Chronik FÄHRUNGLÜCKE

Überladen und überfüllt – …und Konstruktionsmängel..

Überladen, veraltet

Die schwersten Fährunglücke Europas und Südostasiens der letzen Jahre.

Überladen und überfüllt – das sind die häufigsten Ursachen für Fährunglücke, vor allem in Südostasien.

[*] Erst vor vier Tagen sank vor der Küste Ost-Indonesiens eine Fähre. Von den 230 Passagieren an Bord ertranken 30.

[*] Trauriger Spitzenreiter bei Fährenunglücken ist Bangladesch, wo überalterte und desolate Fähren mit erschreckender Häufigkeit sinken. Im Jahr 2005 starben im Februar 116 Passagiere, im April 80. Im Mai sanken innerhalb von nur einer Woche zwei Passagierschiffe und 200 Menschen ertranken. Im bislang letzten Schiffsunglück auf Bangladeschs Wasserstraßen starben vor knapp zwei Monaten 15 Menschen.

In Europas Gewässern sind Fährunglücke weit seltener: Moderne Schiffe und hohe Sicherheitsstandards sorgen dafür. Sie wurden Ende der 90er Jahre nach schweren Katastrophen eingeführt:

[*] Das schlimmste Schiffsunglück Europas war der Untergang der estnischen Ostseefähre „Estonia“ im Jahr 1994. Während der stürmischen Überfahrt von Tallinn nach Stockholm starben 852 Passagiere, vor allem Schweden und Esten. Die Bugklappe hatte sich auf offener See geöffnet und so konnte das Wasser rasch auf das Autodeck einlaufen. Es vergingen nur 35 Minuten bis die „Estonia“ vor der Südküste Finnlands gesunken war.

[*] Ebenfalls in der Ostsee starben 1993 beim Untergang einer polnischen Fähre 55 Menschen. Später fanden Experten heraus, dass die „Jan Heweliusz“ vor ihrem Auslaufen aus dem Hafen Swinemündes nicht seetauglich gewesen war.

[*] Im Jahr 1987 sank die britische Kanalfähre „Herald of Free Enterprise“ mitten im belgischen Hafen von Zeebrugge. Innerhalb von nur 90 Sekunden ertranken 193 Menschen, weil das Ladetor nicht richtig geschlossen war.