MEDIEN: Bellut/ZDF sauer auf ARD-

ZDF-Programmdirektor Bellut kritisiert ARD-Programmierung
ZDF-Programmdirektor Bellut kritisiert ARD-Programmierung

Thomas Bellut kritisiert die Vorverlegung der „Tagesthemen“. Noch schlimmer sei jedoch, dass die ARD zwischen 20.15 Uhr und 21.45 Uhr „eine Art Info-Räumungsausverkauf veranstaltet“.

Hamburg (dpa) – ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut hat erneut die Vorverlegung der ARD-„Tagesthemen“ von 22.30 Uhr auf 22.15 Uhr ab Januar 2006 kritisiert. Dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sagte er: „Ich halte den früheren Termin aus Zuschauersicht für falsch, er ist zu dicht an unserem Journal“. Er sei jedoch selbstbewusst: „Immerhin hat das ,heute journal´ den direkten Wettbewerb auch dieses Jahr wieder gewonnen ­ und noch zugelegt.“

„Schlimmer“ als die Vorverlegung der „Tagesthemen“ sei jedoch, dass die ARD zwischen 20.15 Uhr und 21.45 Uhr „eine Art Info-Räumungsausverkauf veranstaltet“, meinte Bellut. Die ARD-Politmagazine sollen künftig alle um 21.45 Uhr beginnen. Bellut bekräftigte, dass das ZDF am Sendetermin 21.00 Uhr für seine Magazine „Frontal 21“ und „ZDF.reporter“ festhalte. „Alle Sender erreichen gegen 21 Uhr ihre höchsten Zuschauerzahlen. Und wir sind der Meinung: Da gehört ein politisches Format auch hin.“

Nach Belluts Angaben wird das ZDF das laufende Jahr erstmals seit 1983 „mit etwa 13,5 Prozent Durchschnittsmarktanteil wieder als erfolgreichster Sender abschließen“.

Als neue Programmidee für das kommende Jahr bekräftigte er für die Zeit nach der Fußball- Weltmeisterschaft die Einführung einer täglichen Serie um 19.25 Uhr.

Es handle sich um „eine leichte Sommerliebesgeschichte mit 40 oder 50 Folgen, produziert von den Telenovela-Spezialisten der Ufa, aber stilistisch deutlich anspruchsvoller, den Erwartungen an ein ZDF- Abendprogramm angemessen“.