„Ehrenmord“- Erwachen der Medien

ja…bitte sehr – hier etwa ein Blick auf die ZEIT, aktuelle Ausgabe.
„EHRENMORD“…ja, das NETZ, und Independys wie FEMINISSIMA ..sind die Schnellen, die Sofort-Reagierenden…außer den „Tageszeitungen vor Ort“.

Es geht um die Ermordung von Hatun Sürücü..,
die am 7. Februar dieses Jahres von, so wird gemutmaßt,
dreien ihrer Brüder abgeschlachtet wurde,
weil sie „lebte wie eine Deutsche“. …

Nun hat sich die ZEIT, die sich mit Giovanni di Lorenzo als Chef-Redakteur erfreulich AKTUALISIERT..

(FEMINISSIMA vermeidet absichtlich den Ausdrück: „verjüngt“ – denn Denken ist nicht unbedingt eine Frage des Alters oder der Jugend..) ..

auch (endlich) eines Themas angenommen,
das seit 30 Jahren in diesem Land bekannt ist.

Aber erst mußten in Berlin beinah monatlich,
und zuweilen lagen nur Wochen zwischen den Taten,
türkische Frauen auf zudem unbeschreibbar grausame Weise,
eine wohl zusätzliche „Entehrung“..?..:
zumeist auf offener Straße,
in einem Fall vor den Augen des Kindes…
und zuletzt insgesamt schon sechs Frauen –
„im Namen der Ehre“
umgebracht werden,
ehe die Brillen-auf-der-Nase-Herumrücker mal aufgerüttelt wurden.

Der Artikel in der ZEIT vom 24. Februar 2005,
mit der Überschrift „WIE EINE DEUTSCHE“ –
fasst zusammen,
was sich schon seit Jahren in diesem Land abspielt.

Unter dem – so FEMINISSIMA etwas drastischer –

(siehe unsere Rubriken und auch unter den Texten von „2nd Hälfte Februar 05)

„Multi-Kulti-Geschwätz“ zu Lasten und Lebenverlieren der türkisch-muslimischen Frauen weggeredet worden ist – :

Die Akzeptanz des deutschen Rechts, der deutschen Justiz,
daß muslimische Frauen hier rechtlos sind.
Dass sie einem Sippen- , einem „Clan-Denken“ ,

einem tief-mittelalterlichen-frauenverachtenden „Traditionsdenken“ ausgeliefert sind,
Schutzlos.
Eines „Denkens“,
das sowohl Inzucht wie Vergewaltigung,
Zwangsheirat, Verschleppung, Schläge, Nötigung,
und Ermordung als „normal“ empfindet,
weil eine SELBSTBESTIMMUNG DER FRAU in diesem verkorksten „Denken“ nicht existiert.

Erstmals spricht auch eine Frau, eine Muslimin, in der ZEIT aus, was wir „so“ nicht miteinander „verglichen“ haben – aber genau das widerspiegelt, was Sache ist :

Nämlich auch/sogar die mediale „Wertlosigkeit der muslimischen Frau“ selbst im Vergleich von Tod aufzeigt:

„Wie kann es sein, daß sich ganz Europa – zu Recht – wochenlang über den Mord eines islamistischen Fanatikers an dem holländischen Filmemacher Theo van Gogh erregt, während erst sechs (muslimische) Frauen innerhalb von vier Monaten sterben müssen, bis die Öffentlichkeit aus ihrer Trägheit erwacht?“

(Quelle: ZEIT/Nr. 9 vom 24. 2. 2005).
Ja.
Dazu noch etwas:
Außer in der Berliner TAGESZEITUNG „taz“ wurde nirgends erwähnt,
dass es die Berliner Lesben-und Schwulenbewegung war,
die zur MAHNWACHE für HATUN SÜRÜCÜ aufgerufen hatte.
Und erst durch diese MAHNWACHE – plötzlich Presse wie Politiker „aufwachten“.
Erst 2 Wochen nach ihrer Ermordung geriet so Hatun Sürücü in die TAGESTHEMEN (FEMINISSIMA merkte dies an..).
Und erst jetzt druckt die überregtionale Presse,
wofür sich TERRE DES FEMMES seit Jahr und Tag engagiert
(abgesehen auch von den Hilfen für muslimische Frauen, die vor ihren Familien fliehen und sich verstecken müssen)
– Kampagnen zu lancieren, um gegen die Verbrechen muslimischer Familien gegen ihre Töchter, Frauen und Schwestern wachzurütteln.

Dazu findet auch nächste Woche ein KONGRESS in BERLIN statt.

FEMINISSIMA wird die Daten nachher (im Verlauf des Tages) in ihre PINWAND setzen.
Jetzt schon einmal die online-Adresse von TERRE DES FEMMES (Sitz in Tübingen):

www. frauenrechte.de