von Hauke Hunfeld, seit 13 Jahren STERN-Autorin.
Das ro-ro-ro Taschenbuch ist nicht neu. Aber zeitlos. Zeitloser denn je…sozusagen..Zwei kleine Leseproben:****“Obdachlose haben keine Vergangenheit und keine Zukunft, schreibt die Berliner Obdachlosenzeitung m o t z .
von Hauke Hunfeld, seit 13 Jahren STERN-Autorin.
Das ro-ro-ro Taschenbuch ist nicht neu. Aber zeitlos. Zeitloser denn je…sozusagen..Zwei kleine Leseproben:****“Obdachlose haben keine Vergangenheit und keine Zukunft, schreibt die Berliner Obdachlosenzeitung m o t z . Denn für alle persönlichen Dinge, die an die Vergangenheit erinnern oder aus der Vergangenheit stammen, haben Obdachlose keinen Raum, um sie aufzuheben. Sie haben keinen Platz für Erinnerungen und auch keinen Platz für Pläne. Es zählt nur das Heute, das Überleben von Tag zu Tag“. /Weiter: „Arbeitslosigkeit, Schulden, Scheidung – die Gründe für die Obdachlosigkeit sind fast immer dieselben. Ohne eine Wohnung ist die Chance, eine Arbeit zu finden, gleich null. Die Belastungen eines Lebens ohne Wohnung und ohne Arbeit hingegen führen in der Regel zu drastischen Entwöhnungen von einem normalen Leben,
daß die Betroffenen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ganz aufgeben, daß sie erst die Körperpflege, dann die Gesundheit vernachlässigen und schließlich sich selbst aufgeben. / Am Ende dieser Verelendungsspirale, so der ARMUTSBEREICHT des PARITÄTISCHEN WOHLFAHRTSVERBANDES, steht das typische Dilemma längerer Zeit obdachloser Menschen. Sie wollen einerseits ihr Leben selbst gestalten, andererseits haben sie nicht mehr genug Kraft, ihre Interessen beständig zu verfolgen. /Insgesamt, so Mitarbeiter von OBDACHLOSEN-Unterkünften, ist die Hoffnungslosigkeit das stärkste Gefühl./ Weiter:****“Die Mieten sind im Osten nach der WENDE von 1.50 DM pro Quadratmeter auf 7.50 DM gestiegen, ohne daß sich an vielen Gebäuden etwas Wesentliches verändert hätte. AUCH IM WESTEN SIND DIE MIETEN ÜBERPROPORTIONAL GESTIEGEN. Rund 40 Prozent der Mieterhaushalte, die nicht von Sozialhilfe abhängig sind, haben eine MIETBELASTUNG von mehr als einem DRITTEL IHRES EINKOMMENS, 1978 waren das erst 10 Prozent“.***LESEPROBE AUS „Und plötzlich bist Du arm“ – Seiten 132/133 / aus dem Jahr 1998, ISBN:3 499 22209 4 / ANMERKUNG FEMINISSIMA: Von jedem verkauften Buch sollte der Verlag ein Geld für die Obdachlosenhilfe beiseite legen!