Medienwächter gegen „Show“-Krieg

Schon PANARAMA bewies letzte Woche, daß und „wie“ angeblich „echte“ Kriegsbilder in Wirklichkeit eigens für das Fernsehen inszeniert und gedreht wurden.
Medienwächter gegen Unterhaltungseffekte bei Irak-Berichterstattung

Zuschauer muss sich auf Fernsehbilder „verlassen können“.

Erfurt, 2. April (AFP) – Die Landesmedienanstalten haben an die deutschen Fernsehsender appelliert, bei der Berichterstattung über den Irak-Krieg mit der gebotenen Zurückhaltung vorzugehen und auf Unterhaltungseffekte zu verzichten. Die Sender sollten alles meiden, was dazu dienen könnte, den Krieg für das Unterhaltungsbedürfnis des Publikums zu instrumentalisieren, heißt es in einer von der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten am Mittwoch in Erfurt verabschiedeten Erklärung. Das betreffe auch die Auswahl der Bilder. Vor allem bei stundenlangen Sondersendungen gebe es die Gefahr, dass die Informationspflicht missbraucht und der Krieg selbst zur Unterhaltung gemacht werden könnte. Die Glaubwürdigkeit des Mediums Fernsehen hänge vor allem daran, dass sich der Zuschauer „auf die Bilder, die er sieht, verlassen kann“, erklärten die Medienwächter. Es stelle sich daher die Frage, welche zusätzlichen Möglichkeiten es gibt, Bilder zu qualifizieren und zu klassifizieren und damit zwischen Realität und Fälschung zu unterscheiden. Angesichts der Informationspolitik der am Krieg beteiligten Länder sei es allerdings extrem schwierig, ein zutreffendes Bild über das Kriegsgeschehen zu vermitteln. Die Leistung der Korrespondenten und Moderatoren verdiene daher grundsätzlich „hohen Respekt“. hex/ul