Presse: Schaffnerin setzt 12jährige in der Dunkelheit aus!

Schaffnerin wenigstens sofort vom Dienst suspendiert. Letztlich kein Einzelfall. Bei Kindern sind sie gnadenlos. Weil die sich nicht wehren können. Jetzt will die Bahn sich mit 25 Euro aus der Nummer als „Entschädigung“ herausmogeln. Dass die sich nicht schämen! Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Schaffnerin. Versuchte Körperverletzung…? Wenn der 12jährigen etwas passiert wäre, unterwegs! Aber 5 Kilometer allein in der Dunkelheit, mit einem Cello auf dem Rücken. Natürlich fragten wir uns, wieso besaß das Kind eigentlich kein Handy?
Sie ist zwölf Jahre alt, hat ihre Fahrkarte vergessen und muss deshalb im Dunkeln mit einem schweren Cello auf dem Rücken ihren fünf Kilometer langen Heimweg zu Fuß antreten. Obwohl Fahrgäste angeboten haben, das Fahrticket zu bezahlen, setzte eine Zugbegleiterin am Montagabend ein junges Mädchen in Parkentin im Kreis Bad Doberan bei Rostock aus. Vom Dorfbahnhof führen zwei Wege nach Bad Doberan: entlang der kurvigen Landstraße oder querfeldein an einem Gehöft vorbei. Trotz einbrechender Dunkelheit und Protesten von Mitfahrern durfte das Kind nicht weiterfahren, weil es die Fahrkarte vergessen hatte.

Die Bahn bestätigt den Vorfall. „Das widerspricht der Dienstanweisung. Minderjährige dürfen nicht vom Personentransport ausgeschlossen werden, auch dann nicht, wenn sie keinen gültigen Fahrausweis dabei haben“, stellte Bahnsprecher Burkhard Ahlert klar. Die Mitarbeiterin sei vom Dienst suspendiert, es werden drastische arbeitsrechtliche Konsequenzen geprüft. „Wir werden uns in aller Form bei der Mutter und dem Kind entschuldigen“, sagt er. Die Bahn werde mit einem Blumenstrauß und einem Länderticket zur Familie gehen, „damit man die Bahn von einer anderen Art und Weise kennenlernt“.

Ob das bei der Zwölfjährigen dazu beiträgt, wieder mit gutem Gefühl Bahn zu fahren, ist fraglich. Ihre Tochter habe berichtet, wie sie von der Schaffnerin als Schwarzfahrerin bloßgestellt worden sei, von den Tränen und der Angst auf dem Nachhauseweg, machte die Mutter ihrem Ärger Luft. Anwohner schüttelten den Kopf. Immer noch ungeklärt sei der Überfall auf eine Mutter mit Kind in der Region, „wie kann man ein Kind auf so finsterer Strecke sich selbst überlassen“, fragte eine Mutter zweier Söhne, die oft in der Regionalbahn sitzen. Kontrolliert werde faktisch nie. „Und dann wird an einer Zwölfjährigen ein Exempel statuiert“, sagte sie.

Dabei haben Zugbegleiter viel Spielraum, sagt Marcel Drews vom Fahrgastverband Pro Bahn. Man könne die Personalien aufnehmen oder ein erhöhtes Beförderungsentgelt in Rechnung stellen. Die Mitarbeiterin sei eine erfahrene Zugbegleiterin, zeigte sich Bahnsprecher Ahlert verständnislos. Sie habe bis morgen Zeit, Stellung zu nehmen.

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