Schade und traurig: IBM gewinnt Prozess in den USA . Zwei krebserkrankte frühere IBM-Mitarbeiter hatten den Konzern (sie hatten mit dem Einbauen von PC-Festplatten etc. zu tun) für ihre Krebserkrankung verantwortlich gemacht.
FEM hat für Euch den Artikel aus einem Elektronik- Fachblatt (EE-TIMES) dokumentiert:
IBM gewinnt Prozess gegen Ex-Mitarbeiter wegen Krebserkrankung
von Rick Merritt
EE Times
February 27, 2004 (12:49 p.m. GMT)
SANTA CLARA — In einem viel beachteten Rechtsstreit in den USA hat der Elektronikkonzern IBM den Sieg davongetragen. Ein Gericht in Santa Clara wies die Klage zweier ehemaliger IBM-Mitarbeiter ab, in der die beiden den Konzern für ihre Krebserkrankung verantwortlich machten. Das Urteil könnte Mustercharakter für die gesamte Elektronikfertigung besitzen.
Zwei Mitarbeiter von IBMs Festplattenfertigung im kalifornischen San José hatten vorgebracht, die Exposition mit toxischen Chemikalien an ihrem Arbeitsplatz habe ihren Krebs verursacht. Sie warfen dem Unternehmen vor, es habe wissentlich zugelassen, dass die Mitarbeiter regelmäßig mit diesen Krebs erregenden Materialien in Kontakt kamen. Darüber hinaus, so der Vorwurf, habe IBM dieses Wissen vor seinen Mitarbeitern verheimlicht und zugelassen, dass sich die dadurch verursachten gesundheitlichen Probleme verschlimmerten und letztlich zur Krebserkrankung geführt hatten.
Die zwölfköpfige Jury — in der elf Frauen vertreten waren — verwarf die Klage einstimmig, nachdem Zeugen und Sachverständige über mehrere Monate ihre Positionen vorgetragen hatten.
Die Anwälte der Kläger hatten neben Schadenersatz eine genaue Untersuchung über die Gefährlichkeit der an den Arbeitsplätzen in niedriger Konzentration vorhandenen Chemikalien verlangt. Zu diesen Chemikalien gehörten Azeton, Isopropylalkohol, Epoxide und Arsen.
IBM ließ eigene Experten aufmarschieren, die die Vorwürfe bestritten. „Uns sind die Hände gebunden, denn die kalifornischen Gesetze bieten keinen Schutz für Arbeiter, die mit karzinogenen Stoffen umgehen“, beklagte sich der Anwalt der Kläger.
Gegen IBM sind rund 200 änhlich gelagerte Klagen anhängig. Deswegen dürfte die aktuelle Entscheidung für die gesamte Branche eine Signalwirkung besitzen.