AUFSTIEG & NIEDERGANG VON ROT-GRÜN

ja, gehört vielleicht zur Allgemeinbildung. Eine Chronologie. Quelle: gmx.net
Aufstieg und Niedergang von Rot-Grün

Hamburg (dpa) – Vor fast 20 Jahren startete das Projekt von SPD und Grünen in Hessen. Nach dem Verlust aller Länderbastionen droht Rot-Grün nun auch im Bund das Ende.

Eine Chronologie:

Lachend und mit einem Sektglas in der Hand: Gerhard Schröder und Joschka Fischer am 20.10.1998 nach der Unterzeichnung des rot-grünen Koalitionsvertrages.

© dpa

Dezember 1985: Joschka Fischer wird in Hessen als erster grüner Landesminister vereidigt. Anfang 1987 zerbricht die Koalition.

März 1989: Die Alternative Liste (AL) rückt in den Berliner Senat ein. Im November 1990 ist die Koalition am Ende.

Juni 1990: Der neue niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) paktiert vier Jahre lang mit den Grünen.

Juni 1991: Acht Jahre dauert die Neuauflage des Bündnisses unter Hans Eichel (SPD) in Hessen. 1999 übernehmen CDU und FDP.

Dezember 1991: Rot-gelb-grüne Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP in Bremen. Nach Streit über den Vogelschutz 1995 große Koalition.

Juli 1994: In Sachsen-Anhalt regiert Reinhard Höppner (SPD) ohne Mehrheit vier Jahre mit den Grünen. Die PDS toleriert („Magdeburger Modell“).

Juli 1995: Unter Johannes Rau (SPD) Beginn einer zehnjährigen rot-grünen Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen. Immer wieder Konflikte unter den Rau-Nachfolgern Wolfgang Clement und Peer Steinbrück.

Mai 1996: Bündnis in Kiel mit Heide Simonis als Ministerpräsidentin, das sich bei der Wahl 2000 behauptet.

November 1997: Auch Hamburg bekommt eine rot-grüne Regierung. 2001 muss sie einem Mitte-Rechts-Bündnis Platz machen.

Oktober 1998: Machtwechsel im Bund mit Gerhard Schröder als Kanzler und Joschka Fischer (Grüne) als Außenminister. Verlust der Bundesratsmehrheit nach rot-grüner Niederlage 1999 in Hessen.

März 1999: Wegen der Kosovo-Krise schickt Rot-Grün als erste Nachkriegsregierung deutsche Soldaten in einen bewaffneten Konflikt.

Juni 2001: Nach dem Bruch der großen Koalition in Berlin bildet Klaus Wowereit (SPD) vorübergehend einen rot-grünen Minderheitssenat.

November 2001: Vertrauensfrage Schröders wegen des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan. Ein Parteitag akzeptiert nachträglich das Ja der grünen Abgeordneten und verhindert so ein Scheitern der Koalition.

September 2002: Bei der Bundestagswahl behauptet sich Rot-Grün knapp.

März 2003: Mit der „Agenda 2010“ kündigt der Kanzler harte Einschnitte in das Sozialsystem an. Den Parteivorsitz übernimmt Franz Müntefering. Seitdem SPD-Stimmenverluste bei allen größeren Wahlen. Die Grünen bleiben lange unbehelligt.

Mai 2004: Rot-grüne Niederlage bei der Wahl des Bundespräsidenten: Die Opposition setzt Horst Köhler als Rau-Nachfolger durch.

Januar 2005: Das lange umstrittene Zuwanderungsgesetz tritt in Kraft. Grüne Forderungen zum Thema Einwanderung scheitern auch an SPD-Innenminister Otto Schily.

Februar 2005: Erstmals werden mehr als fünf Millionen Arbeitslose gemeldet. Außenminister Fischer gerät wegen der „Visa-Affäre“ unter Druck.

März 2005: Ein „Abweichler“ vereitelt die Wiederwahl von Heide Simonis im Kieler Landtag – danach große Koalition unter CDU-Führung.

Mai 2005: Spektakulärer Wahlsieg der CDU in NRW. SPD und Grüne verlieren ihre letzte Länderbastion. Überraschend kündigt Schröder eine vorgezogene Bundestagswahl an.