……….dazu auch den live-Text auf FEMINISSIMA -live…
Quelle der PRESSE-SHOW – FOCUS ONLINE.de
Bremen
Mädchen lebten im Dreck
Zwei völlig verwahrloste Mädchen im Alter von acht und fünf Jahren sind nur durch einen Zufall von der Polizei in Bremen-Gröpelingen entdeckt worden. In Gröpelingen wurde auch der kleine Kevin 2006 zu Tode gequält.
Ein Fenster der Kellerwohnung im Bremer Stadtteil GröpelingenAls am Mittwoch Polizeibeamte dort in anderer Sache ermittelten, stießen sie auf der Straße auf ein sehr dünnes Kind mit stark verschmutztem Gesicht und verfilzten Haaren. In der Wohnung der Familie fanden sie die ebenfalls völlig verwahrloste fünfjährige Schwester. Die Kinder wurden sofort aus der Familie herausgenommen.
Die Polizei berichtete am Donnerstag, auch die apathisch wirkende 43-jährige Mutter sei in einem „körperlich und psychisch auffälligen Zustand“ gewesen. Die gesamte Wohnung habe einen völlig desolaten und unbewohnbaren Eindruck gemacht. „Sie roch stark nach Fäkalien und Feuchtigkeitsschimmel. In den Räumlichkeiten lagen Kot, Müll, verschimmelte Essensreste und stark verschmutztes Geschirr.“ Die Polizisten hatten die Mädchen bereits am Mittwoch gefunden. ZUM THEMA
Kindesmisshandlung:
Zehn Jahre Haft für Kevins Ziehvater
Fall Kevin:
„Ich bin das Schwein“Lebensgefährte der Mutter in Gewahrsam genommen
In der Wohnung seien außerdem noch ein an der Heizung angeketteter Hund, zwei Katzen und ein Hase gehalten worden, auch sie seien in einem schlechten Zustand gewesen. Der 53 Jahre alte Lebensgefährte der Mutter sei während der behördlichen Untersuchungen erschienen und behauptete, 14 Tage nicht dort gewesen zu sein. „Er reagierte sehr aufgebracht über die Anwesenheit der Beamten und musste zunächst in Polizeigewahrsam genommen werden“, hieß es weiter.
Die Polizei informierte schließlich Mitarbeiter des Amtes für Soziale Dienste. Das Amt habe umgehend entschieden, die Kinder sofort aus der Familie heraus zu nehmen. Sie werden jetzt in einem Kinderheim betreut. Die Mutter sei psychisch betreut worden und befinde sich im Krankenhaus. Wegen der Tiere wurde das Veterinäramt eingeschaltet. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.
Am Donnerstag berichteten Nachbarinnen der Familie in der unscheinbaren Straße mitten in Gröpelingen, die Kinder seien sehr ungepflegt gewesen. „Wir haben auch das Jugendamt nicht verstanden, dass bisher nichts passiert ist“, sagte eine Anwohnerin. Ihres Wissens nach hätten andere Nachbarn das Amt verständigt. Auch eine junge türkische Mutter aus einer Nachbarwohnung sagte, im vergangenen Jahr hätten Mitarbeiter eines Amtes die Familie besucht. „Die Kinder waren immer dreckig“, sagte sie. Auf dem direkt gegenüber dem Haus liegenden Spielplatz habe man die Mädchen kaum gesehen.
weiter:
Fall des zu Tode gequälten Kevin in Bremen
In Bremen hatte zuletzt der Fall des zu Tode gequälten zweijährigen Kevin für Aufsehen gesorgt. Dessen bereits stark verweste Leiche war im Oktober 2006 im Kühlschrank des Ziehvaters gefunden worden, der mit dem Kind nach dem Tod der Mutter allein gelebt hatte. Im Juni 2008 wurde der Ziehvater zu zehn Jahren Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Die frühere Sozialsenatorin Karin Röpke übernahm für Kevins Tod die politische Verantwortung und trat zurück. cb/AP
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