Kaufte Gabriel TV-Auftritte?

News vom 6.2. von focus-online übernommen.
Comments von FEM

Willkommen bei FEMINISSIMA am 6. Feb 2004
Weil wir das wieder sooo –ja, eigentlich brauchte man über nichts anderes mehr zu schreiben, als über Lug & Trug & Täuschungen der Regierenden – und „unsere“ Regierung da mittendrin.

Daher hat FEM, ungewöhnlich, but true,
soeben – es ist 12:19 MEZ (high noon, sozusagen) einen FOCUS-online Text von heute Vormittag übernommen – hier im live-Text,
mit ein paar eigenen Anmerkungen garniert.
Gabriel hat also Fernseh-Auftritte gekauft. Die Sender bestreiten gleichzeitig, sich kaufen zu lassen.
Auch da also die BIG Lüge.

Ja, es wird Zeit, dass die Öffentlich-Rechtlichen sich endlich zu ihrem PRIVATSENDER-STATUS bekennen.!
Dann geht es uns allen besser!
UND – es ist mit mehr Niveau evtl. dann wieder zu rechnen – wenn ARD & ZDF einem ECHTEN WETTBEWERB ausgesetzt /ausgeliefert..höhöh..sind!

Gabriel in Erklärungsnot

„Bezahlen mussten wir wahrlich nicht dafür“

(Anm.FEM: Man beachte die FORMULIERUNG – nein ja und kein nein! und was soll das „wahrlich“ in dem Satz????????)

I n der n-tv-Talkshow „Maischberger“ hat Sandra Maischberger ihren Gast Sigmar Gabriel mit dem FOCUS-Online-Bericht über gekaufte TV-Auftritte konfrontiert.

Der frühere niedersächsische SPD-Ministerpräsident wies die Vorwürfe am Donnerstagabend zurück, dementierte aber nicht den Vertrag mit der Agentur fts. „Ich finde das alles ziemlich albern. Es ging bei diesem Vertrag um Medienberatung und wie wir uns mit den Themen der Landesregierung in den Medien platzieren.“

Gabriel sagte, er finde es „unanständig, für TV-Einladungen zu bezahlen.“ Der Vorwurf sei eine „ziemlich dreiste Unterstellung“.

Gabriel betonte: „Bezahlen mussten wir wahrlich nicht dafür.“ Mit der Agentur sei besprochen worden, wie Themen öffentlichkeitswirksam behandelt werden könnten. Der Berater sei dann mit Gastvorschlägen in die Redaktion gegangen. „Dass Auftritte gekauft wurden, ist eine Zuspitzung,“ so Gabriel. Der Vertrag sei zudem im Haushalt eingestellt gewesen.

SPD wittert „Diffamierungskampagne“

(Anm. FEM: na klar, immer wenn neue Korruptionsfälle ans Tageslicht kommen, wittert die SPD „Diffamierungen…“)

Die SPD Niedersachsen sprach von einer „Diffamierungskampagne“ gegen Gabriel. „Eine solche Vermittlung hat es nie gegeben“, sagte ein Sprecher der SPD-Fraktion in Hannover. „Sigmar Gabriel hat zu keiner Zeit der Unterstützung eines Medienberaters bedurft, um zu Auftritten in TV-Talkshows zu kommen. Es ist auch völlig absurd anzunehmen, dass die entsprechenden Sendungen sich von einem Berater „kaufen“ lassen würden.“ Es habe jedoch einen Vertrag gegeben, in dem es um die Vor- und Nachbereitung von TV-Auftritten gegangen sei.

TV-Redaktionen betonen Eigenständigkeit.

(Anmerkung von FEM: „Wers glaubt wird selig!“)

Ein Sprecher der Christiansen-Produktionsfirma TV21 erklärte zu dem Bericht: „In der Redaktion „Sabine Christiansen“ ist weder ein Thomas Schröder noch die Firma fts media bekannt. Wer damit Werbung macht, dass er Einfluss auf die Besetzung der Sendung „Sabine Christiansen“ habe, der spricht nicht die Wahrheit.“

Die Redaktion von „Berlin-Mitte“ betonte: „Einladungen zu „Berlin-Mitte“ spricht die Redaktion aus und niemand sonst.“ Einladungen an Gabriel seien immer über die Staatskanzlei in Hannover erfolgt. „In zwei Fällen wurde die Redaktion anschließend, was die Koordinierung der Sendung anging, von der Staatskanzlei an Herrn Thomas Schröder verwiesen.“ Wer eingeladen werde, entscheide ausschließlich die Rdaktion.

Mit Steuergeldern TV-Auftritte bezahlt.

FOCUS Online hatte berichtet, dass Gabriel in seiner Regierungszeit mit Steuergeldern eine Medienberatungsfirma honorierte, um in TV-Talkshows auftreten zu können. Der entsprechende Werkvertrag zwischen dem Land Niedersachsen und dem Geschäftsführer der Berliner Firma fts media GmbH, Thomas Schröder, liegt FOCUS Online vor.

Der langjährige Journalist und frühere Chefredakteur des FAZ-Magazins bestätigte, insgesamt 35 000 Euro vom Land Niedersachsen erhalten zu haben.

Unter anderem habe er Gabriel in die Talkshows „Berlin-Mitte“ (ZDF), „Sabine Christiansen“ (ARD), „Vorsicht! Friedman“ (ARD) und „Drei nach Neun“ (NDR) vermittelt. Schröders Tätigkeit endete im Januar 2003, wenige Wochen vor der SPD-Niederlage bei der Landtagswahl in Niedersachsen.

Laut Vertrag sollte die Firma fts media unter anderem folgende Leistung erbringen: Verschaffung regelmäßiger Auftritte des niedersächsischen Ministerpräsidenten in bundesweiten TV-Veranstaltungen, die hohe Aufmerksamkeit erreichen.

Wulff lässt Beraterverträger überprüfen

In Niedersachsen gibt es derzeit eine politische Kontroverse um frühere Beraterverträge der Regierung Gabriel. Sein Nachfolger Christian Wulff (CDU) ordnete darüberhinaus die Überprüfung sämtlicher Beraterverträge von Ministerien und Staatskanzlei an. Gabriel äußerte sich bereits selbstkritisch. Er sei anfangs schon überrascht gewesen, welche Summen seine Staatskanzlei Beratern zahlte, habe aber die Antwort bekommen, die Beträge seien „marktüblich“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“.

06.02.04, 8:30 Uhr