BRISANTE FRACHT – CIA FLUGZEUGE…

…Ausgiebig erfuhren wir davon im österreichischen und Schweizer Fernsehen – das deutsche Fernsehen traut sich offenbar nicht…?

CIA-illegale Gefangenentransporte quer durch europäischen Luftraum…unter Benutzung entsprechender Flughäfen…etwa auf Mallorc…auf Zypern…in Polen…Rumänien, Bulgarien..?

PRESSE-SCHAU: „WELT“

Diskrete Flugzeuge mit geheimer Ladung

Was steckt hinter 31 Flügen CIA-naher Firmen in Europa? Kritiker vermuten Gefangenentransporte zu illegalen Gefängnissen

von Guido Heinen

Berlin – Was hatte das unscheinbare, graublau angestrichene Zivilflugzeug mit der Registriernummer N8183J an Bord, als es am 21. Januar 2003 den österreichischen Luftraum durchflog? Zwei Abfangjäger vom Typ „Draken“ starteten vom Stützpunkt Linz/Hörsching und setzten sich neben die Lockheed Hercules C-130. Nach kurzer Kontaktaufnahme konnte das Flugzeug weiterfliegen, nach Baku in Aserbaidschan. Gestartet war die Maschine auf dem US-militärischen Teil des Frankfurter Flughafens. Transportierte sie im geheimen Auftrag Waffen, Drogen – oder Gefangene?

Der „Krieg gegen den Terror“, wie die Vereinigten Staaten den Irak-Feldzug nennen, könnte Europa stärker betreffen als bisher bekannt. Denn was verbirgt sich in Flugzeugen, die für kleine Firmen mit Namen wie Aero Contractors, Tepper Aviation und Pegasus Technologies rund um den Globus fliegen? Seit Wochen reißen die Gerüchte, der US-amerikanische Geheimdienst CIA fliege Gefangene via Europa durch die Welt und unterhalte gar in Europa geheime Gefängnisse, nicht ab.

Die „geheime Front“, an der Geheimdienstexperten daran arbeiten, möglichst authentische und korrekte Informationen über Terroristen im Nahen und Mittleren Osten zu erlangen, kennt die geheime Gefangenenverlegung seit Jahren. Die sogenannten „Rendition“-Flüge werden diskutiert, weil sie angeblich nicht nur zum Transport Gefangener etwa aus afghanischen Gefängnissen nach Guantánamo Bay genutzt werden sollen. Vielmehr sollen so Verdächtige in folterwillige Länder wie Ägypten, Jordanien, Pakistan, Marokko oder Usbekistan geflogen werden, um sie dort von lokalen Diensten rechtswidrig verhören, sogar auch foltern zu lassen. Die Resultate würden dann mit den Diensten beteiligter Länder geteilt.

Inzwischen werden in der Presse immer mehr europäische Länder genannt, über deren Flughäfen solche Flüge abgewickelt worden sein sollen. Der Schweizer Abgeordnete Dick Marty, vom Europarat zur Untersuchung von 31 verdächtigen Flügen der letzten vier Jahre eingesetzt, hat Indizien, daß Flughäfen auf Mallorca, Zypern und Irland genutzt worden sein könnten. Weiterflüge soll es, so die in dieser Sache recherchierende Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in New York, zu den Flughäfen Kogalniceanu in Rumänien und Szczytno-Szymany in Polen gegeben haben. Dort vermuten Kritiker auch geheime CIA-Verhörorte.

Seit gestern wird auch der Flug, der von Frankfurt über Österreich nach Baku in Aserbeidschan ging, diskutiert. Zwar ist der Zwischenfall seit längerem bekannt. Bisher war jedoch berichtet worden, daß das Flugzeug vom Typ Hercules C-130 mit elektronischem Material beladen gewesen sei. Die österreichische Luftwaffe teilte gestern mit, daß das Flugzeug in der Luft angesprochen und fotografiert wurde.

Marty hat unterdessen die Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol in Brüssel gebeten, die Flugdetails der 31 verdächtigen Flüge durch Europa zu ermitteln. Die diskreten Flugzeuge sollen alle zu Organisationen und Unternehmen gehören, die mit der CIA „direkt oder indirekt verbunden“ sind.

Das Beispiel Aero Contractor zeigt, wie dies konkret aussieht. Diese Firma, gegründet 1979 von einem berühmten CIA-Piloten, setzte schon 2001 paramilitärische CIA-Kämpfer in Afghanistan ab und flog Teams ins pakistanische Karatschi, nachdem dort das US-Konsulat angegriffen worden war. „Rendition“-Kritiker in den USA, die sich seit Jahren mit dem Thema befassen, behaupten, die CIA unterhalte insgesamt 26 Flugzeuge, wovon zehn nach 2001 angeschafft worden seien.

Sieben Tarnfirmen sollen die Flugoperationen abdecken, eine davon soll Tepper Aviation sein, die auch den Flug nach Baku besorgte. Zumindest zuweilen scheinen die Maschinen seltsame Jobs zu erledigen. Am 27. November 1989 legte eine Tepper-Hercules in Angola eine Bruchlandung hin. Sie kam aus Kamina, Papua-Neuguinea – und soll mehrere Tonnen Ladung für den angolanischen Widerstand an Bord gehabt haben.

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