ShortStories/4. Dezember 07- vor-umzugs-text-zwischen–mittendrin

…auch dieser Text bestand noch auf einem Einzelzimmer..na, bitte sehr!
4. Dezember – vor-umzugs-text-zwischen–mittendrin-

846250.
gestern: 384 / heute: 268, guten Morgen!
9 Uhr in Berlin.
An der Hauswand wird gehämmert & gesägt, wie üblich,
seit Wochen & Monaten.
Im Inneren dröhnt der Wand-aufreiß-Bohrer.
Im Ohr das Ohropax.
Wetter wie üblich.
Nass-kalt-grau-weiß(der Himmel) -aber-kein-Schnee.
Schon mal über die verschiedenen
Umzugs-Kategorien und -Charaktere nachgedacht?
Feminissima jedenfalls
gönnt sich zwei Monate…
für den Umzug..
Mal hier, mal dort..
und immer überlegend…

„Wo ich stehe,
ist die Mitte!
Die Mitte des Chaos!“
trompetet Gwendoline,
neues Pseudonym für Crissy,
die jetzt auch ihren alten Namen nicht mehr so mag,
vor und mitten im Umzug.
Gestern, beim Vor-Umzugs-Mittendrin-Abend-Einkauf:
Ein Wetter, das du tief im Inneren und komplett un-mittig,
als Schiet-Wetter bezeichnest,
und das Hundeli, klein, ver- & zerzauselt,
gelb-weiß-braun-farbig,
dabei zugleich ein face,
das animal-chen,
das zu dir aufschaut,
wie eine Vergißmeinnicht.
Auf der Stelle
lässt du all die mafia-gefälschten Lebensmittel sinken,
lässt dich nieder,
kniest nieder,
vor dem Tier-chen,
das da, wie in Berlin hundegemäß üblich,
das
wahre Wunder von Berlin!
wie die anderen
immer brav und treu und vor allem ohne Leine!
und wie zur Sphinx erstarrt,
vor den Türen der Nahrungs-Versorgungs-Moloche hockt,
gebannt durch die Glasscheiben
nach innen, innenrein, ins Innere schauend,
allerdings auf die Schlange
der aneinander-geketteten Giganto-Einkaufs-Wagen,
auf dass und wann denn!
Frauchen oder Herrchen endlich wieder
raus- & herbeikommen!

Doch dieses Animalchen ist ganz anders.
Es jauchzt-sozusagen-auf,
als es Gwendoline sah,
wußte sofort,
jetzt taucht die Ablenkung auf,
hüpft hoch,
lässt sich streicheln, spingt hoch,
bloß nicht aufhören.
Das Fell etwas lockig,
etwas rauh,
ziemlich naß,
ach, fast wäre es in Gwendolines offene
indische Einkaufstasche gehüpft, das Tierchen,
so ein freundliches, anschmiegsames Änimal-chen,
und da geht die Türe auf,
automatisch, schwebt auf,
verstehst!
und das Hundelein,
noch einen abschiednehmenden Stupser
in die streichelnde Hand,
springt auf,
das Frauchen nebst Sohn
mit Einkaufstüten bewehrt,
durch die Tür,
die sich geöffnete, automatisch,
wirft Gwendoline noch einen Blick zu,
wie entschuldigend,
dreht sich noch einmal um,
und selbst an seinen leicht dackelartigen Hinterläufen
erkennst du,
wie häppy, wie zufrieden
dieses Hunde-Tier ist.
Ihm doch egal, ob es regnet oder schneit.
Hauptsache, seine Leute sind wieder da!
Gwendoline hatte noch
eine Mütze für 2.95 erstanden.
Warum so preiswert?
hatte sie gefragt.
Die Verkäuferin zuckte mit den Schultern.
„Im Zweifel günstig eingekauft!“

Aber die echte, vom
letzten Weihnachtsmarkt,
handgehäkelt,
burgunderrot,
und richtig teuer,
hängt ja auch noch irgendwo herum.
Die Baskenmütze.