen im Heim.
Aber bitte, kann auch jemand anderes schreiben.
Oder eine Dissertation darüber..:
„ALTER – auf dem Lande und in der Stadt/heute und vor 30 und vor 100 Jahren. Eine europäische Vergleichs- /Querschnitts-Studie“ –