Zwei oder drei Sätze über Bücher..

Freitagnachmittag, 17. 3. 2006 – natürlich geht es um die Leiziger Buchmesse und so – es soll hinreißend dort sein, dieses Jahr, vor allem das „Hörbuch“ blüht. Ah. Und das Jugendbuch. Auch der Comic. Es gab aber auch Erwachsenenliteratur, oder?
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Es ist gerade 14 Uhr 51 und Marion werkelt noch immer am Stil des Textes herum….,
denn um den geht es – um „STIL“….

Es wäre so schön gewesen.
Der Total-Hype!
Wenn ein frischgebackener Absolvent des Leipziger Literatur-Instituts
gleich auf Anhieb den auch erst zwei Jahre jungen Preis der Leipziger Buchmesse
abgeräumt hätte!

Nach 5 Jahren, 10 Semestern also,
des Studiums dort,
jetzt quasi als „Spontanstar“, Jahrgang 1977, gefeiert: der Clemens Meyer.

Sein Roman: „Als wir träumten“
lässt sich so gesehen,
so ungefähr mit einem Filmdebüt vergleichen,
der Abschlußarbeit eines Filmhochschulstudenten.

In Leipzig also:
Mit Abschluß des Studiums der fertige Roman!
Fünf Jahre dran gearbeitet.
Nachdem mit einem Text, aus dem sich danach der Roman entspann,
Clemens Meyer einen Literaturwettbewerb des MDR gewonnen hatte.

Vielleicht haftete diesem Roman etwas von „Verschulung“ an,
wer weiß,
am Ende gar der „Protektion?“
Wir wissen es nicht,
…dass die Jury sich gegen diesen Roman entschied.

Ne Menge zwischen-berühmter Jung-AutorInnen entstammen dem Literatur-Ausbildungs-Institut.
(Auch Judith Hermann, oder? „Sommerhaus, später“ und „Nichts als Gespenster“).

Eine gewisse Leblosigkeit stellte FEM als Stilelement dieser Schreib-Lern-Absolventen fest.
Das geben die dort Trainierten und dann auch oft prompt Prämiierten sogar unumwunden zu.
Zu viel Handwerk.
Zu wenig Eigenes.
„Muß meinen Stil jetzt erst einmal selbst finden!“

Eine Autorin, bereits mit Geld-Preisen bestückt,
um die Dreißig – übt gerade,
sich von diesem LLI-Stil der Tristesse zu befreien.

Dieses Jahr ist der Jung-Star des Instituts ein junger Mann und heißt Meyer.
Wie unspektakulär.
Aus Leipzig.
Und sehr selbstbewußt.
Aber der Vornamen prägt sich ein – Clemens.
Und dann hast du die Aneinanderreihung des Vokals „e“ im Ohr –
zweimal „e“ im Vornamen und zweimal „e“ im Nachnamen.

„e“ gilt als ein Buchstabe der Kommunkation, der Wißbegier…der Kreativität?
Warum wir Clemens Meyer so herausheben?
So betont erwähnen?
Nun, immerhin:
Clemens Meyer gehörte zu den 5 Auserkorenen, die unter 700 Einsendungen der Verlage ..
ja – zu den 5 Auserkorenen der Sparte „BELLETRISTIK“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert worden waren.
Das ist schon was!
Und es geht auch um richtig „Kohle“.
15.000 Euro.
Clemens Meyer schien der Preis sicher,
doch der Taler rollte an ihm vorbei, er sah in, aber erhielt ihn nicht.

Clemens Meyer habe es „sportlich“ genommen,
meinten die einen,
andere vermuteten,
der „Hype“ vorab um seinen Roman-Erstling, hätte dem Roman vielleicht geschadet.

Der Autor selbst –
stuft sein Buch als ziemlich hervorragend ein….,
was ziemlich merkwürdig wirkt.

Vielleicht wurde der junge Mann aus der Fast-Unterschicht, wie wir hoffen dürfen,
so klingt es wenigstens an,
in der Tat zu sehr vom MDR hofiert,
dazu noch im Hintergrund das Leipziger Literatur-Institut..

Mag sein, vielleicht war das manchen zu viel des Gelenkten.

Just eben fand FEM, lesend,
heraus,
dass sie keineswegs obsolet dasteht,
mit ihrer Einschätzung des Leipziger Literatur-Institutes.
Dessen Glanz-Zeit rührt aus DDR-Zeiten.
Noch heute bekannte Autoren von „damals“ …waren..
drei mal darfst du raten…
Absolventen des berühmten Creative Writing Instituts.

Vielleicht rührt von damals noch die merkwürdig hölzerne Trockenheit des Schreibstils der Absolventen??

Aber der Roman von Clemens Meyer sei ganz und gar nicht leblos…wurde nun argumentiert.

Vielleicht der Meyer mit 28 Jahren noch zu jung?

Man weiß nie, was letztlich den Ausschlag gibt, für einen Preis.
Zuweilen in der Tat leider nur das Alter.

FEMINISSIMA vertritt den Standpunkt – ALTER dürfe kein Kriterium sein.

Weder „dafür“ noch „dagegen“.

Wer verbietet Menschen, früh oder spät in ihrem Leben mit dem Schreiben zu beginnen?

Existiert in der Literatur etwa ein „Doppel-Verdikt“ –
noch einschnürender, als schon in der Normalo-Industrie-Welt?

Das PASSENDE Alter, bittschön:

Nicht zu jung, aber auch nicht zu alt!!

Wie jung oder alt man sein darf,
legen dann die Richtlinien für Preise fest…
wie etwa auch in Klagenfurt.

Dumm, borniert und affig, findet FEMINISSIMA dies.
Dabei sollte doch gerade die LITERATUR den HORIZONT öffnen…

oder doch wenigstens WEITEN…

Nun, FEM besorgt sich jetzt erst einmal den Roman von Clemens Meyer..“Als wir träumten“ – S. FISCHER, FFM,

um überhaupt mitreden zu können.

Und natürlich nicht, ohne Stilvergleiche….denn inzwischen fischt FEM fast blind die Autoren vom LLI heraus:

Sie bestechen durch Öde zwischen den Seiten.

Diese aber mit penibelster Akkuratesse … beschrieben.