Buß-+Bettag

ja schade, dass er abgeschafft worden ist, als gesetzlicher Feiertag …live-Site-Text und Hintergrund-Infos.
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.. Es war Hitler,
der 1939 den Buß- und Bettag,
diesen alten und bis dahin arbeitsfreien Feiertag,
auf einen Sonntag verlegte
und damit faktisch abschaffte –

„Zur Aufbietung aller Arbeitskräfte für den Krieg“ – der der Zweite Weltkrieg werden sollte.. …

1945 wurde der Feiertag wieder eingesetzt.

1994 schaffte die Bundesregierung den gesetzlichen Feiertag ebenfalls aus pekuniären Gründen ab,
ersatzlos, übrigens, außer Sachsen
(dort wehrte sich seinerzeit erfolgreich der damalige Ministerpräsident Biedenkopf, CDU,
gegen die Abschaffung: dafür müssen die Arbeitnehmer mehr zahlen, die Arbeitgeber nicht..).

Mit diesem zusätzlichen Arbeitstag sollte die Pflege-Versicherung finanziert werden..
Viele Menschen hatten gegen die Abschaffung dieses Feiertages protestiert, wir auch, übrigens…
Der Buß- und Bet-Tag dient nicht der Buße, übrigens,
sondern der inneren Einkehr,
der Umkehr, von einem falschen Weg…

Vorhin eine Umfrage beim Mitteldeutschen Rundfunk – ..bei den Menschen von SACHSEN –
was sie mit dem Buß- und Bettag anzufangen wüßten,

„eigentlich nischt, wir DDR-Leute sind doch Atheisten“ –
war eine Antwort, eine andere –

„Als DDR-Bürger hab ick damit nischt am Hut!“

„Als DDR-Bürger?“
fragte die Fragestellerin erstaunt nach –

Der Gefragte nickte, und wiederholte –
„als DDR-Bürger, ja !“
Und fuhr davon…

Schade, wir hätten unseren Buß-und Bettag gerne behalten..

als BRD-BürgerInnen…

Ja…das war noch gemütlich, damals…die Großmutter legte ein paar Äpfel auf die Herdplatte…sie begannen irgendwann zu summen…und zu tanzen…und zu duften…

Dennoch waren wir so hochsensible Kinder und riefen –

„Das tut dem Apfel weh…dem ist es zu heiß! – Der schwitzt, der singt nicht, der weint, weil ihm die Schale vor Hitze platzt“…“
Sicher haben wir uns einfacher ausgedrückt – und direkter, wie das Kinder so können.

Dann holte die Großmutter diese wunderbaren Maronen…
dass ihnen auch zu heiß wurde…
bekamen wir ja nicht mit…
Großmutter schob sie in den Backofen, nachdem sie sie zuvor leicht eingeritzt hatte..

ohne, dass wir es merkten..

Ja, dieser Feiertag in der Mitte des Novembers…!

in der tiefen, früher sogar zuweilen schon tief-verschneiten Provinz.

Als es die Großmütter noch gab..oder die Kinder noch klein…
oft vier Generationen unter einem Dach…und man erzählte sich…

saß noch eine Weile in der dunkler werdenden Stube…dann wurden kleine Kerzen oder ein kleines Licht…denn Kinder wollten lange in der Dämmerung bleiben…noch auf dem Schoß der Grand’mère vielleicht…
und Geschichten lauschend…
zu denen sonst – keine Zeit oder keine – Muße war…die Geheimnisse…des Advents..die für uns Kinder schon Mitte November begannen…eigentlich mit dem Buß- und Bettag –
danach brauchte man nur noch …nicht mehr so oft..zu schlafen, und dann…Lichter, Kerzen, Duft von Plätzchen…deren Teig man ausstach…es war eine Zeit voller Glanz…ADVENT…die Zeit vor der Ankunft…
für uns Kinder kam ein Kind zur Welt…das war ja schon wirklich toll, wie man sich darauf vorbereitete…

Und jedes Jahr wieder aufs Neu!

„Aber Großmutter, wieso wird das Jesu-lein denn nicht größer, wieso kommt es denn jedes Jahr im Winter neu zur Welt?“

fragten wir –

und die wunderbare Großmutter wußte manchmal nicht, was sie noch antworten sollte, ohne unsren „Glauben an das Christkind“ …ja, dieses zaubrige Wesen, das Gedanken lesen, Wünsche von Zetteln ablesen konnte, die man in der kalten Winternacht auf das äußere Fenstersims gelegt hatte, …

grausam hingegen die Zeit des Knecht-Rupprechts.

Es war die Zeit der gnadenlosen Abrechnung der Eltern mit ihren Kindern.
Manche starben schier vor Angst.
Und dann, nachdem ihnen zuvor gedroht worden war, böse Mädchen würden in einem zugebundenen Sack bei lebendigem Leibe in den Teich geworfen, wo schon viele andere böse Mädchen lagen,

sollte man sich über die Geschenke freuen, die dann plötzlich der Weihnachtsmann, der zuvor noch „Knecht Rupprecht“ war –
auspackte.

Vielleicht sind die Atheisten wirklich besser dran.

Religion, wie wir wissen, ist schließlich ….eine DROGE…

sie kann dir entsetzlich schaden…
und – anderen auch…

. Dennoch war es brutal, die Symbolik ausgerechnet dieses Feiertages, heute, Buß – und Bettag,
den Tag der Besinnung…
gegen die Nüchternheit und Kälte eines „Arbeitstages zur Finanzierung der Pflegeversicherung“ –

nein, das war ein Spiegel dieser kalt gewordenen „BRD“ –

…der Technokraten, Bürokraten, der Männer, die immer irgendwie gleich schauen – und die Arme hochreißen, eklig, als hätte es diese ähnlichen Grußformeln nie gegeben…
die so etwas Unechtes vermitteln, sie heißen Parteienvertreter, Arbeitgebervertreter, Gewerkschaftsvorsitzende, Betriebsratsvorsitzende – und sie sind kalt, bildungs- und gefühlsarm – und kulturell furchtbar unterbelichtet…

meint, wie immer –

liebenswürdig –

Eure –

FEMINISSIMA …

hiert Infos aus:www.feiertag.de:

Der Buß- und Bettag fällt regelmäßig auf den Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres.

Ursprünglich wurde dieser Feiertag vom Staat eingeführt. Die Buß- und Bettage gehen auf einen Brauch im römischen Reich zurück: in Krisenzeiten sollte eine besondere Sühne die Götter gnädig stimmen.

Der erste evangelische Buß- und Bettag fand 1532 in Straßburg als Reaktion auf die Türkenkriege statt. Insgesamt kam es dann im 16. und 17. Jahrhundert zu einer regelrechten Inflation von Buß- und Bettagen; 1878 gab es in den deutschen Ländern 47 Bußtage an 24 Terminen.

Ein einheitlicher Buß- und Bettag wurde erstmals 1852 von der Eisenacher Konferenz vorgeschlagen, eingeführt wurde er von der Evangelischen Kirche in Deutschland schließlich 1934.

Mit Erlass von Adolf Hitler wurde er 1939 auf einen Sonntag verlegt und damit faktisch abgeschafft. (ANMERKUNG FEMINISSIMA: „Zur Aufbietung aller Arbeitskräfte für den Zweiten Weltkrieg…! 1945 wurde er wieder eingesetzt).

Ab 1981 war er dann wieder in der ganzen Bundesrepublik Deutschland gesetzlicher Feiertag.

Seit seiner Abschaffung im Jahr 1995, zugunsten der Finanzierung der Pflegeversicherung, ist er in Deutschland nur noch im Bundesland Sachsen arbeitsfreier Feiertag.

Die Gottesdienste werden jetzt häufig in den Abendstunden gefeiert, dabei nimmt die Besinnung auf politische Verantwortung und die gemeinsame Beichte einen größeren Raum ein als sonst. Die Beichte, im Protestantismus in der Regel Gemeinschaftsbeichte, betont weniger die Schuld des Einzelnen als vielmehr die Kollektivschuld.

Nach evangelischer Auffassung meint Buße nicht, in Sack und Asche zu gehen, sondern Umkehr und Sinnesänderung.

Inhalt mit freundlicher Unterstützung von Ökumenisches Heiligenlexikon http://www.heiligenlexikon.de