Willkommen! Es war.. 12 Uhr 59 in Berlin. Mittagspause.
Crissy deckt ein. Kürbis-Crème-Süppchen…! denkt sie versonnen. Aber auch: „Rätselhaft“, denkt Crissy halblaut vor sich hin, während sie die weißen Teller prüfend betrachtet, ob sie auch weiß genug, oder gar Schlieren- tragen-zeigen, sichtbar-werden-lassen, dass die gute Hausfrau doch nicht das richtige Werbe- Spülmittel für die Spülmaschine – –
denn heute wird zu hause, was immer wer immer darunter verstehen mag & will, gegessen, verzehrt sich vor – !
Was hatte sie eben noch gedacht? „Rätselhaft…aber was…?“ Und dann rennt er zur Hilfe, der Lärm, so krachend, so dauerhaft, und das ist das Rätselhafte, warum werden Löcher in die Erde gebohrt, dann die Steinsägen wie Tag und Nacht, und erst wenn sie still sind, schweigen, für zwei, drei Sekunden, in der Mittagspause, wenn die Bauarbeiter aus den Erdlöchern aufsteigen, die Helme und den Ohrschutz abnehmen, dann weißt du plötzlich, und jetzt weiß es auch Crissy wieder, warum alles so lärmig war.
Jetzt – Stille. Stille.. Stille! Fast. Denn die Autos hörst du fast nicht mehr.
Wenn du mit der Fähre über den Wannsee fährt, rüber nach Kladow, ja, dann ist es fast still, denkt Crissy. Nur der tuckernde Motor, ein paar Vögel im Tiefflug, das Aufschnattern einer fernen Ente und das beruhigende Murmeln und mitgelauschte Schweigen der anderen Fähren-Gäste.. Raunende Gischt im Fahrwasser der Fähre…
Der Himmel ist weit.
Die Fahrt zu kurz. Aber es geht ja auch wieder zurück, irgendwann.
Den Berg hoch, an der Straße eine Café, der Becher Kaffee 50 Cent, ja, kein Irrtum.
Kladow, genau, jetzt weiß Crissy wieder, was sie denken wollte, Kladow ist rätselhaft, sehr sogar.
Wie Berlin überhaupt.
Es klingelt.
Die Haustiere sind vom Spaziergang zurück. Anaconda, die Küchenschlange, zischelt wieder ungeduldig herum, Kroki, das Küchenkrokodil, klappert mit den Kiefern, und die gelbe Dogge Senta spitzt erwartungsvoll die unkupierten Öhrchen.
Endlich treffen auch Marenga, Tippfehler-Liesl und Marion, die Stil-Typistin, ein. Jaime, der Student aus Galicia, ist unterwegs.
Heute Buchstabensuppe an Kreuzworträtsel in der Frau-von-Herz-und-mit, als Dessert: Erwartungsvolle Hoffnung an Freude! Mit Verlegers-Ettikettchen umkränzelt.
FEIN! Alle sind begeistert!
Es ist 13 Uhr 16 in Berlin. Draußen Sonne, freudvoll. Crissy, die Praktikantin, sagt:
„Wir haben eine Mail bekommen! Treffen am Helmholtzplatz!“ Stimmt, erinnert sich Marenga, diese netten Leutchen, die so einfach meinten – „Lass uns treffen, was ausprobieren..!“
Es hört sich jetzt nach Aufbruch an.
Kurze Blicke auf die Uhren – schon wieder 13 Uhr 34…