Zum Tod von Syd Barrett, der auch den Namen der Band „gefunden“ hatte..
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BIOGRAPHIE
Pink Floyd
Im Jahr 1965 gründeten die Herren Syd Barrett, Bob Close, Rick Wright, Nick Mason und Roger Waters eine Band namens Sigma 6.
Bob Close stieg schon bald wieder aus, aber die anderen vier blieben ein Weilchen zusammen.
Sie probierten alle möglichen Bandnamen aus, The Screaming Abdabs, T-Set, The Meggadeaths, und The Architectural Abdabs,
bis eines Tages
Syd mit dem Vorschlag The Pink Floyd Sound ankam,
der auf den Vornamen der beiden Jazzer Pink Anderson und Floyd Council beruhte.
Für ihren Erstling „Piper At The Gates of Dawn“ benutzten sie den Namen The Pink Floyd,
mit „A Saucerful Of Secrets“ verschwand auch noch das The in der Versenkung.
Inzwischen hatte die Band eine Menge Auftritte im Londoner UFO-Klub und, 1967, auch schon die erste Tournee im Vorprogramm von Jimi Hendrix absolviert.
Zur gleichen Zeit begannen Pink Floyd, mit farbigen Scheinwerfern, Diaprojektoren und Filmen zu experimentieren, wobei Syd Barrett oft seine reichhaltigen LSD-Erfahrungen einzubringen wusste.
LSD war Ende der 60er noch nicht verboten,
aber Barrett griff leider bald zu härteren Sachen.
Seine Maßlosigkeit brachte mehr und mehr Probleme mit sich und unmittelbar nach den Aufnahmen zu
„A Saucerful Of Secrets“
entschlossen sich Wright, Mason und Waters, Syd Barrett zu feuern und Dave Gilmour anzuheuern.
Pink Floyd profilierte sich schnell als eine der innovativsten Rockbands:
Sie entwickeln bereits 1967 das erste quadrofonische Sound System, noch bevor Stereogeräte in Serie produziert werden,
sie vereinen die Musik mit dem Film,
ihre reichlich mit visuellen Reiz ausgestatteten Konzerte näherten sich der Wagnerschen Idee vom Gesamtkunstwerk und sie experimentierten mit Verfremdungseffekten und Realitätszitaten.
Das reicht von einer im Zimmer umherschwirrenden Fliege auf „Ummagumma“ bis zum Braten von Schinken und Eiern auf „Atom Heart Mother“. („Marmelade, I want marmelade…“ Anm. FEM…)
1972 drehen Pink Floyd in der antiken Stadt Pompeji am Fuße des Vesuvs einen Konzertfilm, der Geschichte machte.
„Live At Pompeji“ ist ein makelloser 90 Minuten-Auftritt während des Sonnenuntergangs nur für die Kameras:
Der grandiose Film hatte in Edinburgh im September 1972 Premiere, mit den Einnahmen sollten die Ausgrabungen in der Stadt finanziert werden.
„The Dark Side Of The Moon“ markiert den Höhepunkt des Ruhmes:
Die Platte wurde bis heute über 35 Millionen mal verkauft.****!
Mit: „Wish You Where here“
stoßen Pink Floyd bereits viele ihrer Anhänger vor den Kopf.
Zu monströs ist ihnen mittlerweile der Sound geworden, zu flächig die Songs.
Diese Tendenz setzt sich auf „The Wall“ fort, dennoch ist das „Spätwerk“, das immerhin noch 20 Millionen Käufer findet, wegen seiner erzählerischen Geschlossenheit durchaus beachtenswert.
Und Roger Waters Aufführung von „The Wall“ auf dem Potsdamer Platz aus Anlaß des Mauerfalls geht ebenfalls in die Rockgeschichte ein: Nie wurde für ein Konzert eine größere Bühne errichtet.
Der Rest sind Diadochenkämpfe.
Rick Wright hatte Pink Floyd bereits 1981 verlassen, 1986 geben die Anwälte von Roger Waters die endgültige Auflösung der Band bekannt.
Dennoch touren Gilmour, Mason und Wright ab 1987 noch einmal unter dem alten Namen. Nach einer längeren Unterbrechung geht das verbliebene Trio mit der Unterstützung von fünf Gastmusikern 1994 noch einmal auf eine umjubelte Welttournee. Aus den Aufnahmen entsteht 1995 „Pulse“.
Fast 35 Jahre nach der Bandgründung raufen sich Dave Gilmour, Nick Mason, Rick Wright und Roger Waters noch ein mal zusammen, um gemeinsam die Tracklist für ein Jubiläumsalbum auszuknobeln.
Die 26 digital nachbearbeiteten Songs erscheinen am 6. November 2001 auf einer Doppel-CD.
2003 erscheint die DVD „Dark Side Of The Moon“.
Hier wird das Gesamtwerk von Pink Floyd um eine informative Dokumentation über die Entstehung des bahnbrechenden Albums ergänzt.
Die ehemaligen Bandmitglieder sind im neuen Jahrtausend unterschiedlich aktiv.
Sehr präsent zeigt sich Gitarrist und Sänger David Gilmour, der bereits 2002 eine Konzert-DVD veröffentlicht.
2005 erklären sich Gilmour, Waters, Drummer Nick Mason und Keyboarder Richard Wright bereit, am von Bob Geldof initiierten Londoner Live Aid-Gig teilzunehmen.
„Sämtliches Gezänke zwischen Roger und der Band in der Vergangenheit ist in diesem Zusammenhang so unbedeutend“, erklärt David Gilmour dazu. Die kurzzeitige Reunion gilt als spektakulärstes Event von Live Aid, das für größtes Publikumsinteresse sorgt.
Eine kurz darauf folgende 150 Mio. Dollar-Offerte für einige weitere gemeinsame Konzerte lehnen Pink Floyd aber ab.
2006 folgt das Album „On An Island“, ein gelungenes Solo-Werk des charismatischen Künstlers. Hier beweist er nachhaltig seine einzigartigen Qualitäten mit zehn meist ruhig gehaltenen Rock-Gemälden, die auch Klassik-Anleihen nicht scheuen. Einerseits knüpfen sie an die Traditionen der Vergangenheit an, dokumentieren aber auch die persönliche musikalische Weiterentwicklung von Gilmour.
Parallel gerät der immer wieder angekündigte und noch öfter verschobene Release der „Pulse“-DVD zum Running Gag im Pink Floyd-Lager.
Anfang Juli 2006 erscheint der langersehnte Konzertfilm dann doch auf Doppel-DVD. Derweil sich die Fanschar darüber natürlich freut, ist auf der anderen Seite auch wieder Trauer angesagt. Zur selben Zeit stirbt nämlich Gründungsmitglied Syd Barrett an den Folgen einer schweren Diabetes-Erkrankung. Er wurde nur 60 Jahre alt.