IRAN & GB – Ton wird schärfer

ausführliche online-news vom 30.3. bei Lycos
gefunden. Dabei fällt der Droh-Ton der EU auf.
FEM hatte den zunehmenden MILITARISMUS der EU unlängst..besorgt registriert.
«geständnisse» verschärfen iran-gefangenen-krise

Der Iran hat die Krise um die Gefangennahme von 15 britischen Soldaten mit der Veröffentlichung neuer angeblicher Geständnisse der Briten weiter angeheizt.

London reagierte mit Empörung, während die Europäische Union dem Iran in einer Protesterklärung einen Bruch internationalen Rechts vorwarf und die sofortige und bedingungslose Freilassung der Briten forderte. Zugleich drohte die EU mit «angemessenen Maßnahmen».

In einem vom iranischen Staatsfernsehen verbreiteten Video erklärte der Marinesoldat Nathan Thomas Summers: «Wir sind ohne Erlaubnis in iranische Gewässer eingedrungen und wurden von der iranischen Küstenwache festgenommen. Ich möchte mich dafür beim iranischen Volk entschuldigen.» Der Brite war in dem Video gemeinsam mit einem weiteren Soldaten und der einzigen Frau unter den Gefangenen zu sehen, der 26-jährigen Faye Turney.

Parallel ließ Teheran durch seine Botschaft in London einen dritten angeblichen Brief Turneys veröffentlichen. Darin soll die Marinesoldatin und Mutter einer dreijährigen Tochter sich direkt an das britische Volk richten und beklagen, dass sie der britischen und der US-amerikanischen «Interventionspolitik» geopfert worden sei.

Britische Sicherheitsexperten erklärten, der Brief sei ihr offenbar ebenso wie die zwei früheren diktiert worden. In dem dritten Brief spricht sich Turney angeblich dafür aus, dass Großbritannien seine Truppen aus dem Irak zurückzieht. «Es ist jetzt an der Zeit, dass unsere Regierung ihr unterdrückerisches Verhalten gegenüber anderen Völkern ändert», heißt es in dem Text.

Die britische Regierung sprach von «Manipulation». Die Veröffentlichung von Bildern und Videos der Gefangenen nannte Premierminister Tony Blair am Freitag «abscheulich». Damit könne niemand getäuscht werden. Die einzige mögliche Lösung der Krise sei die sofortige Freilassung der 15 Soldaten.

Sie waren am 23. März bei der Kontrolle eines Handelsschiffes im Mündungsgebiet des Grenzflusses Schatt el Arab gefangen genommen worden. London und Teheran streiten sich seither darüber, ob die Aktion auf irakischer oder iranischer Seite der Grenze erfolgte. Der Iran verlangte eine Garantie, dass es zu keinen Grenzverletzungen mehr komme.

Die Europäische Union unterstütze Großbritannien, teilten die EU-Außenminister am Freitag in Bremen bei ihrem informellen Treffen in einer Erklärung mit. «Wir haben ein klares Signal gegeben, dass wir zusammenstehen können», sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier als amtierender EU-Ratsvorsitzender.

Teheran forderte die EU umgehend auf, sich nicht einzumischen. «Die europäischen Staats- und Regierungschefs sollten ernsthaft Abstand davon nehmen, den Vorstoß britischer Streitkräfte in iranische Gewässer zu unterstützen», erklärte der Sprecher des Teheraner Außenministeriums, Mohammad-Ali Hosseini, nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

EU-Chefdiplomat Javier Solana ließ offen, was die EU konkret als «angemessene Maßnahmen» unternehmen könnte. Er werde versuchen, mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zu telefonieren. «Die iranische Führung muss verstehen, dass es sich nicht um ein bilaterales Problem handelt, sondern ein Problem mit der EU.»

Der UN-Sicherheitsrat in New York äußerte nach einer kontroversen Debatte am Donnerstagabend «große Besorgnis». Die Freilassung der Soldaten wurde nur indirekt gefordert. US-Außenministerin Condoleezza Rice sprach sich für Verhandlungen aus. Zugleich rief sie die internationale Gemeinschaft auf, den Druck auf die Regierung in Teheran zu verstärken.