1. Mai 08: Neo-Nazi-Aufmärsche verursachen Straßenschlachten in HH

Innensenator Udo Nagel (parteilos) gab dem Hamburger Oberverwaltungsgericht eine Mitschuld an den schweren Krawallen. Das Gericht hatte strenge Polizeiauflagen gekippt, wonach die Demonstrationszüge stärker räumlich getrennt werden sollten. Nagel dieses Urteil gegenüber WELT ONLINE „weltfremd“. „Hier hat sich das Gericht in Polizeitaktik eingemischt. Das ist falsch“, so Nagel. Das Urteil habe erlaubt, dass sich linke und rechte Demonstranten sehr nahe kamen. So seien die Ausschreitungen absehbar gewesen.

Krawalle in Hamburg geraten außer Kontrolle

Schwere Mai-Randale in Hamburg: Bei einer Demonstration gegen einen Neonazi-Aufmarsch ist es zu Ausschreitungen zwischen Linken und der Polizei gekommen. Autos standen in Flammen, die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Hamburgs Innensenator macht einen Gerichtsbeschluss mitverantwortlich für die Krawalle.

Hamburg am 1. Mai: Autonome zünden am Rande einer Demonstration gegen einen Neonazi-Aufmarsch Autos an.

Bei Protesten gegen einen NPD-Aufmarsch ist es am Donnerstag in Hamburg zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die Behörden sprachen von den schlimmsten Mai-Krawallen in Hamburg seit Jahren. Wie viele Beamte und Demonstranten verletzt wurden, konnte ein Polizeisprecher nicht sagen. Durch die Krawalle entstand hoher Sachschaden. Mindestens sechs Autos standen nach Polizeiangaben in Flammen. „Die Lage ist unübersichtlich“, sagte ein Sprecher.

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Bis zum Mittag hatten sich in Barmbek laut Polizei zeitweise bis zu 6600 Gegendemonstranten versammelt. Die Organisatoren sprachen von mindestens 7000 Teilnehmern. Zu dem Aufzug der rechtsextremen NPD versammelten sich etwa 1100 Anhänger, 400 mehr als angemeldet. Der für 12.00 Uhr geplante Marsch verzögerte sich unter anderem wegen einer technischen Störung bei der S-Bahn.

Die Rechten, die am nahe gelegenen S-Bahnhof Alte Wöhr demonstrieren wollten, konnten auch deshalb ihren Aufmarsch nicht beginnen, weil ihnen gegenüber mehrere 100 Gegendemonstranten die Straße blockierten. Die Gegendemonstranten hatten zuvor auch schon die Anreise der Rechten gestört, indem sie am S-Bahn-Gleis Reifen entzündeten und so den Verkehr der Linie S 1 vorübergehend lahmlegten, hieß es.

Mehrere Busse mit NPD-Anhängern mussten ihre Route ändern und warteten auf Zufahrtsstraßen. Dort wurden sie gegen 14.00 Uhr von linken Gegendemonstranten angegriffen. Diese zertrümmerten mit Steinwürfen fast alle Scheiben der Busse.

Kleine Brände am Rand der Aufmarsch-Route

Auch zahlreiche Müllcontainer und ein Reifenlager gingen in Flammen auf. Bei einem Autohaus wurden die Scheiben eingeworfen. Außerdem wurden mehrere parkende Autos in Brand gesteckt. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften aus verschiedenen Bundesländern im Einsatz, konnte aber ein Aufeinandertreffen von NPD-Anhängern und Linken nicht verhindern. An einigen Stellen kam es zu Schlägereien zwischen rechten und linken Gruppen. Innensenator Udo Nagel (parteilos) gab dem Hamburger Oberverwaltungsgericht eine Mitschuld an den schweren Krawallen. Das Gericht hatte strenge Polizeiauflagen gekippt, wonach die Demonstrationszüge stärker räumlich getrennt werden sollten. Nagel dieses Urteil gegenüber WELT ONLINE „weltfremd“. „Hier hat sich das Gericht in Polizeitaktik eingemischt. Das ist falsch“, so Nagel. Das Urteil habe erlaubt, dass sich linke und rechte Demonstranten sehr nahe kamen. So seien die Ausschreitungen absehbar gewesen. Schlagworte

1. Mai Tag der Arbeit NPD Ausschreitungen Linksautonome Bereits in der Nacht zum 1. Mai war es im Hamburger Schanzenviertel zu Ausschreitungen gekommen. Laut Polizei wurden vier Randalierer vorübergehend festgenommen und ein Beamter leicht verletzt. Die Krawalle ereigneten sich nach einer friedlichen Kundgebung von etwa 950 Personen. Im Bereich des Linken-Szenetreffs „Rote Flora“ wurden unter anderem Baumaterial auf die Straße gestellt, Steine gegen eine Sparkassenfiliale geworfen und Feuer entzündet. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Gegen Mitternacht beruhigte sich die Lage wieder. dpa/ddp/AP/mv

Krawalle in Hamburg geraten außer Kontrolle

Schwere Mai-Randale in Hamburg: Bei einer Demonstration gegen einen Neonazi-Aufmarsch ist es zu Ausschreitungen zwischen Linken und der Polizei gekommen. Autos standen in Flammen, die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Hamburgs Innensenator macht einen Gerichtsbeschluss mitverantwortlich für die Krawalle.