In einem Feinkostgeschäft.
Nicht tiefgekühlt.
Mit Herkunftsgarantie und nicht zwangsgemästet.
Eine mittlere Gans.
Na, nur einmal gefragt,
aus Interesse.
„Dieses Jahr sind die Gänse teurer“,
sagt der Fachmann hinter der Theke.
Und warum?
Crissy schiebt gerade einen Zettel rüber.
Ja, dieser STERNE-Koch aus Hamburg,
der nur noch für die Hospiz-Gäste in Hamburg kocht:
„Ich will ihnen all ihre Wünsche erfüllen.
Essen ist Leben.
Wenn sie nicht einmal mehr Lust
auf ihre Lieblingsspeise..haben…,
dann ahnt man,
dass der Abschied bevorsteht..“.
Er sagt, der Koch,
in der Reportage am späten Abend,
NDR,
er sei es leid gewesen,
in einem Nobel-Restaurant zu kochen,
wo Gäste grundsätzlich NIE
ein Essen unter 100 Euro bestellen..
„Hauptsache teuer..!“
Für die dem Tod Geweihten vom Hospiz zu kochen,
„ist die Erfüllung meines Lebens“,
sagt der ehemalige Star-Koch,
der wohl JETZT erst ein ECHTER Star-Koch ist..!!
Das Hospiz,
und auch die Stellen,
auch der Koch,
werden über Spenden finanziert.
Eigentlich hat er nur 7 Euro
pro Tag und Patient,
aber er weiß auch,
wo er einkaufen geht,
und leider…
und damit ist die schwindende Lebenskraft gemeint…
„sind die Portionen ja klein…
sie haben so wenig Appetit,
aber wenn ich sie mit einer Speise glücklich machen kann,
dann bin ich es auch!“
Der Koch bringt jede Speise persönlich in die Zimmer..
Eine Reportage, die ans Herz ging,
gerade weil sie versuchte,
und es gelang ihr auch,
jede Sentimentalität zu vermeiden,
die Traurigkeit besaß das Thema ja schon allein.
Der 52jährige,
der seine Freunde zur letzten Geburtstagsfeier
in seine Stammkneipe lädt,
um seinen bevorstehenden Tod allen „in einem Aufwasch“ ..
mitzuteilen.
Leberkrebs im Endstadium,
nach Leberzyrrhose.
Auch der Bauchspeicheldrüsenkrebs des Mittsechzigers
ist nicht mehr aufzuhalten.
Tage des Abschieds.
Er verfügt:
„Wenn es soweit ist,
soll mich der Sohn täglich nur noch 5 Minuten besuchen,
keine Minute länger!“
Ursula, die noch einmal Kohlrüben mit Speck haben möchte,
sagt, sie ist nicht verbittert.
Sie denkt jetzt noch an schöne Zeiten in ihrem Leben.
Die Tochter ist nervös.
Sie kann es noch nicht glauben.
Dass die Mutter sterben wird.
Dort würde feminissima auch für eine Zeitlang
gerne helfen wollen,
ehrenamtlich.
Gemüse putzen….?
Mal etwas vorlesen…?
..zuhören…?
..da-sein..?
Auch für die Angehörigen..
Der Starkoch sagt,
er wisse die Kostbarkeit von „LEBEN“
ganz anders zu ..respektieren,
als „vorher“.
Er sage heute nicht mehr,
ach, ich bin ja noch so jung,
ich habe ja noch so viel Zeit…!“
Nein, er lebe bewußter und ..
mit einer..
ganz anderen „Ehrfurcht“
vor dem Leben…