bis eben noch auf der live site..a Sunday text? 1. Juni – Na gut, auf Wunsch sofort mehr über „blue stockings“ – & — „Blaustrumpf!“ 1.232.913. – heute: 475
14 Uhr 20 willkommen..!
Der Mai ging übrigens mit 74.000 page views uff’m Buckel, (April 71.000 /März um die 80.000 und noch mehr) läuft aber beschwingt dahin…winke-winke..kleine Sehnsucht anbei..in Seidenpapier…gewickelt..
Stil-Stylistin Marion ist gerade noch einmal über den Text …!
Die Sprache verrät. Ein einziger Satz aus dem Munde eines Menschen, und du erkennst, na, wenigstens ein wenig…
Die Sprache verrät nicht nur deine Herkunft, Deine Bildung, sie verrät auch einen Zeitgeist. Den jeweiligen. Und es ist höchst aufschlußreich, und letztlich kaum erstaunlich, angesichts der deutschen BILDUNGS-FEINDLICHKEIT insbesondere Frauen ZUGEDACHT, daß der positive Hintergrund des englisch-sprachigen Original-Begriffs in der deutschen Version als vor allem ein ZEITGEIST-Begriff bis heute negativ besetzt ist:
Der abwertend-abschätzig-spöttisch gemeinte Begriff „Blaustrumpf“ für intellektuelle Frauen. Der damals in den 20er Jahren aufkam.
Der „Blaustrumpf“ geht zurück auf die blue-stocking-society aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. „Blue“ heißt blau. „Stockings“ – Strümpfe/Socken.
Damals war es üblich, zu Abendgesellschaften und zum Anzug schwarze Socken zu tragen. An Werktagen oder für gewöhnlich, blaue Socken.
Es war etwa 1750, als ein paar Frauen, allen voran die wohlhabende &einflußreiche Elizabeth Montagu, als auch ihre Freundin, Elizabeth Vesey, beide Mitglied der Londonder Gesellschaft, nach französischem Vorbild, den Pariser Salons, eine Frauengruppe gründeten, die auf mehr Lust hatte, als die langweiligen Kartenspiele, die Tugenden… Nähen und Sticken, damals die einzig zugelassenen.., für das weibliche Geschlecht.. Wer es sich leisten konnte, bekam weniger Kinder. Hatte mehr Zeit sich selbst.
In den Pariser Salons luden die Madames illustre Herren aus der Welt der Kunst und Literatur ein, um die Salon-Soirées zu beleben, und um sich Abwechslung & Bereicherung zu gönnen. In Europa war ja Bildung: Universität, Wahlrecht, Frauen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts mehr oder weniger, verwehrt, verboten.
Der ERSTE MANN, den die Ladies für ihre zwanglosen Treffen in London einluden, war Benjamin STILLINGFLEET. Eigentlich Botaniker und auch Gärtner, hatte er doch durch eine kleine Oper und Texte/Gedichte auf sich aufmerksam gemacht. Jedenfalls fehlte ihm das Geld, um sich so zu kleiden, wie es sich für eine Abendgesellschaft gehörte: Schwarzer Anzug und schwarze Socken. „Sie können ruhig in blue stockings kommen“, in „blauen Socken“, was so viel hieß, wie „zwanglose Kleidung“. Alltagskleidung. Und damit war der Name gefunden, von ganz allein. Die zwanglosen Treffen hießen bald blue stocking society . Ihr Ziel war vor allem, die Frauen zu ermutigen, sich zu schreiben zu getrauen, oder, sogar streng geheim, Lateinisch oder Griechisch zu lernen…
Daß im Deutschen daraus der BLAUSTRUMPF wurde, mit dem zitierten negativen Beigeschmack, sagt viel aus, über „unsere“ Mentalität.
Bildungsfeindlichkeit. Frauenfeindlichkeit. Bis heute.
Auch wenn der Begriff, zugegeben, heute aus der Mode gekommen ist. Oder..?????