VERBRECHEN: „Ehrenmord“ in Italien wird Gesetze ändern

Bestialisch hat ein pakistanischer „Vater“ mit Hilfe eines Sohns und eines Bruders, seine 20- jährige Tochter ermordet, der Mord ähnelt fast haargenau jenem in Berlin, im Winter vor einem Jahr,(der Mordfall Sürücü) – die Tochter und Schwester mußte sterben, weil sie „zu westlich“ lebte…

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gestern: 419
Willkommen!

Es ist 13 Uhr 20 in Berlin.
Draußen diesig.

Ach, wer sind wir,
dass sie uns ertränken, verbrennen und uns die Kehle durchschneiden??

..Es sollte ja ein freundlich-lakonischer Mittags-Tisch-Text werden.

Und ein oder zwei winzige, launige Bemerkungen darüber,
wie gerade wieder jäh und unerwartet sich die Lebens-Atmosphäre von Menschen verändert,
deren kleine Zweibeiner,
ach nein, Vier-Räder, sprich PKW,
sich touchiert haben,
leider unfreiwillig,
und wie fast immer –
beim Abbiege-Rhythmus mitten auf der Kreuzung Kaiserdamm-Königin-Elisabeth-Straße.
Ein äußerst beliebter TREFF-Punkt,
wenngleich unfreiwilliger Natur,…von Blech zu Blech.

Der schon fast ritualisierte Griff zum Telefon –

„Rendezvous zweier Karossen mitten auf der Kreuzung“ –
und was dann wie stereotyp-gesteuert, folgt.

Das bewundernswerte Rettungs- und Sicherungs-System,
Polizei, Feuerwehr, Rettungswagen,
ein Stau, flugs, hier und da sich aber an allem vorüberschlängelnd,
die Ansicht riesiger-endloser LKW die – wieso dürfen die das?
in die Stadt hinein, von der Autobahn …

und dann siehst du das Nummernschild des Fast-Schrott-Autos,
Menschen blieben ZUM GLÜCK unverletzt –
man rast ja nicht, wenn man über die Kreuzung fährt, normalerweise jedenfalls nicht,
es sei denn, nachts findet ein Rennen statt –

du siehst das Nummernschild und
das Gefühl von Bedauern und Mitgefühl steigt in dir auf,
ach, was machen die Leutchen jetzt bloß auch mit all ihrem Urlaubsgepäck im Kofferraum…?
Vorbei das Urlaubsgefühl…

und während du dabei sinnend den lila Petunien auf dem Balkon Wasser gibst,

kommt Crissy, die dauer-unterbezahlte-weil-unbezahlte Praktikantin,
hereingerast,
hochrot im Gesicht

und knallt die Meldung auf den Tisch!

„Da hat ein pakistanischer „Vater“ seiner 20jährigen Tochter den HALS DURCHGESCHNITTEN,
und ein „Onkel“ und ein „Bruder“ hielten das Mädchen fest, bis es tot war!!
Weil die Tochter Hina mit einem jungen Italiener zusammengezogen war,
und sich auch westlich kleidete
und kein Kopftuch tragen wollte!
Um die ‚Ehre‘ der Familie wiederherzustellen,
sollte Hina nach Pakistan ‚verheiratet‘ werden.
Das wollte sie natürlich nicht!!“

Crissy schleudert die News auf den Boden,
wirft sich auf eine Couch
und bricht laut in Tränen aus.

Marenga denkt an die Begegnung mit einer Frau, gewandet in einer Total-Burka.
Marenga hatte Frauen in Burkas bis dahin nur von STERN-Fotos aus den Zeiten der Taliban in Afghanistan „gekannt“.
Sie spürte diese ungeheure Provokation, Marenga,
was es für sie bedeutete, zu sehen,
was da vor ihren Augen geschah,
und dass dies noch immer, und mitten in Deutschland,
Teil eines Frauenlebens ist,
das jedweder MENSCHENWÜRDE ENTBEHRT.

Es war ein Bild…das an eine Art wandelndes Gefängnis.
Es war auf einem U-Bahn-Bahnhof in Berlin-Kreuzberg.

Und die Frau unter der Burka ging drei Schritte hinter ihrem Mann her.

In Marenga flammt erneut dieses wilde Gefühl von Aufruhr und beinah Hass auf,
das sie gespürt hatte,
und auch andere Menschen reagierten tief-verstört.

„Sie profitieren von unserer Toleranz, um ihre Menschenverachtung spazieren-zu-führen!“

Es muß klar gesagt werden (dürfen) –

RAUS AUS DIESEM LAND und Europa –

mit solchen Frauenmördern und Frauen-Seelen-Killern.

Vor allem, sie denken nicht im Traum daran, sich jemals zu „integrieren“ –

ihre Töchter werden dafür getötet,

wenn oder weil
sie sich integriert haben… !

Italien: Vater gibt Tötung seiner Tochter zu

„Ehrenmord“ löst Debatte über Integration aus

Der mutmaßliche „Ehrenmord“ an einer jungen Frau in Brescia erschüttert Italien. Ihr Vater soll die 20-Jährige, nachdem sie sich einer Zwangsheirat verweigert hatte, brutal getötet haben. Nun überlegt die Regierung in Rom, ihr neues Einbürgerungsgesetz noch einmal zu korrigieren.

Von Jörg Seisselberg, ARD-Hörfunkstudio Rom

Die grausamen Einzelheiten sickern nur langsam durch. Mit einem langen, großen Küchenmesser, so die Ermittler, habe der Vater seiner 20 Jahre alten Tochter den Hals durchgeschnitten. Ein Onkel und ihr Schwager sollen die sich wehrende Frau dabei festgehalten haben. Die blutige Leiche Hina Saleems wurde später im Garten der Familie verscharrt – mit dem Kopf Richtung Mekka, so wie es der Koran vorschreibt.

Grafik: Der mutmaßliche Mörder von Hina Saleem nach seiner Festnahme]

Nach den bisherigen Ermittlungen ist sich Oberstaatsanwalt Giancarlo Tarquini sicher:

Bei der furchtbaren Tat in der Nähe der norditalienischen Stadt Brescia handelt es sich um einen so genannten „Ehrenmord“.

Der pakistanische Vater, ein strenger Moslem, habe den westlichen Lebensstil seiner Tochter nicht ertragen können. Tarquini sagte: „Es ist eine Art Strafe, die vom Vater gegen eine Tochter verhängt wurde, die seiner Ansicht nach die Regeln ihrer Volksgruppe, ihrer Kultur nicht respektiert hatte.“

Regierung diskutiert Änderungen an EinwanderungsgesetzItalien ist erschüttert über den kaltblütigen Mord. Der Fall hat eine neue Diskussion über die Ausländerpolitik ausgelöst. Die Regierung in Rom überlegt, ihr gerade präsentiertes Gesetz, das eine schnellere Einbürgerung möglich machen soll, noch einmal zu korrigieren. Das formale Bekenntnis zur Verfassung alleine reiche nicht, sagt Innenminister Giuliano Amato. Wer Italiener werden wolle, müsse die zentralen Werte der westlichen Kultur akzeptieren – dazu gehöre das Recht der Frauen auf Selbstbestimmung.

Der mutmaßliche Mörder Mohammed Saleem lebt seit mehreren Jahren regulär mit einer Aufenthaltsgenehmigung in Italien und arbeitet in einer Fabrik.

Mehrfach, heißt es in der Zeitung „Il Giornale“, habe er seine Tochter verprügelt, weil sie sich weigerte, ein Kopftuch zu tragen, und stattdessen in Miniröcken oder Jeans durch die Stadt lief.

Der Streit zwischen Vater und Tochter eskalierte, als Hina mit einem italienischen Tischler zusammenzog und leicht bekleidet in einem Kurzfilm-Drama auftauchte, in dem die Amateurschauspielerin eine verzweifelte junge Frau spielte.

Verweigerte Zwangsheirat als Motiv?

Um die Ehre der Familie wieder herzustellen, soll Mohammed Saleem seine Tochter einem Mann in Pakistan als Ehefrau versprochen haben.

Weil die 20-Jährige sich der Zwangsheirat verweigerte, so vermuten die Ermittler, habe der Vater gemeinsam mit anderen Verwandten sein Kind zum Tod verurteilt.

Mohammed Saleem hat bei seiner Festnahme den Mord an seiner Tochter zugegeben, bei den weiteren Verhören schweigt er bislang. Auch sein Anwalt Alberto Bordone tut sich schwer, das Verhalten des gläubigen Moslems nachzuvollziehen.

Bordone erklärt den Hintergrund der Tat: „Es gibt bei ihm Ideen kultureller und religiöser Art sowie Vorstellungen von der Familie, die derart tief in ihm verwurzelt und völlig anders als die für uns gewohnten sind, dass wir ein bisschen brauchen werden, um dies alles zu verstehen.“

Ministerpräsident Romano Prodi warnt angesichts der brutalen Tat in Brescia vor neuer Ausländerfeindlichkeit.

Es sei in Ordnung, wenn die Italiener den Stolz auf ihre Religion, ihre Kultur und ihre Rechte verteidigen. Gleichzeitig aber, mahnt der Regierungschef, müsse sich das Land weiter offen zeigen für einen Dialog zwischen den Kulturen. Dies, so Prodi, sei eine wichtige Voraussetzung, um Ausländer in Italien zu integrieren.

Stand: 17.08.2006 11:57 Uhr

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Quelle: tagesschau.de

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