REPORT: Die Zerkleinerungsmaschine

Nun, nach langer Diskussion – es IST ein REPORTAGE.

Vielleicht die erste hier im weiten Bereich von FEMINISSIMA.

Doch keine Bange. Szenisch. Natürlich. Was sonst.

Und in Fortsetzungen.

Es beginnt szenisch….als Prolog sozusagen…von der live-Site in die Loge …der Prolog, als sie um den Titel der Story diskutierten…sie wird weitergeschrieben, wenn der jeweilige BISS vorhanden…cu…see you…culy-& truly…

FEMINISSIMA! Also es beginnt mit der live Site..dem Prolog zum Prolog, witzig wie immer…Yours SWEET-BITTER !
vom 12. April 2005 ..Diskussion über den Arbeitsamt-her-mach-Titel…..willkommen…bei live&unvergoren…leider ist die Autorin noch nicht so weit…wir haben beschlossen, die Serie „Das vermurkste System“ –

„Arbeitsagentur“ – am besten in Form einer Art „DOKU-Romans“ mit Fortsetzungen zu schreiben, dann vielleicht doch „organisatorisch“ unter „Short-Stories“ …unsere einzige „literarisch-frei-künstlerische-Atmo-Seite..“ außer dieser entzückenden live-text-Site hier…die Ihr gerade genießt..es ist 17 Uhr 24 in Berlin – und hier tobt der Religionskrieg…weil BERLIN den Religionsunterricht als Pflichtfach abschaffen will…oh…wenn EURE FEM daran denkt, dass RELIGION eines ihrer ABI-Prüfungsthemen war…über die Bedeutung der „TAUFE“, dann findet Eure FEM es schade-&-traurig, dass der Religionsunterricht, der bei guten Lehrern immer auch philosophischer und ethischer Natur war….ABGESCHAFFT WÜRDE…..aber da „die Nation“, sich gerade darüber erregt, wie aus dem PRESSE-Überblick bei google-news zu entnehmen, bleibt zu hoffen, dass der RELIGIONSUNTERRICHT als Pflichtfach ……bleibt. Oder? Ihr könnt gerne Eure Ansicht dazu mailen – an: fem@feminissima.de *****Noch immer versuchen Leute per VIREN unsere FEMINISSIMA zu zerstören…aber wir durchschauen das System -als Warnung an andere – „keine Mails öffnen, die eine kulturelle Einrichtung am Ende haben, und vornedran ein „persönlich“ wirkender Name…oder wenn hintendran ein „failure“ Zeichen ist….***Na, offenbar ist FEMINISSIMA einigen Leuten ein Dörnlein im Auge…bitte-sehr! Und hier folgt die Abenddiskussion…:

DIE ZERKLEINERUNGSMASCHINE.

– Szenischer Bericht über das Innenleben sogenannter Arbeitsagenturen, besser – Anstalten -Autorin: Ellen von Trespow –

PROLOG vom 12. April 2005

….Jeany packt die E-Guitar aus, sucht den Stecker, verdammt, die Steckdosen sind alle besetzt…
Ella fragt amüsiert, ach, wir machen Musik..?
Dachte, wir diskutieren über den unsexy-prolo-vorgestrig-Titel…
den da mit dem Arbeitsamt und deren Schnickschnack im Titel-jetzt, das machts nicht, aber unser Titel bringts auch-nicht.

Da geht die Tür auf und Ellen steht in der Tür.
Die Autorin.
Für den Artikel über die Erfahrungen mit den Arbeitsämtern,
Unsinn, den Menschen natürlich, die dort arbeiten,
was sonst-in-einem-Arbeitsamt, wie auch dieser Titel schon unschwer-verrät.
Ellen von Trespow trägt diesen aufregenden Trenchcoat aus den Spätfünfzigern.
Mit breitem Taillengürtel.
Sie kann sich das leisten.
„Könnt Ihr diese Reklame mal abstellen!“,
fragt sie und dreht die Flimmer-Kiste aus,
auf der gerade der Sprecher der Werbe-Sendung von KAISER’S,
den sie schon mehrfach morgens im Brötchencafé bei KAISER’s erlebt hat,
wenn er noch probte…na, egal.
Wie immer hat sich Ellen gleich schon mal unbeliebt gemacht.
Sie pflegt so ein Auftreten.
Als ob ihr alles gehörte.
Na gut, man braucht sie.

Ellen ist eine schöne Frau.
Wie eine dieser Hitchcock-Blondinen.
Ellen zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich.
In diesem Augenblick Aufjuchzen aus dem Hintergrund.
Jeany hat eine freie Verlängerungssteckdose gefunden…
Der erste Lang-Ton einer E-Gitarre füllt den Raum.

Genau, das ist es, sagt Ellen.

„Wir brauchen einen besseren Titel.
Wer will schon etwas mit der Überschrift lesen:
„Das vermurkste System“ oder so…
das swingt nicht, versteht Ihr?
Iss nicht rockig, das rockt nich…
das ist so grau wie diese frisch-weißgetünchen-non-Farben-Wände in diesen langen Fluren der gesichtslosen Gesichter,
versteht Ihr, was ich meine?“
Natürlich.
Ellen hat recht.
Je länger wir dem Versuch Jeanys lauschen,
ihre E-Gitarre für Töne zu begeistern…
desto klarer erkennen wir..
ja, dass wir einen neuen Titel brauchen.

„Jemand ne Idee?“ Fragt Jaime erwartungsvoll.

Selbstverständlich.
Ellen hat die Idee in ihrem großen Umschlag,
den sie aus ihrer Retro-über-die-Schulter-Hängetasche-mit-Unterbauch-in-den-all-der-Krimskrams-reinpasst, den eine moderne Frau so braucht –
jetzt herausholt.
Mit einer stillen kleinen Bewegung ihrer schlanken manikürten Hände.

„Komisch“,
sagt sie,
„eigentlich sind mir nur englische Titel eingefallen..
was soll Dir Flockiges einfallen, zu „Arbeitsamt“?…“
Jeany lässt gerade supercoole Sounds los und alle wippen unwillkürlich mit den Fußspitzen…
Florence beginnt einen versuchsweise Blues…
und fragt singend …
„Wie wäre es mit –
‚Ain’t no sunshine..wenn ich zu Dir muß..‘
Aber das meint sie nicht ernst.
Sie meint es wirklich nicht ernst.
Sie grinst.
Einfach so.
Wer findet einen Titel?
Einen sexy-cool-move-Titel für die Arbeitsamtssachbearbeiter und Arbeitsamtssachbearbeiterinnen..
..für die Hierarchien von Abteilungsleitern,
Abschnittsabteilungsleitern
und Abschnittsabteilungsleiterinnen.
Nicht zu vergessen die neuen,
nun nicht mehr deutsch-bezeichneten
Special-Service-Sachbearbeiter und Special-Service-Sachbearbeiterinnen
und ….
Marenga, die aktuelle Regionalabschnittsredakteurin,
fragt,
mit einem gewissen Unterton,
der auf eine gewisse Gereiztheit schließen lassen könnte:
„Ja, hast Du nun einen Titel?
Oder nicht?
Und was macht der Artikel selbst?“
…Ellen sagt entschlossen –
„Ich denke, wir sollten die Story musikalisch umschreiben….ARBEITSAMT-BLUES..!“
Jeany lässt die E-Guitar aufjaulen und ruft –
„Gestorben! Das nehmen wir!“
…Kroko räkelt sich und sagt,
na, nicht so schlecht eigentlich.
Aber irgendwas fehle noch…an dem Titel…
Kroko überlegt:
„Noch so ein Adjektiv dazu..oder so…!“
…“Wie wäre es damit…“
nein, sie unterbricht sich..
Man einigt sich auf den Arbeitstitel:‘ Arbeitsamtblues ‚
und geht zum gemütlicheren Teil über –
bis Jeany fragt:
„Ja, gibt es schon einen Einstieg, in Deine live-Studie?“
Ellen nickt,
zerstäubt die Asche ihrer filterlosen Zigarette in den nachtblauen abgeschabten Blech-Aschenbecher einer Zigarettenmarke – und antwortet –
„Morgen! Heute nicht mehr!“

Ja, gut.
Ist ja auch schon spät:
23:27 Uhr in Berlin…
Jetzt noch ein wenig frische Luft in einem der verrauchten Clubs
in einer Straße, in der sich Frauen verkaufen.
Also, man sieht es.
Und es wirkt so sonderbar selbstverständlich, wie sie die Freier ansprechen oder sich an die Autos lehnen.
Was sonst.
Neulich, kalt die Nacht, und dann so eine Dünnangezogene, dünne Taille, dass Du dachtest, die bricht in der Mitte durch.
Ganz jung.
Marenga blickte erschrocken.
Und die junge Dame fragte:
„Glaubst-Du-dass das-einem-Mann-so-gefällt?“
Wir nickten solidarisch-beflissen-sprachlos.
Und blickten ihr lange nach.

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