Gedanken über gewonnene Preise, abgelehnte Texte, lange-erwartete Arbeiten und die Frage des „Geschmacks“ – auch und erst recht – bei Literatur…Etwa – muß ein Buch „gut“ und „wichtig“ sein, auch wenn es langweilig ist oder auch genau umgekehrt – und es vielleicht im Grunde nur eine penibel ausgeführte Hausaufgabe ist…? Ein paar sonnige – Spätoktober-Liegestuhl-Terrassen-Gedanken über Gewinner, die Verlierer waren – wie Arno Geiger („Es geht uns gut“) und Sabine Schiffner („Kindbettfieber“ ) – flotter-flüchtiger Text – aus der live-Site in die Rubrik fem@Bücher..bitte sehr!
95725. / Es ist sonniges 15 Uhr 45 – Licht..Die Landschaften warten…die Straßencafés auch. Und die Bibliotheken erst!
Willkommen! Auf der Veranda sind die Liegestühle noch einmal aufgestellt worden. Crissy bringt etwas zum Lesen! Zwei Romane..mmhh..zum Eintauchen! Der eine heißt – „ES GEHT UNS GUT“ – von Arno Geiger. Der andere lautet: „KINDBETTFIEBER“ – Was beiden Romanen gemeinsam ist? Ihre Autoren fielen in Klagenfurt durch…Geiger im letzten Jahr, Schiffner in diesem. Inzwischen wissen wir – Arnold Geiger erhielt am Vorabend der Frankfurter Buchmesse den erstmals ausgelobten DEUTSCHEN ROMANPREIS – Preisgeld immerhin 25.000 Euro…dafür kann man doch ein wenig durchatmen und den Frust von Klagenfurt vergessen… Ähnlich Sabine Schiffner – Dies, Dearies & Dears zum derzeitigen , irgendwie vom Leipziger Literatur-Institut und auch von einigen Männern der deutschen sogenannten Literaturkritik und durchaus auch Damen…. Denn wenn Schriftsteller genormt schreiben sollen, können sie es doch gleich lassen, oder? Freude ….am freien Geist! Beiden Romanen ist zusätzlich eigen – dass hier – in Klagenfurt als „behäbig“ und „altmodisch“ abgetan – große und ausgiebige Familiengeschichten – über Generationen hinweg…ausgeschrieben worden sind… Viel Genuß und Altmodischkeit beim Lesen und Nach-empfinden… FEMINISSIMA – pour le mérite de l’esprit libre! Trotzdem wird Klagenfurt sicher niemals..vorerst jedenfalls sicher nichts von seiner Bedeutung verlieren. ja, doch, eigentlich müßte sich auch ein Roman in dieser Zeit …oder sind es doch nur 15 Minuten..mal nachschauen, du vergißt das ja so schnel… Letztlich aber …ist nicht doch alles Geschmackssache?? Wer z.B. Judith Hermann mag, wird sicher auch Inka Parei lieben… Dennoch wirken die Texte dieser Autorinnen auf eine gewisse Weise leblos..ihre Figuren leben kaum…natürlich leben sie, aber es ist mehr die Sprache, die dich faszinieren kann, all die vielen Worte, wohlgesetzt, ausgefallen, manchmal auch so einfach und damit so treffend in ihrer Setzung…es fehlt…LEIDENSCHAFT…wer dann Szusza Banks liest…wird wie von einem Fieber erfasst, wenn Judith Hermann und Inka Parei dich in den Tiefkühlraum der Gefühle geführt hatten…die Sprache…alles…(bei dem Wörtlein „alles“ wird es verräterisch…hier hat sich eine Leserin auf der Stelle als Süchtige geoutet, keine Distanz..mehr-mehr-mehr!) – Das war mit „Klangfarben“ gemeint…und hier entscheidet doch sicher letztlich, kann nicht! – eine Jury…es entscheidet letztlich der Leser. Spannend war das LITERARISCHE QUARTETT ja vor allem deswegen, weil es vier verschiedene Ansichten gab, niemals, höchst selten Einhelligkeit.. Aktuell ist das „Dieses Buch gefällt mir – also muß es Euch auch gefallen!“ – Auch, weil sie damit die Literatur, das Werk einer Schriftstellerin, eines Schriftstellers auf seltsame Weise ‚entweiht‘ – Diese Art von Literatur wie „Merksätze!“ „Das mußt du kaufen und lesen!“ – Wer also entscheidet darüber, ob ein Buch gut oder weniger gut oder schlecht…und ein Bestseller muß deswegen …muß ja nicht unbedingt literarisch hochstehend sein… eine endlose Debatte, die immer wieder ..ja, doch! Spaß auch macht… Eines dürfte vielleicht als gesichert gelten –
Ein Text, der dich ohne Muster-ung zurücklässt..oder dem Gefühl der Belanglosigkeit wird wohl nicht unter den Begriff der „Literatur“ fallen. FEMINISSIMA glaubt einfach nicht, dass ein Buch – Möglicherweise raubt dir dann der Hype, die Werbung, all die Effekte des Marketings Deine Intuition – so daß du ein Buch, dass du intuitiv als langweilig oder zu konstruiert-gewollt eingestuft hast – Obwohl es vielleicht im Grunde nur eine penibel ausgeführte Hausaufgabe ist… |